Hardheim. Fast unmerklich nickte Brigadegeneral Andreas Kühne, und sein Gesicht strahlte eine gewisse Zufriedenheit aus. Soeben hatte Hardheims Bürgermeister Stefan Grimm betont: „Wir haben der Bundeswehr hier am Standort viel zu verdanken. Die Bürger stehen hinter Ihnen und hinter Ihrem Auftrag. Mit uns haben Sie einen guten Fang gemacht.“ Das hat Kühne gefallen. Er ist Kommandeur der Panzerbrigade 12 in Cham, der das Hardheimer Panzerbataillon ab 1. April unterstellt ist. Spätestens nach den warmen Worten des Gemeindeoberhauptes Grimm wusste der General, dass in Hardheim eine gute Basis dafür besteht, die künftigen militärischen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit auszuführen.
Der Leopard-Panzer
Einführungsjahr: 2011
Besatzung: Vier Soldaten.
Bewaffnung: 120 Millimeter Glattrohrkanone, zwei Maschinengewehre MG3.
Länge: 10,97 Meter.
Breite: 3,76 Meter.
Höhe: 3,03 Meter.
Gewicht: 62 Tonnen.
Leistung: 1500 PS.
Diese werden fordernd sein. Das zeigt schon der nahende Litauen-Einsatz der Hardheimer Einheit (siehe Text rechts). Diese „Übergabe“ von der Panzergrenadierbrigade 37, der das Bataillon 363 in Hardheim bisher angehörte, sei, so General Kühne, „eine Anpassung, um kriegstauglicher und kaltstartfähiger zu werden“. Das sei keine hohle Phrase, sondern diese Worte würden in der Panzerbrigade 12 mit Leben erfüllt. Die neuen politischen und militärischen Gegebenheiten in Europa haben ganz offensichtlich dazu geführt, dass die Bundeswehr ihrer Nato-Verbundenheit mit großer Ernsthaftigkeit begegnet.
Die Vorbereitungen für diesen Zugehörigkeits-Wechsel dauerten schon eine Weile an, informierte Oberstleutnant Andreas Kirchner, der Chef des Panzerbataillons 363 in Hardheim; deshalb sei der Übergang nun fließend. „Für die Soldaten in Hardheim ändert sich nichts – außer dem Ärmelabzeichen am Oberarm“, sagte der Standortälteste. Auch wenn der Wechsel von der Panzergrenadierbrigade 37 hin zur Panzerbrigade 12 letztlich nur ein formaler Akt ist, so sei es mit Blick nach innen doch sehr wichtig, dass die Brigade nun zwei Panzerbataillons beheimate. So könne man sich gegenseitige viel besser mit Material und Personal unterstützen, informierte Brigadegeneral Alexander Krone, Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37 in Frankenberg (Sachsen).
Der General wünschte sich dann von Landrat Dr. Achim Brötel, dass die Patenschaft mit dem Neckar-Odenwald-Kreis erhalten bleibe. Das sagte der 59-Jährige mit einem deutlichen Knaugen zu. Auch Brötel machte Andreas Kühne seine neue Einheit schmackhaft: „Sie können sich über den neuen Edelstein freuen.“ Viel wichtiger als alle süßen und formellen Vokabeln an diesem Dienstagmorgen war dem Landrat allerdings, „dass alle Soldatinnen und Soldaten im Februar 2024 unverletzt an Körper und Seele wieder aus ihrem Auslandseinsatz hierher nach Hardheim zurückkehren“. Nach diesen Worten nickte nicht nur Brigadegeneral Kühne, sondern alle verantwortliche Berufssoldaten am Tisch – und der Bürgermeister.
44 Panzer wird man nicht schaffen
Zuletzt galt es, einen Blick auf die 2019 wiederbelebte Carl-Schurz-Kaserne zu richten. Personell ist das dort beheimatete Panzerbataillon 363 nun voll aufgestellt. Derzeit sind 18 Leopard-Panzer in der Kaserne stationiert – bis Ende dieses Jahres sollten es eigentlich deren 44 sein. „Das werden wir aufgrund der jüngsten Entwicklungen nicht ganz schaffen“, informierte Bataillons-Chef Andreas Kirchner. Die politischen Entwicklungen – auch und vor allem rund um den Leopard – verzögern die geplante Komplettaufstellung der Einheit in Hardheim.
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