Gamburg. Der Gamburger Chor TonArt kredenzte im Dorfgemeinschaftshaus ein „Best of“-Programm, das keine Wünsche offenließ. Zu diesem Anlass haben die Chormitglieder den Saal in einen atmosphärisch anheimelnden Partyraum verwandelt, man durfte gespannt sein.
Der junge Chor bestehend aus 14 Sängerinnen und Sängern entwickelte sich aus einem kirchlichen Kinderchor, den „Sprühenden Funken“, zu einem Jugendchor, der vom Männergesangverein Gamburg gefördert wurde. Aus den Jugendlichen wurden junge Erwachsene, seither nennt sich der Chor TonArt. Den Grundstein für die gute musikalische Qualität legte Christian Müller, heute Domorganist in Passau. Er übergab sein Amt seiner Cousine Diplom-Musikerin Freia Behringer-Hoffmann, die den Chor nun seit 25 Jahren leitet.
Der Chor sang sich an diesem Abend in die Herzen der Zuhörer, mit einer Qualität, die den Vergleich mit einem Profichor nicht zu scheuen braucht und der Dirigentin ein hervorragendes Zeugnis ausstellt.
Das „Best of“-Programm war eine bunte Auswahl von Liedern. Jedes Mitglied des Chores durfte seinen Lieblingssong vorschlagen. So erklangen romantische Balladen, die der Chor häufig auch auf Hochzeiten vorträgt. Die wunderbaren jungen Stimmen ließen hier die Herzen höher schlagen („One Hand, one Heart“, „The Rose“, „Halt mich, küss mich“). Aber auch fetzige Evergreens, wie „We go together“ aus dem Musical „Grease“ oder Ohrwürmer wie „Killing me softly“ und „The Chapel of Love“ begeisterten durch ihre Verve und ihre wohlklingend vorgetragene Mehrstimmigkeit. Als es zum Ende des ersten Teils noch „politisch“ wurde, mit „König von Deutschland“ und „Imagine/Give peace a chance“, war die Begeisterung im Publikum allgemein. Den Schlusspunkt bildete „Engel“ von Rammstein. Diesen komplexen Chorsatz meisterte der Chor mit Bravour.
Das Publikum verfolgte den außergewöhnlichen Vortrag gebannt. So verabschiedete das Publikum die Sängerinnen und Sänger mit spontanen Standing Ovations und lang anhaltendem Applaus in die Pause.
Im zweiten Teil des Programms hatte zunächst der Männergesangverein Gamburg seinen „Gastauftritt“, ebenfalls dirigiert von Freia Behringer-Hoffmann. Der Männerchor, bekannt für sein Festhalten am deutschen Volkslied, sang zur Überraschung aller drei moderne witzige Lieder, die beim Publikum gleich ins Volle trafen. Mit dem ersten Lied, „Fever“, eine „Hommage“ an den neuen Bürgermeister Georg Wyrwoll unterstrichen die Männer in den besten Jahren ihre noch vorhandene Liebesglut. Sie schlugen deshalb im zweiten Lied den jungen Frauen im Publikum vor „Nehmen Sie ’n Alten“. Frohes Gelächter bezeugte den gut verständlich vorgetragenen Text. Nun wurde noch ein Ausflug gemacht mit „Wochenend und Sonnenschein“. Auch mit diesem vierstimmigen Satz überzeugten die 14 Sänger des MGV.
Bevor TonArt sein „Best of“-Programm fortsetzte sangen beide Chöre zusammen die „Schöne Isabella von Kastilien“. Besonders reizvoll hier der Wechsel der Führungsstimme zwischen Frauen und Männern. Begeisterter Applaus war der Lohn für diesen launigen Auftritt. Der Chor TonArt schloss nahtlos an seinen überragenden Auftritt im ersten Teil an mit Evergreens wie „Mister Sandman“, „Everything I do“, dem gefühlvollen „Ehrenwort“ und dem Popsong „Viva la Vida“. Bei dem krönenden Abschluss „Let the sunshine in“ aus dem Musical „Hair“ ging das Publikum noch einmal voll mit.
Rauschender Beifall und die Forderung nach einer Zugabe waren der Lohn für dieses überaus gelungene Konzert.
Fast alle Lieder begleitete Freia Behringer-Hoffmann auf dem E-Piano gekonnt, mit Prägnanz und doch zurückhaltend. Ihr Dirigat vom Piano aus war sparsam, aber immer stützend. Die Chöre waren hervorragend auf sie eingestellt. Horst Harter, der Vorsitzende des MGV und Edda Behringer-Roßwinkel für den Chor TonArt dankten der Dirigentin für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie überreichten jeweils einen Blumenstrauß und ein kleines Präsent. danach gab es noch eine gemeinsame Zugabe.
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