Hardheim/Höpfingen. Zahlen standen im Mittelpunkt der Verbandsversammlung, die der Abwasserzweckverband Hardheim-Höpfingen am Mittwoch im Sitzungssaal des Hardheimer Rathauses abhielt: Kernthema war die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan für 2025 und Finanzplanung der Jahre 2026 bis 2028. „Es sind keine Kreditaufnahmen geplant“, bilanzierte Kämmerer Bernd Schretzmann erfreut.
„Hinter uns liegen spannende Jahre vor allem hinsichtlich der Investitionen an der Kläranlage“, bemerkte Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Stefan Grimm eingangs.
Nun werde es ruhiger, zumal sich die größte Maßnahme in der Geschichte der 1987 errichteten Verbandskläranlage als erfolgreich erwies: „Der Betrieb läuft einwandfrei. Zudem sparen wir viel Strom und kommen auf 300 000 Kilowattstunden pro Jahr – vor der Sanierung waren es 600 000“, betonte Grimm und begründete die Ersparnis mit den sauberen Klärbecken, denen mehr Sauerstoff zugeführt wird.
Dank galt Klärwärter Daniel Berger und dem motivierten Team vor Ort, Bauamtsleiter Daniel Emmenecker, Kämmerer Bernd Schretzmann und Thomas Withopf.
Restarbeiten sind in den kommenden Jahren vorgesehen
Wenn es auch in den kommenden Jahren ruhiger zugehen werde, lege man nicht die Hände in den Schoß: Vorgesehen sind Restarbeiten sowohl am zweiten Bauabschnitt der Kläranlage als auch im Bereich des Regenüberlaufbeckens „Trieb“ in Hardheim, der Einbau einer Reinigungseinrichtung in das Bretzinger Regenüberlaufbecken und der Kauf eines Autoanhängers – die Investitionssumme liegt bei 1 040 500 Euro. Auch die mittelfristigen Planungen sind eher überschaubar: Bernd Schretzmann zufolge könne der Kauf eines neuen Transporters über rund 30 000 Euro auf 2027 verlegt werden; eventuelle Folgemaßnahmen im Rahmen der Eigenkontrollverordnung können bis 2028 verwirklicht werden.
Der größte Brocken sei die Aufdimensionierung der Zuleitung vom Regenüberlaufbecken „Krankenhaus“ bis zur Kläranlage mit 1,5 Millionen Euro. „Die Eigenkontrollverordnung für Hardheim ist noch nicht abgeschlossen, da das Wetter und die Wassermenge nicht immer ein Eingreifen gestatten“, erklärte Daniel Emmenecker.
Bernd Schretzmann stellte sodann die Zahlen vor: Die Erträge und Aufwendungen im Ergebnishaushalt liegen bei 2 366 400 Euro; die Mehrkosten gegenüber 2023 beziehen sich auf den Verwaltungskostenbetrag an die Gemeinde Hardheim, die Befahrung der Sammelkanäle im Zuge der Eigenkontrollverordnung, Personalkosten und die Unterhaltung der Kläranlage sowie die Abschreibungen des Anlagevermögens und die erneuerte Notfackel der Schlammbeseitigung an der Kläranlage. Dazu kommen Minderausgaben: „Die Stromkosten haben sich um 50 000 Euro verringert“, ließ Schretzmann wissen. Die Betriebskostenumlagen belaufen sich auf 522 500 Euro (Hardheim), 230 400 Euro (Höpfingen), 288 500 Euro (Zweckverband tierische Nebenprodukte/ztn) und 30 600 Euro (Ahorn). Die Finanzkostenumlage kommt auf 1 050 500 Euro; der Überschuss von 623 500 Euro wird an die Gemeinden Hardheim (69,4 Prozent) und Höpfingen (30,6 Prozent) entsprechend der Verbandsanteile ausgeschüttet. Einstimmig wurden die Zahlen befürwortet: Das Gremium genehmigte sowohl die Haushaltssatzung für 2025 als auch die Finanzplanung bis 2028.
Nicht fehlen durfte das Thema schlechthin der letzen Jahre – wenn auch in einem kurzen Ausriss: Bauamtsleiter Daniel Emmenecker informierte kompakt über den zweiten Bauabschnitt der Kläranlagenerweiterung. Er erinnerte an die Komplettsanierung des Belebungsbeckens inklusive Rohbauarbeiten und Betonsanierungen, die Sanierung des Nachklärbeckens und weitestgehend abgeschlossene Arbeiten. „Kosten- und Zeitrahmen wurden eingehalten“, hielt er fest und definierte die auf 40 270 Einwohner erhöhte Gesamtkapazität und die Wiederinbetriebnahme des Belebungsbeckens als „Meilenstein“. So könne man von einer „äußerst positiven Maßnahme“ sprechen, die effiziente und zuverlässige Abwasserbehandlung garantiere.
Stromliefervertrag im Zuge einer Eilentscheidung abgeschlossen
Abrundend erfolgten zwei Bekanntgaben: Bernd Schretzmann verwies auf den im Zuge einer Eilentscheidung abgeschlossenen Stromliefervertrag mit dem Elektrizitätswerk Gebrüder Eirich. „Der Vertrag gilt ein Jahr, der reine Strompreis beläuft sich auf 11,85 Cent pro Kilowattstunde“, bemerkte er.
Formlos dargelegt wurde auch auf die Abrechnung der Anpassung von Drosselüberläufen und den Ersatz schadhafter Blenden sowie den Einbau neuer Drosselschächte an mehreren Regenüberlaufbecken in Hardheim, Schweinberg, Gerichtstetten, Erfeld, Bretzingen, Waldstetten und Höpfingen in den vergangenen drei Jahren – eine Maßnahme, die die Abwasserbehandlung verbessere.
Sie war nötig geworden, nachdem die einzelnen Drosselwasserabläufe infolge der Kläranlagenerweiterung nicht mehr optimal aufeinander abgestimmt waren. „Die Kosten belaufen sich auf rund 732 000 Euro, wobei durch die 80-prozentige Förderung von etwa 576 000 Euro ein Eigenanteil von rund 155 500 Euro beim Abwasserzweckverband bleibt“, bezifferte Schretzmann.
Unter „Verschiedenes“ stellte Schretzmann einen neuen Anhänger zum Klärschlammtransport vor; einer Rückfrage Klaus Kreßners nach Verkehrssicherheit begegnete Bauamtsleiter Emmenecker mit dem Hinweis, dass der Kfz.-Meister sich darum kümmere. Zuletzt informierte Klärwärter Daniel Berger über den Energieverbrauch der Verbandskläranlage, der seit 2019 um 43 Prozent gesunken sei. Der Netzbezug habe sich im selben Zeitraum halbiert; weiterhin produzierte die Kläranlage im Jahr 2024 über 27 Prozent ihrer Energie selbst.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/hardheim_artikel,-hardheim-klaeranlagenbetrieb-laeuft-einwandfrei-_arid,2279109.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/hoepfingen.html