Museumsverein Erfatal - Der „Räder-Ritter-Raketen-Weg“ ist ein neues Angebot für Kinder und Erwachsene

Hier kann man Hardheims historische Spuren neu entdecken

Der Museumsverein Erfatal hat ein neues Angebot für Kinder und Erwachsene erstellt: den „Räder-Ritter-Raketen-Weg“. An Stationen lassen sich die historischen Spuren Hardheims entdecken.

Von 
Maren Greß
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Warum hat die Dornberger Kappel kein Dach mehr? Das erfährt man in einer der Geschichten im Rahmen des „Räder-Ritter-Raketen-Wegs“, den der Museumsverein Erfatal initiiert hat. © Maren Greß

Hardheim. Wie haben die Kelten gelebt? Gibt es wirklich einen unterirdischen Gang vom Steinernen Turm zum Hardheimer Schloss? Was hat Walter-Hohmann gemacht? Und warum hat die Dornberger Kappel kein Dach mehr? Diese und viele weitere Fragen werden auf dem „Räder-Ritter-Raketen-Weg“ beantwortet – eine neue Attraktion des Museumsvereins Erfatal für Kinder aber auch für Erwachsene. Mit dem Rad oder zu Fuß lassen sich spannende, lokale Geschichten in Hardheim und den Ortsteilen entdecken.

Die Geschichten zu den einzelnen Stationen des „Räder-Ritter-Raketen-Wegs“ kann man entweder im Vorfeld auf der Homepage des Museumsvereins herunterladen, oder man scannt vor Ort den QR-Code mit dem Smartphone. Aber Achtung: Nicht immer ist das Schild mit dem QR-Code an den Stationen so einfach zu finden.

Die Geschichten an den einzelnen Stationen kann man entweder im Vorfeld runterladen, oder man scannt vor Ort den QR-Code mit dem Smartphone. © Maren Greß

Die zurückzulegende Strecke ist so lange, dass man sie auf prima auf mehrere Tage aufteilen kann – ein ideales Ausflugsziel für die Sommerferien also. Starten kann man beispielsweise am Hardheimer Schloss. Das hatten einst Ritter Wolf und seine Frau Margarete von Berlichingen für ihre vier Kinder und Angestellten erbaut, heute ist das Schloss der Sitz der Gemeindeverwaltung. Das Turmzimmer ist das Büro des neuen Bürgermeisters Stefan Grimm. Ob es früher wirklich einen unterirdischen Gang vom Schloss zum Steinernen Turm gibt, erfährt man in der Geschichte.

Musikalisches Rätsel

In unmittelbarer Nähe zum Schloss befindet sich eine weitere Station: die katholische Kirche St. Alban. Hier kann man Wissenswertes zur Orgel im „Erftaldom“ entdecken – inklusive einem musikalischen Rätsel. Bis zur nächsten Station an der Steinemühle sind es einige Meter, die man entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Dort angekommen erfährt man, wie die Mühle entstanden ist. Und es gibt auch eine Handmühle, an der man ausprobieren kann, wie früher gearbeitet wurde. Auf Nachfrage bekommt man im Mühlenladen das Getreide.

So entstand der „Räder-Ritter-Raketen-Weg“

Den Museumsverein auch für Kinder und Jugendliche attraktiv zu gestalten, hat sich das neue Vorstandsduo Brigitte Scheuermann und Jutta Biller auf die Fahne geschrieben. Der „Räder-Ritter-Raketen-Weg“ als Angebot für Kinder und Erwachsene ist ein Anfang.

Andrea Mohr hat uns auf die Idee gebracht, kindgerecht die Geschichte verschiedenen Gebäude in Hardheim zu erzählen“, berichtet Brigitte Scheuermann im FN-Gespräch über die Entstehung des „Räder-Ritter-Raketen-Wegs“.

„Die Ideen für die Geschichte hat auch Andrea Mohr geliefert, ich habe sie dann geschrieben“, sagt Jutta Biller. Der Vorteil daran sei, dass man immer neue Objekte mit aufnehmen kann – ohne großen Aufwand. Der Name entstand laut den Verantwortlichen mehr oder weniger durch Zufall: „Wir haben Ideen für Begriffe gesammelt, und diese drei sind uns gleich eingefallen.“ Im Namen seien drei Dinge enthalten, die man mit Hardheim verbindet: der Mühlenradweg, Ritter Wolf und die Walter-Hohmann-Rakete. mg

Wenn man schon einmal an der Steinemühle ist, lohnt es sich, dem Mühlenradweg in Richtung Miltenberg zu folgen. Kurz nach der Wohlfahrtsmühle geht es auf der Hauptstraße hoch nach Dornberg. Dort im Wald versteckt befindet sich die Kappel – eine ehemalige Kapelle. Dort erfährt man nicht nur etwas über einen Einsiedler, der einst an der Kappel gewohnt haben soll, sondern man lernt auch die Unterschiede zwischen einem evangelischen und katholischen Gottesdienst kennen. Für Gruselfans gibt es zudem die Geschichte vom „Kappelmörder“. Gruselig bleibt es auch bei der Station am Kaplanskreuz, wo der Krimi um den Hardheimer Kaplan Franz Burkhard erzählt wird. Eine weitere Station auf der Hardheimer Höhe befindet sich unweit von Rütschdorf: der Schächerstein. War das hier einst ein Ort der krummen Geschäfte?

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Maren Greß
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Auf dem Weg zurück in die Erftalgemeinde, kann man noch einen Abstecher zum Hofgut Breitenau machen. Hier, kurz vor der bayerischen Landesgrenze, lebten einst Adelige. Über den Mühlenradweg gelangt man zurück nach Hardheim, wo es noch drei weitere Stationen in zu entdecken gibt: Bei der Firma Leiblein wurden 1992 Saurierspuren gefunden – von fünf unterschiedlichen Saurierarten. Durch die Geschichten können Kinder selbst zu Saurierfährtensuchern werden.

Die Geschichte von Hohmann

Was natürlich neben dem Steinernen Turm, wo man mehr über dessen Historie erfährt, nicht fehlen darf, ist die Walter-Hohmann-Rakete. Auf kindgerechte Art und Weise wird hier erzählt, wie der Hardheimer Weltraumpionier damals gelebt hat. Von der Rakete aus ist es nicht mehr weit bis nach Schweinberg und zur dortigen Burgruine. Diese war nach dem 30-jährigen Krieg so baufällig, dass sie nicht mehr bewohnbar war.

Ein Teil der Hardheimer Geschichte, die auf dem „Räder-Ritter-Raketen-Weg“ nicht fehlen darf: die Keltenschanze in Gerichtstetten. © Maren Greß

Unterwegs auf den historischen Spuren Hardheims darf eine Station ganz gewiss nicht fehlen: die Keltenschanze in Gerichtstetten. Aus der Perspektive des Mädchens Juna wird erzählt, wie die Kelten damals gelebt haben sollen. Noch heute weit verbreitet, besonders im Erftal, ist der Grünkern – Dinkel, der unreif geerntet wird. Eine Geschichte, wie der Grünkern damals in die Region gekommen sein könnte, wird an der Bushaltestelle in Erfeld erzählt.

Mehr wollen wir an dieser Stelle über den „Räder-Ritter-Raketen-Weg“ nicht verraten. Am besten begibt man sich selbst auf Entdeckungstour. Und es wird sicherlich nie langweilig, denn es können immer wieder neue Stationen hinzukommen. Ein regelmäßiger Blick auf die Homepage des Museumsvereins (www.erfatal-museum.de), wo alle Geschichten sowie weitere Informationen zu finden sind, lohnt sich!

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