Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen

Seelsorgeeinheit: In zehn Jahren zu einer Einheit zusammengewachsen

2015 fusionierten die ehemals eigenständigen Seelsorgeeinheiten Hardheim und Höpfingen. Warum die Erfahrungen, die die Verantwortlichen damals machten, auch künftig hilfreich sein könnten.

Von 
Maren Greß
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Ganz in der Nähe der Gemarkungsgrenze zwischen Hardheim und Höpfingen steht an der Josefskapelle dieses Schild. Es wurde anlässlich der Fusion der beiden Seelsorgeeinheiten im Jahr 2015 aufgestellt und soll symbolisieren, dass man sich gemeinsam auf den Weg macht. © Karl Schretzmann

Hardheim/Höpfingen. Die SpG Erftal überwintert derzeit als Aufsteiger der Kreisliga Buchen auf einem soliden neunten Tabellenplatz. Die Mannschaft, bestehend aus Spielern aus Hardheim, Bretzingen, Erfeld, Gerichtstetten und Schweinberg, hat sich gefunden und spielt inzwischen erfolgreich als Einheit: Direkt im ersten Jahr ihres Bestehens in dieser Konstellation holte die Spielgemeinschaft im Sommer 2024 die Meisterschaft in der Kreisklasse A Buchen. Doch was hat das mit der katholischen Kirche zu tun? Das, was im Fußball seit rund zwei Jahren so gut funktioniert, klappt in der Kirche schon seit zehn Jahren – und das sogar im noch größeren Stil. Die Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen im Madonnenland besteht 2025 seit zehn Jahren. Zum 1. Januar 2015 unterzeichneten die beiden ehemals eigenständigen Seelsorgeeinheiten die Fusionsvereinbarung.

„Die Entscheidung war eigentlich alternativlos“, blickt Manfred Weihbrecht im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten zurück. Er war damals Vorsitzender des Hardheimer Pfarrgemeinderats, inzwischen ist er Vorsitzender des Pfarrgemeinderats der neuen, großen Seelsorgeeinheit. Immer wieder zieht er im Gespräch den Vergleich mit den Fußballern: Spielgemeinschaften werden gegründet, weil Spieler fehlen. „Uns fehlten damals die Pfarrer“, sagt er. Während früher jede Pfarrei und somit nahezu jeder Hardheimer Ortsteil einen eigenen Pfarrer hatte, wurden es mit den Jahren immer weniger. Inzwischen ist Christian Wolff alleine für die Gläubigen in Hardheim, Höpfingen sowie allen Ortsteilen verantwortlich.

Mit einem großen Festgottesdienst im Erftaldom wurde am 25. Januar 2015 die Fusion der beiden Seelsorgeeinheiten Hardheim und Höpfingen offiziell besiegelt. © Eirich-Schaab/FN-Archiv

Die Anfänge seien nicht immer einfach gewesen. „Es hat gedauert, bis das Vertrauen gewachsen und Verständnis entstanden ist“, verdeutlicht Weihbrecht. Von Vorteil sei gewesen, dass die Veränderungen anfangs nur administrativ und organisatorisch im Hintergrund passiert sind. „So war das für die Gläubigen erst einmal gar nicht spürbar, dass sich etwas geändert hat“, sagt Gemeindereferentin Claudia Beger. Schritt für Schritt habe sich die große Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen im Madonnenland so entwickeln können.

Ehrenamtliche spielen in der Seelsorgeeinheit eine große Rolle

Eine große Rolle hätten dabei die Ehrenamtlichen gespielt. „Insbesondere die Vakanzzeiten waren ein riesiger Schub dafür, dass die Gläubigen zusammenwachsen“, sagt Manfred Weihbrecht. Beger ergänzt: „Das war die Blütezeit für die Ehrenamtlichen.“ In dieser Zeit entstanden auch die Gemeindeteams, die seither ein wichtiger Bestandteil im Alltag der Pfarreien sind. Sie gestalten Wortgottesdienste an den Wochenenden, an denen kein Pfarrer da ist, organisieren Aktionen mit den Ministranten und Kindern der Dörfer. „Sie kümmern sich um alles, was vor Ort ist“, fasst Weihbrecht zusammen. Viele Sachen, die man als selbstverständlich erachte, würde es ohne die Gemeindeteams nicht mehr geben, ist Beger überzeugt.

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Maren Greß
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Als Pfarrer Christian Wolff 2020 nach Hardheim kam, bestand die gemeinsame Seelsorgeeinheit bereits seit fünf Jahren. Konkurrenzkampf hat er, wie auch sein Vorgänger Andreas Rapp (siehe Artikel unten), nicht erlebt. „Ich merke, dass nicht nur jeder an sich denkt, sondern auch über den Tellerrand und die eigene Pfarrei hinaus“, sagt der Geistliche. Um zu verhindern, dass sich die Höpfinger Gläubigen „abgehängt“ fühlen, habe man versucht, die besonderen Aktionen zu verteilen. So kommen in Höpfingen die Lyrics-Abende immer gut an, in Hardheim findet der zentrale Abendmahl-Gottesdienst am Gründonnerstag statt. Viele Aktionen, die man übergreifend gestartet habe, wie die „Aushilfsbörse“ der Ministranten, sei geglückt.

Die Gemeindereferentin, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende und der Pfarrer ziehen nach zehn Jahren Seelsorgeeinheit Hardheim-Höpfingen ein durchweg positives Fazit. Man sei in der Zwischenzeit zu einer Einheit zusammengewachsen. Die Erfahrungen, die die Beteiligten gemacht haben, sollen ihnen auch künftig zugute kommen. Denn im kommenden Jahr steht der große Umbruch in der katholischen Kirche an. Eine Großpfarrei entsteht. „Wir sind dann schon geübt, was Fusionen angeht“, sagt Weihbrecht.

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