Höpfingen. Obwohl sich der Punkt „Umspannwerk Höpfingen“ als reine Sachinformation verstand, löste er eine gewisse Diskussion aus: Grund für den partiellen Unmut im Höpfinger Gemeinderat ist die Erweiterung des zwischen Höpfingen und Waldstetten gelegenen Werks, es beansprucht landwirtschaftliche Flächen von hoher Bodenqualität.
Zunächst stellten Malte Scholz und Marc Armbrust (Transnet BW) bei der Sitzung des Höpfinger Gemeinderates im Sitzungssaal des Rathauses die geplante Maßnahme vor. Hier bekräftigten sie den hohen infrastrukturellen Stellenwert des Werks als „wichtigem Verteilerpunkt zwischen Grafenrheinfeld und Großgartach“.
Diese hohe Bedeutung jedoch erfordere in Zusammenwirken mit der Energiewende eine massive Erweiterung: „Wir benötigen über die Bestandsfläche hinaus größere Kapazitäten, um der Zukunft gerecht werden zu können“, räumte Scholz ein.
Geplant sind ein Leitungsfeld, zwei Reservefelder und ein sogenannter „Statcom“, der als eine Art „Stoßdämpfer“ anzusehen sei und ein technisches Betriebsgebäude von rund 40 auf 80 Meter vorsehe. Man habe sich – die zur Wahl stehenden Flächen wurden dem Gemeinderat bereits im November 2021 präsentiert – für die dritte Alternative entschieden, die leicht nordöstlich der aktuellen Fläche liegt. „Der Erwerb jener Flächen kann noch im laufenden Quartal abgeschlossen werden, Bauplanung und Baubeginn sind für 2025 vorgesehen“, betonte Armbrust.
Im Gemeinderat stieß das Vorhaben auf gewisse Skepsis. Aus Sicht eines Landwirts etwa zeigte sich Andreas Fürst „sehr enttäuscht“ über die „mehr als unglückliche Standortwahl“. Er monierte, dass wichtige Nutzflächen „in bester Bodenbeschaffenheit“ geopfert werden. Den Planern warf er vor, nicht mit offenen Karten gespielt zu haben.
Auf Fürsts Rückfrage nach dem Verbleib des bisherigen Umspannwerks eröffnete Marc Armbrust, dass ein Rückbau erfolgen werde und die Verpachtung „denkbar“ sei, man sich jedoch derzeit nicht festlegen könne.
Auch Thomas Greulich zeigte sich wenig angetan: „Wir in Höpfingen tragen die Last für Dinge, von denen einzig Ballungsräume und Metropolen profitieren“, kritisierte er. Hier lenkte Armbrust ein: Gegenwärtig arbeite die Transnet BW an einem Konzept, das auch den Kommunen „finanzielle Vorteile schaffe“; konkrete Summen nannte er nicht.
Bürgermeister Christian Hauk dankte für die Informationsgabe. ad