Höpfingen. Wasser marsch: Das kühle Nass bestimmte am Montag einen wesentlichen Teil der Höpfinger Gemeinderatssitzung. Grund dafür waren die Änderung der Abwassersatzung und die erste Änderungssatzung der Wasserversorgung sowie die neue, zum 1. Januar 2025 greifende Gebührenkalkulation von Wasser- und Abwasserversorgung für 2025 und 2026.
Kämmerin Nadine Henn stellte die Zahlen in einer Präsentation vor. Der Grundtenor war positiv: „Jeder dürfte hinsichtlich der Abwasserversorgung deutlich weniger zahlen!“, bemerkte sie. In der Tat reduziert sich die Schmutzwassergebühr zum 1. Januar 2025 auf 3,17 Euro pro Quadratmeter (bisher 3,56 Euro); die Niederschlagswassergebühr bleibt mit 53 Cent pro Quadratmeter unverändert.
Gewisser Kostenanstieg
Gemeinderat in Kürze
Bausachen: Der Gemeinderat erteilte dem Neubau eines Löschwasserbehälters mit 400 Kubikmetern Nutzvolumen im Bereich „An den Rübenäckern“ sein Einvernehmen. Er soll unter anderem den Bereich „Am Mantelsgraben“ bis hin zur Obst- und Festhalle abdecken.
LED-Leuchten: Insgesamt 427 Straßenleuchten im Gesamtgemeindegebiet sollen gegen hocheffiziente Leuchten mit moderner LED-Technik getauscht werden, um Stromverbrauch und Stromkosten zu senken. Im Haushalt 2024 sind 141 500 Euro veranschlagt; die restlichen Mittel von 128 341 Euro werden 2025 bereitgestellt. Eine Amortisation soll Bürgermeister Hauk zufolge nach sechs bis acht Jahren eintreten. Der Zuschlag ging einstimmig an die Firma Fischer J.W. Zander (Erlenbach), die mit 269 841 Euro als günstigster Bieter hervorgegangen war.
Windkraft: Hinsichtlich der maximal drei geplanten Windkraftanlagen im Distrikt „Anwande“ (Waldstetten) wurde die 20. Änderung des Flächennutzungsplans 2030 zur Positivplanung Windenergie besprochen. Die Standortfrage sei noch offen und derzeit „in Prüfung“, so der Schultes. Einstimmig beschlossen wurde, dass die Angelegenheit als Tagesordnungspunkt auf die Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbands Hardheim-Walldürn (GVV) kommt; auch stimmte der Gemeinderat der Billigung des Vorentwurfs durch den GVV und der Freigabe zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zu.
Lärmaktionsplan: Weder Einwände noch Anmerkungen hatte man zum Lärmaktionsplan der Nachbarkommune Hardheim. Involviert ist Höpfingen im Zuge der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange.
Spenden: Eine Spende des Lions Clubs Madonnenland über 1500 Euro für die Gemeindebibliothek wurde einstimmig und erfreut angenommen.
Abfall: Aus aktuellem Anlass mahnte Bürgermeister Hauk an, dass Hundekotbeutel in Abfalleimern zu entsorgen sind. Beschwerden über wild in der Natur entsorgte Beutel hatten sich zuletzt gehäuft.
Verkehrssicherheit: „Höpfi“ erhält in absehbarer Zeit eine zweite Bedarfsampel. Sie wird am Zebrastreifen am Rathaus (Heidelberger Straße) aufgestellt, an dem es immer wieder zu Unfällen mit Personenschäden kommt. In diesem Zusammenhang rügte Andreas Fürst die „katastrophale“ Beleuchtungssituation vor allem zur morgendlichen „Schulbuszeit“: „Personen kommen aus dem Nichts“. Dafür lobte Ute König den Bauhof, der Schlaglöcher in Höpfingen und Waldstetten ausbesserte.
Bürgerliches Engagement: Dank galt Manfred Popp, der den Glockenschlag der Pfarrkirche St. Ägidius reparierte. Josef König regte Ehrungen engagierter Bürger an, wie es sie zuletzt in den früheren Jahresöffnungssitzungen gegeben hatte. Bürgermeister Hauk verwies auf laufende Planungen.
Brücke: Die CDU-Bürgerliste errichtete eine neue Brücke am Waldschwimmbad.
Familienbad: Das Mischventil im Familienbad ist defekt und werde „zeitnah“ erneuert, so der Rathauschef. Andreas Fürst hatte öffentlich auf das Problem hingewiesen. ad
Bezüglich der Wasserversorgung vermeldete sie, dass angestiegene Kosten für das Personal, die Bodensee-Wasserversorgung und das Festhalten an weichem Wasser einen gewissen Kostenanstieg zur Folge haben: Der Verbrauchspreis im Zeitraum vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2026 erhöht sich von bislang 4,60 Euro auf 4,68 Euro; die Grundgebühr steigt von sechs Euro auf 6,71 Euro an.
Zwar erging der Beschluss auch hier einstimmig, doch war Thomas Greulich geteilter Meinung: „Gegenüber umliegenden Kommunen ist Höpfingen teilweise doppelt so teuer!“, bemängelte er und riet zu einer größeren kommunalen Versorgungseinheit. So könne man Synergieeffekte schaffen und den als „exorbitant“ anzusehenden Wasserpreis senken, zumutbare Preise für die Bürger bewirken und das eigene Wasser den Nachbarkommunen anbieten.
Helmut Häfner sah das ähnlich: „Man sollte die Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden anstreben und zugleich die Abnahmemenge der Bodensee-Wasserversorgung reduzieren, zumal deren Wasser in den kommenden Jahren deutlich teurer wird“, schlug er vor. Martin Sauer hielt dagegen: „Günstigeres Wasser wäre härter und kalkhaltiger“, betonte er. Bürgermeister Hauk lenkte ein und verwies auf die „Suche nach verschiedenen wirtschaftlich sinnvollen Lösungen“.
Damit im direkten Zusammenhang stehen Änderungen der Abwassersatzung und die erste Änderungssatzung der Wasserversorgung.
Auch diese wurden einstimmig befürwortet. ad
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