Igersheim. Auf insgesamt rund 20 Hektar soll an drei Standorten – „Harthausens Bittenlehen“, „Neuses Nassauer Höhe“ und „Neuses Härt“ – mit Unterstützung von Solarmodulen aus Sonnenlicht Strom produziert werden. Und das nicht zu wenig, denn die Leistung aller drei Vorhaben würde ausreichen, um bedeutend mehr Haushalte mit Strom zu versorgen als es in der Gesamtgemeinde Igersheim gibt. In seiner donnerstäglichen Sitzung im Rathaus befasste sich der Gemeinderat zunächst mit dem Projekt im Teilort Harthausen – und brachte es auf den Weg. Bei den anderen beiden Vorhaben in Neuses gibt es hingegen nach Auskunft des dortigen Ortschaftsrates noch etwas Diskussionsbedarf.
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien
Derartige Maßnahmen wie der „Solarpark Harthausen Bittenlehen“ sind ein Beitrag hin zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien vor dem Hintergrund, dass das Ländle bis 2040 klimaneutral sein soll. Auch die Gemeinde Igersheim wird zwei Prozent ihrer Gemarkungsfläche (etwa 80 Hektar) für die Produktion „grünen Stroms“ dafür zur Verfügung stellen.
In Harthausen werden auf einem Areal von etwas über fünf Hektar 5,07 Megawatt Peak saubere Energie von rund 10 250 Solarmodulen erzeugt – bei einer Investitionssumme von etwa 4,5 Millionen Euro. Die Projektierer und Joachim Ettwein vom Büro Klärle stellten das Projekt vor.
Vorhaben auf Wiesenfläche
Demzufolge sei vorgesehen, den Park auf einer Fläche zu realisieren, die als Wiese für Tierfutter dient. Daran soll sich auch nach der Umsetzung nichts ändern, teilte einer der Projektierer den FN mit. Denn aufgrund der Abstände und der Höhe der Module könne das Areal auch in Zukunft abgemäht werden.
Der künftige Solarpark, direkt an der B 19 gelegen, soll sich gut in die Landschaft einfügen. Es ist vorgesehen, drum herum eine Hecke zu pflanzen. Was die produzierte Energie angeht, führte Ettwein weiter aus, könnte der Strom theoretisch in ein Mittelspannungskabel eingespeist werden, das direkt am Grundstück vorbeiführe, weswegen auch keine größeren Bauarbeiten erforderlich seien. Oder aber, und das wäre sicher auch eine gute und effektive Möglichkeit, ergänzte einer der Projektierer, könnte man einen Teil des Stroms direkt an die Firma Wittenstein SE abgegeben, die gewissermaßen direkt vor der Nase liege. Es liefen hierzu bereits Gespräche, die in Kürze intensiviert werden sollen, war weiter in der Sitzung zu erfahren. Sollte man hier einen Konsens finden, was wünschenswert wäre, würde man eine Win-Win-Situation für alle Seiten schaffen.
Viel Entfaltungspotential für Flora und Fauna
Was das Vorhaben betrifft, erklärte der Klärle-Mitarbeiter weiter, werde einerseits viel für den Artenschutz getan, andererseits kein Boden versiegelt. Für Fauna und Flora sollte es viel Entfaltungspotenzial geben. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Baustart im Frühjahr 2024 erfolgen.
Bei elf Ja- und fünf Neinstimmen wurde vom Gemeinderat der erste Schritt im Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht. Gremiumsmitglied Thomas Landwehr mahnte noch darauf zu achten, dass sich der Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche in Zukunft in einem erträglichen Rahmen bewege. Nach seinen Worten würden täglich in Baden-Württemberg fünf Hektar Land versiegelt. Bei einer durchschnittlichen Hofgröße von 36 Hektar bedeute dies statistisch, dass pro Woche ein landwirtschaftlicher Betrieb seine Pforten für immer schließe.
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