Unterwegs mit einem Energieberater - Das sind die Aufgaben von Lars Ederer / Energieeffiziente Umgestaltung wird vom Staat gefördert

Energieberater Lars Ederer: „Mit wenig Geld kann man viel erreichen”

Energieberater sind in der Region rar gesät, leisten jedoch einen wichtigen Beitrag, um Häuser energetisch effizienter zu gestalten. Der Hardheimer Schornsteinfegermeister Lars Ederer ist einer von ihnen.

Von 
Maren Greß
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Wie kann man zuhause Energie einsparen? Wie viel kostet das und ab wann rechnet sich das? Lars Ederer ist nicht nur Schornsteinfegermeister, sondern auch Energieberater. Er beantwortet seinen Kunden genau diese Fragen. © Maren Greß

Hardheim/Külsheim. Die Deutschen sind bekannt fürs Sparen. Markenprodukte werden oftmals nur gekauft, wenn sie im Angebot sind. Gutschein- oder Rabattaktionen sind der Renner. Gespart werden kann auch bei der Energie, denn die kostet Geld – egal ob Öl, Gas oder Holz. Doch wie baut man ein Haus energiesparend? Welche Möglichkeiten gibt es, Bestandsgebäude energieeffizient umzurüsten? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich Lars Ederer. Der Hardheimer Schornsteinfegermeister, der sein Büro in der Külsheimer Haagstraße hat, ist nämlich auch Energieberater.

„Unsere Arbeit besteht im Wesentlichen aus zwei Bausteinen: dem Neubau und der Sanierung“, sagt Ederer. Zweiteres sei für die Energieberater anspruchsvoller. Seine Kunden sind neben Älteren, die mit 50 oder 60 Jahren ihr Haus noch einmal generalsanieren wollen, überwiegend junge Familien, die ein Haus gekauft haben.

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Das Erwerben einer bestehenden Immobilie hat laut dem Energieberater einen entscheidenden Vorteil: „Man ist flexibler bei der Sanierung und kann sie ,aufteilen’, falls plötzlich andere Kostenfaktoren aufkommen.“

Ein Beispiel: Das Bad ist zwar in die Jahre gekommen, aber funktionstüchtig. Das kann also auch erst in ein oder zwei Jahren gemacht werden. In einen Neubau lässt es sich ohne Badezimmer schlecht einziehen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Haus energetisch effizienter zu gestalten. „Bei Bestandsgebäuden ist der simpelste Weg die Dämmung des Daches“, berichtet Lars Ederer. Das sei außerdem kostengünstiger als etwa eine neue Heizung. „Mit wenig Geld kann man viel erreichen. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, irgendetwas zu machen. Wenn jeder nur zehn Prozent spart, rechnet sich das schon“, sagt der Energieberater. Derzeit der „Renner“ seien Pelletheizungen, insbesondere wegen des Umweltaspekts.

Apropos Umwelt: Regenerative Energien gewinnen immer mehr an Bedeutung. Seit Januar gilt eine Photovoltaik-Pflicht für alle Nicht-Wohnbauten wie Firmendächer oder Parkplätze, die neu errichtet werden. Ab Mai sind auch die privaten Häuslebauer in der Pflicht. Das neue Gesetz schlägt sich derzeit noch nicht in der Arbeit des Energieberaters nieder. „Ich tue mir aber sowieso immer schwer mit Zwang“, sagt der Hardheimer. Grundsätzlich mehr Potenzial sehe er hingegen in der Wasserkraft.

In seiner jahrelangen Tätigkeit als Schornsteinfegermeister und Energieberater ist Lars Ederer etwas aufgefallen, was viele falsch machen: Es wird nicht richtig gelüftet. „Ursächlich für etwa 90 Prozent des Schimmels ist kein Baufehler “, erklärt der Hardheimer. Sein Tipp deshalb: „Stoßlüften ist besser, als das Fenster dauerhaft zu kippen.“ Die energiesparenden Gebäude werden vom Staat mit mehreren tausend Euro pro Wohneinheit bezuschusst. Dabei gilt eine einfache Regel: „Je effizienter man baut, desto mehr Förderung erhält man“, weiß Lars Ederer. Bei Heizungen bestehe derzeit das größte Förderungspotenzial. Pelletheizungen werde mit bis zu 50 000 Euro bezuschusst. Um die Förderung des Bundes zu erhalten, sei es jedoch wichtig, dass mit den Sanierungsarbeiten noch nicht begonnen wurde. Deshalb appelliert der Hardheimer: „Erst beraten lassen, die Anträge stellen, dann mit der Sanierung anfangen.“ Eine Energieberatung kostet natürlich auch Geld, aber wer hier mit dem Sparen beginnt, ist auf dem Holzweg...

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