Krautheim. Im langwierigen Konflikt um die Nutzung des Bahnhofsareals in der Krautheimer Stadtmitte zeichnet sich eine Lösung ab. Die Stadt Krautheim und die Jagsttalbahn AG haben nun einen Vergleich geschlossen, wie sie in einer Pressemitteilung erklären. „Der Rechtsstreit konnte einvernehmlich durch einen Vergleich beendet werden“, heißt es in der von Bürgermeister Andreas Insam und Michael Rothenhöfer (Vorstandssprecher der Jagsttalbahn AG) unterzeichneten Erklärung.
Zum besseren Verständnis: Über die Nutzung des zentralen Flächen in der Stadtmitte von Krautheim gab es langanhaltende Konflikte. Die Stadt wollte hier unter anderem Wohnungen, ein medizinisches Versorgungszentrum und einen zentralen Busbahnhof bauen.
Doch bislang waren diese Pläne nur Theorie, da die Stadt auf diesem Gelände nicht die alleinige Planungshoheit hat. Denn über das Bahnhofsareal verläuft die Trasse der Jagsttalbahn, diese war rechtlich immer noch für eine Bahnnutzung gewidmet. Ein Hindernis für die geplante Umnutzung durch die Stadt. Über eine Entwidmung hätte das Regierungspräsidium Stuttgart zu entscheiden.
Die Stadt drängte lange auf diese Entwidmung, um das Grundstück wie geplant anderweitig nutzen zu können. Die Jagsttalbahn AG wollte das nicht und strebte durch den Verein „Jagsttalbahnfreunde“ eine Wiederbelebung des Bahnbetriebs in der Jagsttalkommune an. Um die Bahn auf dem Gelände betreiben zu können, müsste ein entsprechend gewidmeter, durchgängiger Streifen von vier Metern Breite erhalten bleiben. Der Konflikt schwelte über Jahre und beschäftigte auch die Vorgänger von Bürgermeister Insam. Dieser konnte bereits in der Juli-Sitzung von einem möglichen Kompromiss mit der Jagsttalbahn AG berichten, nachdem es Gesprächsrunden im Stuttgarter Verkehrsministerium zu dem Thema gegeben hatte.
Der Kompromiss sieht keine vollständige Entwidmung der Bahntrasse mehr vor, bis zum Bahnhofsareal bleibt diese für den Bahnverkehr bestehen und ermöglicht so einen Betrieb der Jagsttalbahn.
Zukünftig bauliche Entwicklung und Bahnbetrieb in Krautheim
Ab dem Bahnhofsareal Richtung Westen (Schöntal) wird die Entwidmung jedoch durchgeführt, die Jagsttalbahn AG verzichtet hier zu Gunsten des geplanten neuen Busbahnhofs in der Götzstraße. „Auf der östlichen Seite wird der erforderliche Platz für den Endbahnhof der Jagsttalbahn als Museumsbahn freigehalten“, heißt es weiter in der Pressemitteilung zum Vergleich beider Parteien.
Erforderliche Pachtverträge zwischen Jagsttalbahn AG und der Stadt wurden geschlossen. Diese sind aktuell so gestaltet, dass der ehemalige Haltepunkt Assamstadt-Horrenbach erreicht werden kann. „Für den Abschnitt bis Krautheim Bahnhof wurde die Option zur Verlängerung der Strecke zu den gleichen Konditionen festgeschrieben“, so der Wortlaut der Einigungserklärung. Zukünftig soll also zentral in Krautheim beides vereint werden: Die Jagsttalbahn wird hier ihren Endpunkt finden, zugleich soll das Areal städtebaulich genutzt werden.
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