„75 Jahre – FN on Tour“ - Der Hardheimer Rudi Malcher trat an Fastnacht als „Riedbu“ auf / An der Erftalgemeinde gefällt ihm die Natur

Hardheim: Rudi Malcher ist mit dem „Ried” besonders verbunden

Rudi Malcher ist Fastnachter durch und durch. Nicht-Hardheimer kennen den „Riedbu“ vor allem als Wirt zahlreicherer Gaststätten, die er und seine Frau „Magda“ besessen haben.

Von 
Maren Greß
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Seit 1965 ist Rudi Malcher in der Mozartstraße in Hardheim zuhause. Eine besondere Verbindung hat er trotzdem immer noch mit dem „Ried“, dort ist er aufgewachsen. © Maren Greß

Hardheim. Wenn man Rudi Malcher nach seinem Lieblingsplatz in seiner Heimat Hardheim fragt, erwartet man eigentlich eine Antwort wie: „die Brauerei Löffler“ oder „die Erftalhalle“. Das sind nämlich unter anderem die Begriffe, die man als erstes mit dem Hardheimer Urgestein in Verbindung bringt. Doch beim Treffen mit den Fränkischen Nachrichten im Rahmen der Serie „75 Jahre – FN on Tour“ verrät er seinen aktuellen Lieblingsplatz: die „Wolfsgrubenhütte“. Dort geht der 76-Jährige täglich mit seiner Frau Magdalena spazieren. Zu Fuß erkundigen die Malchers noch immer das eine oder andere Fleckchen rund um die Erftalgemeinde. „So viel wie eben noch geht“, erzählt das Ehepaar schmunzelnd.

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„Heute noch stolz darauf“

Einer seiner Lieblingsplätze wird aber auch immer das „Ried“ bleiben. Dort ist Rudi Malcher aufgewachsen. Mit zwei Jahren fand er in diesem Teil Hardheims seine neue Heimat. Mitte der 60er zog er mit seiner Frau Magdalena ins Eigenheim in die Mozartstraße, zum Ried hatte er aber weiterhin eine ganz enge Verbindung. Rund 15 Jahre später organisierte Rudi Malcher dort das legendäre „Riedfest“ – vergleichbar mit einem der Hardheimer Märkte, etwa dem Wendelinusmarkt.

„Da bin ich heute immer noch sehr stolz darauf“, sagt der 76-Jährige. In einem großen Ordner hat der Hardheimer viele Erinnerungen an dieses Spektakel aufgehoben – beispielsweise die handgeschriebene Speisekarte oder ausgeschnittene Zeitungsartikel. Seine Heimat in der Kindheit war es auch, die ihm so etwas wie einen „Künstlernamen“ verlieh: der „Riedbu“. Seit seinem 18. Lebensjahr trat er als dieser mit viel Witz und Charme an Fastnacht bei den „Hordemer Wölf“ auf der Bühne auf.

Apropos Fastnacht: Malcher ist Ehrenmitglied der Hardheimer FG, führte den Verein einige Jahre als Vorsitzender. „Die FG ist mein Lieblingsverein“, verrät er. Sein vielfältiges Engagement zeigte sich auch, als er 1987 die Prunksitzungen der Behinderten-Begegnungsstätte Osterburken (BBO) ins Leben rief. Vor einigen Jahren gab er aus gesundheitlichen Gründen die Ämter in jüngere Hände. „Unsere Nachfolger waren saumäßig stark“, sagt der 76-Jährige, der findet: „Ich glaube, wir haben im Narrenring eines der besten Teams.“ Auch heute steht Malcher dem jungen Team noch immer mit Rat und Tat zur Seite.

So richtig bekannt – auch weit über die Hardheimer Ortsgrenzen hinaus – wurde Rudi Malcher, als er den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat und sich als Wirt mit einigen Kneipen einen Namen gemacht hat

. 21 Jahre lang hat die Familie verschiedene Gaststätten in der Erftalgemeinde besessen: neun Jahre die Brauerei Löffler, sieben Jahre die Sportheim-Gaststätte, fünf Jahre die „Erftalstube“. „Alles ist gelaufen, so lange wir es hatten“, stellt seine Frau Magdalena fest. „Wir sind durch die Brauerei Löffler erst so richtig in ,Horde’ bekannt geworden“, sagt Rudi Machler.

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„Heimatverbundenheit ist schön“

Was dem Hardheimer an seinem Zuhause besonders gut gefällt? „Die Heimatverbundenheit ist schön. Man hat hier rundherum viel Natur. Und es gibt markante Punkte wie das Schloss, den Steinernen Turm und den Alpengarten“, sagt Rudi Malcher. Wegziehen war für den 76-Jährigen nie eine Option, zu sehr liegt ihm seine Heimat am Herzen.

Beim Plaudern über die Lieblingsplätze in der Erftalgemeinde erzählen die Malchers auch so manche Anekdote, die sie in ihrer über 20-jährigen Ära als Wirte von Hardheimer Gaststätten erlebt haben. „An den Sommerfesten, an denen wir die Brauerei Löffler hatten, waren in der Wertheimer Straße verteilt Biertischgarnituren gestanden, und die Leute wurden von uns bewirtet“, erinnert sich Rudi und „Magda fügt an: „Früher sind wir mit dem Ziehwagen durch den Hardheimer Fastnachtsumzug gefahren und haben Essen verkauft. Das waren noch Zeiten.“ Bei all den schönen Erinnerungen schwingt auch ein wenig Wehmut mit, wie sehr sich Hardheim in den letzten Jahren verändert hat: „Es ist traurig, dass es kein Lokal mehr mit gut bürgerlicher Küche gibt“, so Rudi und Magdalena Malcher.

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