Gemeinderat

Hardheim: Das sind die ersten Maßnahmen zum Energiesparen

Verwaltung beauftragt Energieberater. Einbau eines zweiten Holzhackschnitzelheizkessels wird überprüft.

Von 
Maren Greß
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Der Holzhackschnitzelbunker im Walter-Hohmann-Schulzentrum ist noch gut gefüllt. Rund drei bis vier Wochen können mit diesem Vorrat das Rathaus, die Schule und alle umliegenden Gebäude der Gemeinde, je nach Wetter, beheizt werden. Nun soll geprüft werden, ob der Einbau eines zweiten Heizkessels sinnvoll ist. © Maren Greß

Hardheim. 90 Kubikmeter fasst der Holzhackschnitzelbunker im Walter-Hohmann-Schulzentrum, womit die Schule, die Erftalhalle, das Rathaus, der Marstall, der alte Kindergarten, der Gemeindekindergarten und die Feuerwehr beheizt werden. Je nach Außentemperatur hält eine Ladung rund drei bis vier Wochen. Sofern die Temperaturen aber unter den Gefrierpunkt sinken, reicht die Leistung des Hackschnitzelbrenners nicht aus – und Gas muss zugeschaltet werden. Doch Gas ist knapp und wird demnach immer teurer, genauso wie Strom.

In der Gemeinderatssitzung am Montag in der Erftalhalle – der ersten Sitzung unter Bürgermeister Stefan Grimm – befasste sich das Gremium deshalb mit Maßnahmen, wie die Gemeinde Energie sparen kann und welche Alternativen es gibt. „Wir müssen als Kommune mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte der Rathauschef. Wie Kämmerer Bernd Schretzmann in seinen Ausführungen erläuterte sei ab dem kommenden Jahr eine massive Steigerung bei den Preisen sowohl für Gas als auch für Strom zu erwarten.

Schule auf 20 Grad beheizt

Als kurzfristige Maßnahmen werden beispielsweise die Warmwasser-Boiler an den Waschbecken in öffentlichen Gebäuden abgeschaltet, die Büros im Rathaus werden nur auf 19 Grad beheizt, die Schule auf 20 Grad. So sieht es auch die Verordnung der Regierung vor. Auch eine Weihnachtsbeleuchtung wird es in Hardheim in diesem Jahr nicht geben. „Ob wir die Weihnachtsbäume in der Kerngemeinde und den Ortsteilen aufstellen, ist noch nicht abschließend geklärt“, sagte Schretzmann. Eine weitere Überlegung, um Energie zu sparen, sei die „Nachtschaltung“ bei den Straßenlaternen. Ab 22 oder 0 Uhr würde nur noch jede zweite Laterne leuchten.

Gemeinderat in Kürze

Die Firma Konrad Bau aus Lauda-Königshofen sicherte sich zum Angebotspreis von 166 813 Euro den Zuschlag für die Erschließungsarbeiten von drei Bauplätzen im Hubäckerweg in Schweinberg.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, das Architekturbüro Grups aus Niederstetten mit den Planungsleistungen für die Umnutzung einer Maschinenhalle zur Schafscheune zu beauftragen. Kosten: 10 818 Euro.

Im Rahmen des Digitalpakts Schule stehen der Gemeinde Hardheim 177 300 Euro Fördermittel zur Verfügung. In seiner Sitzung am Montag vergab der Gemeinderat die Erweiterung und Ertüchtigung der Netzwerktechnik im Walter-Hohmann-Schulzentrum an die Firma VS aus Tauberbischofsheim zum Angebotspreis von 152 021 Euro.

Der Gemeinderat beschloss die Annahme von Spenden, darunter 3000 Euro von der Arnold-Hollerbach-Stiftung für das Schulschwimmen.

Wie Bürgermeister Stefan Grimm informierte, wurde der Betrieb im katholischen Kindergarten St. Josef in Schweinberg wie beschlossen zum 1. September auf eine VÖ-Gruppe umgestellt.

Die Bauarbeiten am Kreisverkehr an der Querspange sollen laut Bauamtsleiter Daniel Emmenecker bis Mitte November abgeschlossen sein. Zur Aufbringung der Fahrbahndecke sei in den nächsten Wochen noch einmal eine Teilsperrung notwendig.

Zum aktuellen Stand des Bürgerbegehrens informierte Bürgermeister Stefan Grimm, dass man dieses aktuell formal prüfe. Eine Entscheidung soll es in der Gemeinderatssitzung im Oktober geben. mg

Doch die Gemeinde will auch langfristig denken, denn es sei laut Bürgermeister Stefan Grimm nicht absehbar, dass sich die Situation im nächsten Winter verbessere. Demnach hat die Verwaltung vorgeschlagen, einen Energieberater zu beauftragen. Dieser soll sich insbesondere auf die Heizzentrale im Schulzentrum konzentrieren.

„Es soll überprüft werden, ob mit dem Betrieb eines weiteren Hackschnitzelheizkessels eine Gaseinsparung dahingegend erreicht werden kann, dass der Gasbrenner nicht oder nur noch in Ausnahmefällen zugeschaltet werden muss“, sagte Schretzmann. Und das könne weder er noch ein anderer aus der Verwaltung beurteilen, sondern nur ein Fachmann.

Man habe bereits ein Büro unverbindlich angefragt, aber noch kein konkretes Angebot vorliegen, so der Kämmerer. Dieses darf er nun aber einholen. Denn das Gremium gab einstimmig grünes Licht, dass die Verwaltung einen Energieberater beauftragen darf. Der soll sich aber – so lautete der Kompromiss – auf die Heizzentrale im Schulzentrum konzentrieren.

Weiterhin schlug Manuel Difloé vor, auf der Homepage der Gemeinde eine Art Pinnwand einzurichten, auf der die Bürger ihrer Ideen sowie Tipps und Tricks zum Energiesparen teilen können.

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Für den Falle eines sogenannten „Blackouts“, eines flächendeckenden Stromausfalls, entwickele man derzeit in der Verwaltung Notfallpläne – beispielsweise wie die Bürger ohne Telefon und Internet über die Situation informiert werden können.

Einen „Stresstest“ zur Sicherstellung der Wasserversorgung hat die Gemeindeverwaltung diesbezüglich bereits absolviert. „Wir haben das Wasserwerk vom Strom genommen und an das Notstromaggregat angeschlossen. Das würde im Notfall zwei oder drei Tage funktionieren“, berichtete Bürgermeister Stefan Grimm.

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