Hardheim. Auf dem ehemaligen Bermayer-Areal in Hardheim sollen im Bürogebäude 21 Wohnungen entstehen. Der Technische Ausschuss erteilte hierfür das gemeindliche Einvernehmen – mehrheitlich mit eine Gegenstimme. Die Arbeiten von Investor Volker Eckert sollen noch in diesem Jahr beginnen. Für den Umbau sind einige Abbrüche rund um das Bürogebäude notwendig. In der ersten Bauphase werden ein Betriebsgebäude sowie ein Fabrikgebäude abgerissen und ein weiteres Fabrikgebäude eingekürzt. Außerdem wird der Aufzugkopf mit der Werbeanlage ebenfalls entfernt und das Gebäude entkernt. Die 21 Wohnungen sollen sich auf sechs Etagen verteilen. Das heißt, dass neben dem Erdgeschoss ein Zwischengeschoss und vier Obergeschosse genutzt werden. Davon wird das vierte Obergeschoss, das „Penthouse-Geschoss“, auf das bestehende Gebäude aufgestockt. Die Firsthöhe liege nach Abbruch des Werbeelements und mit dem neuen Geschoss nicht mehr bei rund 24 Metern sondern bei etwa 20,5 Meter, informierte Bernhard Popp, stellvertretender Bauamtsleiter. Die Größe der Wohnungen reicht von 34 Quadratmetern bis 130 Quadratmeter. Außerdem verfüge jede Wohnung über einen Balkon. Auch im Bereich der erneuerbaren Energien wird das Gebäude ausgestattet. So plane der Investor beispielsweise Solarkollektoren auf dem Flachdach. Erreichbar werden die Wohnungen über den bestehenden Mühlweg.
Anzahl der Stellplätze fragwürdig
Neben dem Mehrfamilienhaus sollen 26 Stellplätze entstehen. Diese Anzahl kritisierten Stadträtin Brigitte Scheuermann und Stadtrat Stefan Wolfmüller. „Hier wird mit zweierlei Maß gerechnet. Wenn man im Neubaugebiet baut, werden zwei Parkplätze pro Wohnung vorgeschrieben. Hier werden wieder Ausnahmen gemacht“, bemängelte Wolfmüller und stimmte dem Vorhaben dementsprechend nicht zu. „Für mich sind das zu wenig Parkplätze“, ergänzte er. „Das Land denkt hier auch um. In der Nachverdichtung – und da sind wir ganz klar – ist es gar nicht möglich. Die Schaffung von neuem Wohnraum wird der Anzahl von Stellplätzen vorausgestellt“, erklärte Bürgermeister Stefan Grimm. Außerdem gehöre das gesamte Areal dem Investor. Darauf sei noch Platz, um dies weiterzuentwickeln, erinnerte Grimm.
„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass endlich mal Leben in das Bermayer-Areal kommt“, betonte der Bürgermeister. Es werden neue Wohnungen geschaffen, welche allerorts Mangelware seien. Besonders von Seiten der Bundeswehr gebe es viele Nachfragen bezüglichen Wohnungen, und auch Flüchtlinge beanspruchen viel privaten Wohnraum, so dass eine Doppelbelastung in Hardheim bestünde. „Wir sprechen hier von einer Win-Win-Win-Situation“, ergänzte Grimm.
Auch zum Thema „Glashaus“ hatte das Gremium Fragen. Dazu laufen aktuell weiterhin Gespräche und Verhandlungen, wie der Bürgermeister erklärte. Über den aktuellen Stand der Dinge berichteten die FN am 5. Juli ausführlich.
Neues Vereinsheim der Wölfe
Des Weiteren stimmte das Gremium der Umnutzung einer Lagerhalle in ein Vereinsheim der FG „Hordemer Wölf“ zu. Die bestehende Lagerhalle soll um eine überdachte Unterstellfläche sowie einen Stahlcontainer als neues Lagergebäude erweitert werden. „Um eine sinnvolle Nutzung der Lagerhalle zu ermöglichen , sind innerhalb des Gebäudes einige bauliche Veränderungen vorzunehmen“, erläuterte Bernhard Popp. So soll das neue Vereinsheim unter anderem über eine Trainingsfläche, einen Besprechungsraum, Sanitärräume sowie eine Küche verfügen. „Es ist sehr beachtlich, dass die FG dieses Gebäude für sich umnutzt. Wenn man sich anschaut, was die FG derzeit auf die Füße stellt, als einer der sehr aktiven Vereine in Hardheim, glaube ich, kommt das sehr vielen Menschen zugute“, sagte Bürgermeister Grimm.
Neben diesen beiden Bauvorhaben informierte Bernhard Popp über nichtvorlagepflichtige Baugesuche. Zum einen wird ein Wohnhaus mit Scheune in Hardheim abgerissen und zum anderen wird eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichtet, welche dem Bebauungsplan „Solarpark Bretzingen“ entspreche. Die Gemeinde Hardheim wurde im Zuge von Bauleitplanverfahren in den Nachbargemeinden beteiligt. Es handelt sich um die Bebauungspläne zum „Solarpark Uissigheim“ der Stadt Külsheim, zum Heilungsverfahren „Baumenäcker“ der Gemeinde Höpfingen, zum „Gewerbe- und Sondergebiet Spangel“ in Walldürn sowie Änderungen im Gebiet „Im Tal“ in Glashofen. Das Gremium stimmte jeweils zu, da die Gemeinde Hardheim nicht betroffen ist. Außerdem bestehen keine Maßnahmen in Bezug auf das Untersuchungsgebiet für die Erneuerungsmaßnahme „Ortskern Königheim“.
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