Höpfingen. Diskussionen entfachte bei der Sitzung des Höpfinger Gemeinderats am Montagabend vor allem die Vorstellung von Maßnahmen zur Ufersicherung am Lochbachsee-Areal.
Diese begründen sich mit der dort lebenden Biberfamilie, deren Bauten partiell die Wege untergraben und das unbedingt zu verhindernde „Einbrechen“ etwa von im fraglichen Bereich regelmäßig verkehrenden Kommunalfahrzeugen verursachen könnten. Auch könne bei einem Durchbruch das Entleeren der beiden Seen in den tiefer gelegenen Waldsbach nicht ausgeschlossen werden.
Bei einer Ortsbegehung verwies Biberberater Martin Kuhnt auf inzwischen drei Biberbauten. Der Problematik könne man straßenseitig mit einer Blockschüttung aus Wasserbausteinen und bachseitig über die Sicherung des Teichdamms mittels eines Geflechts Einhalt gebieten.
Angesprochen wurde auch eine als künstliche Biberröhre angelegte Betonröhre nach Schweizer Vorbild, die jedoch mit dem Erwerb eines angrenzenden Grundstücks – die Seen selbst befinden sich im Gemeindebesitz – verbunden sei.
In der Summe käme das Maßnahmenpaket auf rund 80 000 Euro, doch wäre durch Fördermaßnahmen lediglich noch ein Eigenanteil von 7500 Euro durch die Gemeinde Höpfingen zu zahlen.
Das Vorhaben stieß auf geteiltes Echo: Andreas Fürst befürchtete, dass man bei Nachwuchs des Bibers erneute Kosten für weitere Projekte zu stemmen habe.
Helmut Häfner stellte die Frage, ob der „das Trinkwasser des Lochsee-Areals verseuchende“ Biber mehr wert sei als der Mensch. Bei allem Respekt für das unter Naturschutz stehende Tier möge man „mit Augenmaß agieren“ und „die Bevölkerung nicht dem Biber unterordnen“.
Thomas Greulich ging zwar d’accord mit den einzelnen Maßnahmen und lobte die Zuschüsse, klammerte jedoch den Kunstbau aus: „Das ist zu viel des Guten“, rügte er. Josef König regte an, auch die Aktivität des Sportfischervereins zu berücksichtigen.
Mit einer Enthaltung sprach sich der Gemeinderat schließlich für die Einreichung des Förderantrags für die Uferschutzmaßnahmen im Bereich des oberen Lochsees aus.
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