Gemeinderat Höpfingen

Beiträge für die Eltern steigen

Kinderbetreuung war in mehrfacher Hinsicht ein Thema

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ad
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Höpfingen. Zentrales Thema der Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal des Rathauses Höpfingen vom Montag war in mehrfacher Hinsicht die Kinderbetreuung. Zum Einen wird die Gemeinde die Trägerschaft einiger bisher kirchlicher Einrichtungen übernehmen, zum Anderen wurden die Kindergartengebühren erneut angepasst – sie steigen um durchschnittlich 8,5 Prozent.

Der Trägerwechsel resultiert in der Hauptsache von der Einrichtung des kommunalen Naturkindergartens in der Waldhütte. „Allerdings ist ein nur eingruppiger Kindergarten für die Kommune unwirtschaftlich“, gab Bürgermeister Hauk zu bedenken. Ebenso benötige man einen „Personalpool“, mit dem die Kräfte je nach Bedarf, etwa im Krankheitsfall, unter den Einrichtungen wechseln können. So möchte die Gemeinde Höpfingen neben dem Naturkindergarten auch den neu einzurichtenden Kindergarten St. Josef im neuen Waldstettener Dorfgemeinschaftshaus sowie zum Kindergartenjahr 2024/25 auch den Kindergarten St. Martin in kommunale Trägerschaft nehmen.

In diesem Sinne verwies Hauk auf laufende Gespräche mit der Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen im Madonnenland und der katholischen Verrechnungsstelle Walldürn. Um zum September 2024 unter neuer Trägerschaft starten zu können, müsse man die Verträge „noch diesen Sommer kündigen oder zumindest den Schritt einleiten“, bemerkte der Schultes.

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Im kurzen Meinungsaustausch bezog Daniela Kaiser-Hauk Stellung. Sie äußerte die Bitte, kein völlig neues Konzept zu etablieren und den Erzieherinnen keine Nachteile zu bereiten. Bürgermeister Hauk verwies auf die seit geraumer Zeit geführten Sondierungsgespräche mit Seelsorgeeinheit und Verrechnungsstelle: „Jeder handelt gemäß den Spielregeln“, stellte er klar. Mit einer Gegenstimme wurde das Vorhaben bestätigt, das sich auch finanziell bemerkbar macht: Bislang zahlte die Gemeinde 90 Prozent der Betriebskosten an die Kirche.

Davon unabhängig steigen die Elternbeiträge für die Kindergärten St. Lioba (Höpfingen) und St. Josef (Waldstetten) sowie Kinderkrippe St. Martin (Höpfingen) erneut an: Die Empfehlung des Städte- und Gemeindetags sowie der Kirchenleitungen und kirchlicher Fachverbände Baden-Württembergs sieht eine Steigerung von 8,5 Prozent vor.

Das heißt zum Beispiel: Für die Regelgruppe in St. Lioba sowie in St. Josef sind bei einem Kind aus einer Familie zum neuen Kindergartenjahr 151 statt bisher 139 Euro fällig; zwei Kinder kosten fortan 117 statt 108 Euro. Für St. Martin wird die Krippengruppe mit 315 statt derzeit 290 Euro bei einem Kind und 233 statt derzeit 215 Euro bei zwei Kindern berechnet; in Waldstetten kostet die Betreuung eines Kindes in der Regelgruppe fortan 151 Euro entgegen der bisherigen 139 Euro. Der August ist stets beitragsfrei.

Gespaltene Meinungen

Obgleich der Beschluss einstimmig fiel, sorgte der Anstieg für gespaltene Meinungen. Daniela Kaiser-Hauk definierte die Geste als „Beweis dafür, wie wenig Kinder der Landesregierung zu bedeuten scheinen“; Helmut Häfner erinnerte an beitragsfreie Kindergärten etwa in Berlin, der Stadtstaat wird durch den Länderausgleich gerade mit Mitteln des Südwestens subventioniert. Es könne nicht sein, dass derartige Vorzüge der Hauptstadt durch das flache Land ausgeglichen werden müssen.

Heftige Erhöhung

Ute König merkte an, dass Kindergartenplätze für manches Elternhaus inzwischen gar zu teuer seien: „Das trägt nicht zur propagierten Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei“, gab sie zu bedenken. Die Kostenerhöhungen seien „jedes Jahr heftig“ und nur bedingt gerechtfertigt, heuer aber besonders hart. ad

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