Igersheim. Rund 250 Einwohner informierten sich, hatten am Schluss aber nicht all zu viele Fragen, so dass der von Klemens Aubele souverän moderierte Event bereits nach 66 Minuten zu Ende war.
Amtsinhaber Frank Menikheim
Amtsinhaber Frank Menikheim bezeichnete in seiner Rede die Wahl am 28. Januar als wichtige Weichenstellung, denn „der Bürgermeister ist im besten Sinne der Motor der Gemeinde.“ Er sei sich dieser großen Verantwortung bewusst und möchte sich dieser Herausforderung gerne für acht weitere Jahre stellen.
In seinen 16 Jahren sei zielgerichtet, langfristig und nachhaltig gehandelt und investiert worden, betonte Frank Menikheim. Es habe weder Stückwerk und Prestigeobjekte gegeben, noch Pläne für die Schublade. Stattdessen: Allesamt realistische, langfristige Ziele, die durch eine Vielzahl an Maßnahmen nach und nach erreicht worden seien, so der Bürgermeister.
Viele Vorhaben bereits erfolgreich in die Tat umgesetzt
Igersheim habe einen lebendigen und attraktiven Ortskern („Herz und Seele einer jeden Ortschaft“), wofür zahlreiche erfolgreiche Vorhaben beigetragen hätten. Und dann listete der Rathaus-Chef einige gelungene Maßnahmen auf: Sanierung von Rathaus, Juki, Möhlerplatz und Mergentheimer Straße, Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes, Gesundheitszentrum in der alten Grundschule, Modernisierung der Erlenbachhalle mit Realisierung des Kindergartens „Artikus“, dazu zahlreiche private Maßnahmen, wobei insgesamt der Begriff Barrierefreiheit einen hohen Stellenwert habe. Und weitere Investitionen stünden in den kommenden Jahren an.
Das Gemeindeoberhaupt hob hervor, dass ihm alle Menschen sehr am Herzen lägen – vom kleinen Kind bis hin zu den Senioren, wobei für alle Orte der Begegnung geschaffen worden seien.
Und auch die Teilorte würden nicht in Vergessenheit geraten, die Dorfgemeinschaftshäuser und Ortskerne seien auf Vordermann gebracht worden oder es würde noch geschehen. „In Igersheim gibt es keinen Sanierungsstau“, man sei gut aufgestellt – und das alles bei geordneten Finanzen. Letztlich würde niemand vergessen, jeder würde mitgenommen – auch Vereine und Organisationen.
„Ich möchte meine erfolgreiche Arbeit fortsetzen, damit es gut weitergeht in Igersheim. Ich werde auch weiterhin mit Elan und Kreativität sehr gerne Ihr Bürgermeister sein“, schloss Frank Menikheim.
Bewerber Andreas Nickel-Schlosser
Mitbewerber Andreas Nickel-Schlosser, wohnhaft im Teilort Harthausen und Vater zweier Kinder, bezeichnet sich selbst als „Quereinsteiger“ in Sachen Kommunalpolitik. Er habe sich dazu entschlossen, seinen Hut in den Ring zu werfen, weil er in der Kommune Probleme ausgemacht habe, die es zu beseitigen gelte – und dazu wolle er seinen Beitrag leisten.
Er wünsche sich, so der Kandidat in seiner Bewerbungsrede, dass in Zukunft aufgehört werde, „in Lagern zu denken“. Denn es gebe für alles eine Lösung. Ihm sei es wichtig, so der 45-Jährige an seine Zuhörer, die Interessen aller Mitbürger zu vertreten, mit ihnen regelmäßig zu sprechen, um so zu erfahren, was sie bewege und wo sie Veränderungen wünschten. „Ich bin für eine offene und transparente Kommunalpolitik auf Augenhöhe.“ Seiner Meinung nach würde in Igersheim aber Politik über die Köpfe der Leute hinweg betrieben.
Nickel-Schlosser vertritt die Auffassung, dass den Vereinen und Organisationen in Igersheim zu wenig Wertschätzung entgegengebracht werde. Er plädiert weiterhin dafür, von den Menschen nicht nur zu nehmen, sondern ihnen auch zu geben. So könnte das Plus von mehr als fünf Millionen Euro aus der Gewerbesteuer doch „profitabel angelegt werden“, um zum Beispiel die Kindergartenbeiträge zu senken oder ganz abzuschaffen. Es gebe zwar gute Leute im Rathaus, dennoch setze er sich für mehr Digitalisierung sowie eine Entbürokratisierung ein.
Mehr Geld für Igersheims Infrastruktur in die Hand nehmen
In infrastruktureller Hinsicht sollte mehr Geld in die Hand genommen werden, um anstehende Reparaturen gleich durchzuführen, anstatt zu warten, bis es teurer werde. Und auch in Sachen Wirtschaftsförderung wolle er sich beweisen – etwa, dass es in jedem Teilort wieder einen Tante-Emma-Laden gebe. Bei der Energie- und Wärmeversorgung sollte die Kommune autark werden – hierzu eigne sich eine Biogasanlage als Genossenschaft. Er habe gehört, dass im Bereich von Igersheim ein Windrad geplant sei. Er sei nicht gegen erneuerbare Energien, allerdings gegen Landverbrauch – und dafür, die Bürger stärker mit einzubeziehen, meinte Andreas Nickel-Schlosser abschließend.
In der sich anschließenden Fragerunde ging es um den Umbau der Kreuzung am Bahnübergang und der gegenwärtig für viele nicht zufriedenstellenden Beschilderung. Laut Frank Menikheim solle die Maßnahme noch dieses Jahr in Angriff genommen werden, liege aber zum Großteil im Zuständigkeitsbereich der Deutschen Bahn.
Nahwärmenetz für Igersheim?
Eine Besucherin wollte wissen, wie es denn um ein Nahwärmenetz in Igersheim stehe, von dem sie gehört habe. Andreas Nickel-Schlosser meinte, dass die von ihm favorisierte Biogasanlage in ein solches integriert werden könnte. Der Bürgermeister hob hervor, dass im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung bis 2028 ermittelt werde, ob ein solches Wärmenetz überhaupt Sinn mache. Hierzu seien eine dichte Bebauung sowie eine hohe Wärmeabnahme notwendig, was aus seiner Sicht in Igersheim nicht gegeben sei. Deswegen werde man auch Alternativen unter die Lupe nehmen.
Und auch der Radweg von Igersheim nach Markelsheim war Teil der Fragerunde. Eine passionierte Drahteselnutzerin wollte wissen, wie es denn um dessen Sanierung bestellt sei. Frank Menikheim erklärte, dass eine solche kommen werde – wann, das entscheide schlussendlich das Landratsamt.
Und zum Abschluss wurde noch deutlich gemacht, dass den Vereinen viel Wertschätzung entgegengebracht werde – dadurch, die Hallen und Sportanlagen gratis genutzt werden könnten.
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