Zweckverband tagte vor Ort

Baufortschritte an der Verbandskläranlage deutlich sichtbar

Bürgermeister Stefan Grimm informierte die Mitglieder des Gremiums. Baugebiet „Trieb“ erfordert weiteres Becken

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Adrian Brosch
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An ungewohnter Stelle tagte am Mittwoch der Abwasserzweckverband Hardheim-Höpfingen: Bewusst hatte man die Verbandskläranlage zum Treffpunkt auserkoren, um den Mitgliedern die Baufortschritte „live“ zu zeigen.

Hardheim. Durch den Abend beim Abwasserzweckverband führte Bürgermeister und Verbandsvorsitzender Stefan Grimm. Als reine Information verstanden sich Erläuterungen zum Sachstand der Kläranlagenerweiterung: Der erste Bauabschnitt sei weitestgehend abgeschlossen, das zweite Klärbecken habe den Probebetrieb erfolgreich überstanden und sei vollständig in Betrieb – einzig die Elektroarbeiten stehen noch aus. Die Böschungssanierung an der Erfa sei beendet.

Klärschlamm ausgepumpt

Mit dem zweiten Bauabschnitt konnte einstweilen begonnen werden: „Das Klärbecken wurde entleert und der Klärschlamm ausgepumpt, so dass Umbau- und Sanierungsarbeiten schon begannen“, erklärte Stefan Grimm.

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Die Technische Ausrüstung als Gewerk sei vergeben, die Auftragsvergabe für die elektrotechnische Ausrüstung im zweiten Bauabschnitt der Kläranlagenerweiterung erfolgte am Mittwoch: „Die Arbeiten werden im laufenden Betrieb stattfinden und sehen vor allem Software vor“, so Grimm.

Geschäftsführer Bernd Schretzmann erklärte, dass die Kosten deutlich über den früheren Schätzungen liegen. „Trotzdem befinden wir uns aufgrund der hohen Förderquote noch im Rahmen des Vertretbaren“, bekräftigte er. Einstimmig votierte man für das Angebot der Firma Kuhn (Höpfingen) zu rund 115 623 Euro.

Einmal mehr thematisiert wurde die Erweiterung der Kläranlage hinsichtlich des Nachtrags zur Betonsanierung. „Im Rahmen von Untersuchungen durch das Ingenieurbüro Klinger & Partner zeigte sich, dass die Betonoberfläche des Klärbeckens 1 unterhalb des Wasserspiegels vollflächig angegriffen ist“, informierte Stefan Grimm. Von ursprünglich 40 Millimetern Betondeckung seien flächig nur noch deren 20 bis 30 aufgetragen. Um einen technischen Synergieeffekt zu schaffen, erscheine das Auftragen eines vollflächigen Oberflächenschutzes auf 2500 Quadratmetern als sinnig: „Die Lebensdauer des Beckens kann nach Aussage des Ingenieurbüros auf 20 bis 30 Jahre verlängert werden“, bemerkte Grimm. Ein Angebot sei noch nicht eingeholt; einstimmig wurde die Verwaltung dazu ermächtigt, den Auftrag der Firma Heizmann (Osterburken) zu erteilen, sobald es konkret werde und das Angebot als wirtschaftlich vertretbar erscheine.

27 Regenüberlaufbecken

Folgend stellte Grimm die Anpassung bestehender Drosselabflüsse an verschiedenen Regenüberlaufbecken vor: Aktuell verfüge man über 27 Regenüberlaufbecken im Einzugsgebiet der Kläranlage und zehn Regenüberläufe zur Speicherung und Entlastung von Mischwasser. Die Erschließung des Baugebiets „Trieb“ erforderte ein weiteres Becken, das als Bauprojekt „weitestgehend abgeschlossen“ sei.

Mittelfristig müsse man nun den vorhandenen Regenüberlauf „Kaserne“ durch ein Regenüberlaufbecken ersetzen, um das Kanalnetz zu entlasten: „Hierfür musste die Schmutzfrachtberechnung neu berechnet werden“, betonte Grimm. In diesem Zuge wurde aufgezeigt, dass an den Regenüberlaufbecken in Schweinberg, Gerichtstetten, Erfeld, Bretzingen, Waldstetten und Höpfingen ein Blendenaustausch an bestehenden Wirbeldrosseln und – ventilen zur Anpassung neuer Drosselabflüsse erfolgen muss; an den Regenüberlaufbecken Mühlweg, Krankenhaus und Höpfinger Bahnhof ist der neue Drosselabfluss an vorhandenen magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten einzustellen.

Baulicher Teil bereits vergeben

Gleiches muss am Regenüberlaufbecken Bahnhof durch Anpassung der Schieberstellung im Drosselschieber und an den Regenüberlaufbecken Apotheke, Bretzinger Waage und Bretzingen/Schneidmühle durch den Einbau gedükerter magnetisch-induktiver Durchflussmessgeräte geregelt werden.

Einstimmig damit beauftragt wurde die Firma UFT Umwelt- und Fluidtechnik aus Bad Mergentheim zum Angebotspreis von rund 208 405 Euro. Der bauliche Teil über rund 332 222 Euro wurde bereits vergeben; im Ganzen wurden 384 251 Euro als zuwendungsfähig anerkannt. Seither durch Corona und den Ukraine-Krieg verursachte Mehrkosten von rund 156 373 Euro wurden der Förderbehörde bereits gemeldet.

Reine Formsache war der Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur bautechnischen Betreuung des Abwasserzweckverbandes. Darüber war bereits im November 2019 gesprochen worden: Seinerzeit hatte die Verbandsversammlung eine geringfügige Beschäftigung des bisherigen Verbandsbauamtsleiters Thomas Withopf befürwortet, aber aus formalen Gründen noch nicht endlich beschlossen – Withopf hatte seinerzeit schon als Betriebsbeauftragter für Hochwasserschutzanlagen für Hardheim, Höpfingen und Königheim fungiert.

„Es ist erfreulich, dass seine Kompetenz uns weiterhin zur Verfügung steht“, freute sich Bernd Schretzmann. Die Regelungen der Vereinbarung treten rückwirkend zum 1. Januar 2019 in Kraft; dem Vertragsabschluss wurde einstimmig zugestimmt.

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