Hardheim. Es ist 12.05 Uhr. Unterrichtsende am Walter-Hohmann-Schulzentrum nach der fünften Stunde. Entlang der Schul- und Jahnstraße reihen sich die Autos. Eltern stehen vor dem Pausenhof der Grundschule und warten. Kinder strömen aus dem Schulgebäude. Weiter unten, am Haupteingang, stehen bereits die ersten Busse zur Abfahrt bereit. Und wenn diese losfahren, kann es für die Schüler gefährlich werden. Denn durch die parkenden Autos am Straßenrand ist es oftmals so eng, dass der Bus auf den Gehweg ausweichen muss, um vorbeizukommen. Ein Zustand, den die Gemeindeverwaltung ändern will – bevor etwas passiert. Deshalb stand die Parkplatzsituation auf der Tagesordnung der Sitzung des Hardheim-Ausschusses.
Eine Option zur Lösung des Problems wäre absolutes Halteverbot in der Schulstraße. Aufgrund einer Baustelle darf dort derzeit sowieso nicht geparkt werden. „Wir haben das in den vergangenen Wochen seit dem Ende der Osterferien beobachtet. Das völlige Chaos ist nicht ausgebrochen“, erklärte Bürgermeister Stefan Grimm. Für diese Option spricht auch die Feuerwehrzufahrt. Denn im Brandfall müssen die Rettungskräfte samt Drehleiter in den Pausenhof fahren können. Derzeit ist das aufgrund der gegenüber parkenden Autos nicht immer uneingeschränkt möglich.
Zebrastreifen eine Option
Die Eltern hätten ihre Kinder in den vergangenen Wochen vermehrt in der Bürgermeister-Henn-Straße und am Schlossplatz aussteigen lassen. In der Bürgermeister-Henn-Straße sei jedoch deutlich mehr Verkehr, was es für die Schüler wieder gefährlicher mache. Ein Fußgängerüberweg könnte da helfen. Darüber wolle man mit dem Gemeindeverwaltungsverband Hardheim-Walldürn sprechen.
Einen Lösungsansatz könnte auch ein externer Verkehrsplaner liefern, der die gesamte Parksituation betrachtet und bewertet. Eine weitere Option ist der „Fußverkehrs-Check“, ein Förderprogramm des Landes. „Unsere Nachbarkommune Höpfingen hat bereits daran teilgenommen“, sagte Bürgermeister Grimm.
Durch die Revitalisierung des Erfaparks sieht er gute Chancen, dass Hardheim die Förderung bewilligt bekommen würde. „Wir wollen keine Hauruckaktion. Und es muss auch klar sein, dass wir keine optimale Lösung für alle finden werden“, konstatierte der Rathaus-Chef. Besser wäre, so Grimm, wenn die Eltern ihre Kinder an einer ungefährdeten Ecke aussteigen lassen und sie die restlichen Meter zur Schule zu Fuß gehen.
Diese Meinung teilte auch Klaus Kressner. Die Eltern müssten wieder lernen, ihre Kinder laufen zu lassen. Julia Göth betonte, dass man nicht die Eltern vergraulen wolle, sondern es wichtig sei, dass die Busse nicht auf die Straße ausweichen müssen. „Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, darüber können wir nicht diskutieren“, sagte sie. Sie plädierte für Sofortmaßnahmen in der Bürgermeister-Henn-Straße, um den Autofahrern durch noch mehr Piktogramme und Hinweisschilder deutlich zu machen, dass es sich um einen Schulweg handelt.
Bürgermeister Stefan Grimm brachte noch eine weitere Option ins Gespräch: Die Bushaltestelle wird verlegt, beispielsweise in die Kolpingstraße an den Lehrer-Parkplatz der Schule. Elterntaxis und Busse würden sich somit nicht mehr in die Quere kommen. Dieser Vorschlag sorgte bei den Gemeinderäten jedoch für wenig Begeisterung. Das Problem mit gefährlichen Engstellen würde man dadurch nicht lösen.
Thema waren außerdem die Parkplätze rund um die Sporthalle. Man wolle den Vereinen anbieten, so Grimm, das Parkdeck unter der Sporthalle nutzen zu können. Das würde für Entzerrung sorgen. „Der Schulbetrieb darf dadurch aber nicht belastet werden“, betonte das Gemeindeoberhaupt.
Um ein Dauerparken an den Parkplätzen entlang der Sporthalle zu verhindern, stehe im Raum, diese zeitlich zu begrenzen und Lehrer mit Berechtigungsausweisen auszustatten – auch für den Lehrerparkplatz an der Kolpingstraße. Außerhalb der Schulzeiten soll dieser Parkplatz aber für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
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