Wirtschaft

Hardheim: Stefan Grimm hadert mit „verbummelter“ Zeit

Hardheims Bürgermeister ist nach dem Insolvenzantrag von Schoofs Immobilien „vorsichtig optimistisch“, dass es für den Erfapark weitergehen wird.

Von 
Maren Greß
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Ob und wie es mit dem Hardheimer Erfapark und dem geplanten Rewe-Neubau weitergehen wird, nachdem der Investor einen Insolvenzantrag gestellt hat, ist unklar. Bürgermeister Grimm ist „vorsichtig optimistisch“, hadert aber auch mit der „verbummelten“ Zeit. © Maren Greß

Hardheim. Die Nachricht, dass der Erfapark-Investor, die Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt, einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt hat, hat sich am Montagnachmittag in Hardheim rasant herumgesprochen. Auch in den sozialen Medien ist die Insolvenz Thema. Der FN-Artikel wurde etwa in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass du aus Hardheim und Umgebung bist, wenn...“ geteilt – mit zahlreichen Reaktionen. Ein Nutzer schreibt beispielsweise: „Man könnte meinen, auf dem Bau liegt ein Fluch.“ Ein anderer Kommentar lautet: „Nicht schon wieder“.

Hardheims Bürgermeister Stefan Grimm hat sich umgehend, nachdem er die Nachricht über den Insolvenzantrag erhalten hatte, mit Frauke Liess, die für Hardheim zuständige Projektleiterin beim Investor „Schoofs“, in Verbindung gesetzt. Genauere Informationen über die Auswirkungen auf das Erfapark-Projekt hat sie ihm nicht erteilen können. Jedes Projekt werde einzeln bewertet. „Ich hoffe natürlich, dass es weitergehen kann“, sagt Grimm im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Es sei bereits viel Geld investiert worden, einige Mietverträge seien schon unterzeichnet. „Das Projekt wird quasi auf dem Silbertablett serviert.“

Bürgermeister zeigt Verständnis für Situation des Investors

Der Bürgermeister hadert insbesondere mit der Zeit, die „verbummelt“ wurde. „Es ärgert mich, dass so viel unnötige Zeit vergangen ist. Jeder hat noch hier und da ein Steinchen gefunden und uns in den Weg gelegt. Wir haben so lange für die Baugenehmigung gekämpft.“ Grimm zeigt jedoch auch Verständnis für die Situation des Investors. „Die Rahmenbedingungen, gerade im Bausektor, sind derzeit einfach schwierig“, betont der Rathaus-Chef.

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Er ist „vorsichtig optimistisch“, dass es für den Hardheim Erfapark weitergehen wird. „Es hätte deutlich schlimmer kommen können. Ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung heißt ja nicht, dass es gleich vorbei ist“, sagt Stefan Grimm. Im Gegenteil: Laut der Pressemitteilung der Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt würden die Geschäfte normal weiterlaufen. „Die Projektleiterin arbeitet auch weiter an der Revitalisierung des Erfaparks“, erklärt der Bürgermeister, der deutlich macht, dass nicht nur Hardheim vom Insolvenzverfahren betroffen sei, sondern auch andere Projekt der Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt. Das Unternehmen will unter anderem im Waldbrunner Ortsteil Strümpfelbrunn an der L 524 einen Edeka-Markt bauen.

Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt will sich in Ruhe ordnen

Das Unternehmen mit Sitz in Neu-Isenburg wird sich nun in Ruhe ordnen, ehe die Sanierung gestartet werden soll. Sprecherin Doreen Vasicek kündigte, dass man zu einem späteren Zeitpunkt für Pressegespräche zur Verfügung stehen werde.

Am Montag wurde bekannt, dass der Eigentümer des Hardheimer Erfaparks am 15. Februar einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht in Offenbach gestellt hatte. Das Gericht hat den Antrag bereits angenommen (wir berichteten).

Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

Bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung haben Unternehmen die Möglichkeit, die Sanierung eigenverantwortlich voranzutreiben.

Der Geschäftsführer bestimmt unter Aufsicht eines Sachwalters den Sanierungskurs und übernimmt dadurch letztlich die Aufgaben des Insolvenzverwalters. Schoofs-Geschäftsführer Mohamed Younis erhält Unterstützung von Rechtsanwalt Prof. Dr. Jan Roth.

Die Dauer eines Eigenverwaltungsverfahrens ist im Gegensatz zu einem Regelinsolvenzverfahren für den Schuldner deutlich kürzer. Ein gut vorbereitetes Eigenverwaltungsverfahren kann bereits nach sechs bis neun Monaten abgeschlossen sein. mg

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