Höpfinger Gemeinderat tagte

Gemeinderat Höpfingen: Erkenntnisse aus Verkehrs-Check

Ergebnisse des Fußgänger-Verkehrschecks vorgestellt.

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ad
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Die Ergebnisse des Fußgänger-Verkehrschecks wurden am Montag im Gemeinderat vorgestellt. Das Bild zeigt die Örtlichkeit am Netto-Markt mit typischer Situation beim Überqueren der Straße. © Adrian Brosch

Höpfingen. Mit satten 14 Tagesordnungspunkten hatte sich der Höpfinger Gemeinderat am Montag im Sitzungssaal des Rathauses zu beschäftigen.

Einer der Markantesten betraf den Fußgänger-Verkehrscheck: Tim Wiesler (Ingenieurbüro Planersocietät, Karlsruhe) stellte Auszüge des 90-seitigen Katalogs vor – gewonnene Erkenntnisse aus Ortsbegehungen und Workshops.

Gemeinderat in Kürze

Zum Preis von 25 Euro pro Quadratmeter wird ein 72 Quadratmeter großes Flurstück im Bereich der Glashofener Straße verkauft. Ein Privatmann hatte Interesse bekundet, um die Zufahrt zu seinem Anwesen verbessern zu können. Zusätzlich zum Preis kommen Wasser- und Klärbeträge; der Fußweg bleibt erhalten, was als Baulast schriftlich fixiert wird. Dem Verkauf wurde bei einer Enthaltung zugestimmt.

Geändert wurde die Gebührensatzung für das Familienbad: Gruppen, die den wöchentlichen Badeaufsichtsdienst und den technischen Badedienst übernehmen, können fortan auch eine ermäßigte Zehnerkarte für Einzelstunden zu 600 Euro kaufen. Einstimmig beschlossen, greift die Regelung ab 1. April.

Keine Einwände hatten die Räte zu den Bebauungsplänen „Sanierung Hofacker II - 1. Änderung“, „Würzburger Straße“ und „Solarpark Schweinberg III“ auf Hardheimer Gemarkung, in den man als Nachbargemeinde im Zuge der Beteiligung von Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange involviert war.

Erfreut verkündete Hauptamtsleiterin Christina Fiederlein den Stand des „DigitalPakts“ der Schule: Zwischenzeitlich wurden interaktive Displays, iPads und diverse Bausteine zum Ausbau des W-LAN-Netzwerks angeschafft. Die Rückmeldungen auch aus Schüler- und Elternschaft seien laut Rektorin Susanne Lindlau-Hecht durchweg positiv.

Es gibt Geld: Aus dem ELR-Fördertopf wurden dem Rathaus Zuwendungen in Höhe von 525 200 Euro (Abbruch Turnhalle Waldstetten und Neubau), 504 200 Euro (Kindergarten Waldstetten) und 48 640 Euro (Umwandlung Nike-Stellung in Gewerbegebiet) avisiert.

„Höpfi“ präsentiert sich seinen Bürgern nun auch als kommunale App: Bürgermeister Hauk gab bekannt, dass die App der Gemeindeverwaltung ab sofort allen Smartphone-Nutzern via Google PlayStore und Apple PlayStore zur Verfügung stehe. ad

Hinter dem Fußgänger-Verkehrscheck des Landes Baden-Württemberg steht die Absicht, die „wohl elementarste und gesündeste Art der Fortbewegung zu stärken“, wie der Referent erklärte. Ziele sind unter anderem das Entstehen einer „Geh-Kultur“ durch solide und sichere Fußwege sowie die Sensibilisierung anderer Verkehrsteilnehmer für die Belange des Fußverkehrs.

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Hier kann Höpfingen auf eigene Stärken und Schwächen blicken: Als Pluspunkte des Quetschedorfs gelten das ansprechende Ortsbild mit kompakten Strukturen im Ortskern, eigenständige Gehwege, der Rudolf-Engel-Weg als zentrale Achse, zahlreiche Plätze und Freiflächen sowie Tempo 30 im Bereich der Schule.

Schwächen sind die als Barriere für Fußgänger anzusehende B27/Heidelberger Straße, weitgehend fehlende Querungsmöglichkeiten im Nebennetz, schlechte Sichtverhältnisse vieler Einmündungen und zuweilen schmale Gehwege. „Stärken sollen gestärkt und Schwächen geschwächt werden“, bemerkte Wiesler.

Fünf Handlungsfelder

Besonderes Augenmerk liegt auf fünf Handlungsfeldern: Längsverkehr, Querungen, Verkehrssicherheit, Aufenthaltsqualität sowie Kommunikation und Information. Denkbare Ansätze seien hier etwa die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereichs in der Gneisenaustraße auf rund 400 Metern mit Schwerpunkt des Fußverkehrs, die Errichtung einer Bedarfsampel am Netto-Markt westlich der Einmündung in die Watzlikstraße sowie eine Tempo-30-Zone im gesamten Nebenstraßennetz mit Ausnahme der Hauptverkehrsachsen – hier seien auch Friedensstraße und Waldstetter Straße ausgenommen. Für die zahlreichen Vorschläge und Hinweise dankte Wiesler allen Teilnehmern: „Die Bürger hatten gute Ideen und Impulse“, bemerkte er.

Rege Diskussion

Insbesondere der letzte Gedankengang sorgte jedoch für eine rege Diskussion. So bezeichnete Andreas Fürst Tempo 30 im kompletten Nebenort als nicht sinnvoll: „50 km/h sind zwar erlaubt, aber an den meisten Stellen unrealistisch“, betonte er. Saskia Dargatz hingegen sprach von „Rennpisten“ etwa im Bereich der Hardheimer Straße und unterstrich, dass Tempo 30 einen Gewohnheitseffekt erzielen werde. Auch berief sie sich auf Lärmvermeidung und den Sicherheitsgewinn durch niedrigere Geschwindigkeiten im Ortskern. Thomas Greulich schnitt einen anderen Aspekt an: „Eine solche Begrenzung erfüllt ihren Zweck nur bei fortwährenden Kontrollen!“, merkte er an.

Der einstimmige Beschluss sah vor, dass die Verwaltung zur Umsetzung von mittel- und langfristigen Maßnahmen mit den übergeordneten Fachbehörden, aber auch zu notwendigen Planungen, zur Kostenermittlung und schlussendlicher Realisierung im Zuge möglicher Förderprogramme ermächtigt wurde. Kurzfristige Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrssituation können nach Rücksprache mit den Behörden direkt umgesetzt werden. ad

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