Grünsfeld. Wieder daheim: Zwei Zeugnisse der Vergangenheit sind jetzt wieder in Grünsfeld zu besichtigen. Im Rasen an der Wittigbachbrücke vor dem Bahnübergang steht eine Pumpe samt Sandsteintrog. Mit der von Otto Horlbeck geschaffenen „Gänseliesel“ bilden sie ein historisches Ensemble.
Pumpe und Trog haben eine spannende Vergangenheit. Einst dienten sie der Wasserversorgung am Schrankenwärterhäuschen bei der Riedmühle. An dem 1866 in Betrieb genommenen letzten Abschnitt der Odenwaldbahn von Heidelberg nach Würzburg gab es mehrere beschrankte Bahnübergänge. Die mussten von Hand gesteuert werden, wofür entsprechendes Personal vorhanden war.
Das gibt es mittlerweile längst nicht mehr. Die Bahnstrecke wurde elektrifiziert, die Schranken automatisiert. Doch die Technik hat Tücken. Das bekommen all jene zu spüren, die derzeit die Bahnübergänge von Grünsfeld und Zimmern nutzen wollen. Weil die Technik versagt, ist bei den Schranken wieder Handarbeit angesagt. Lange Wartezeiten inklusive.
Im Häuschen bei der Riedmühle lebte ein Schrankenwärter mit seiner Familie. Weil es noch keine Leitungen mit fließendem Wasser gab, musste man mit Brunnen vorlieb nehmen, aus denen das Wasser per Hand gepumpt wurde. Mit dem Abriss des Häuschens waren auch Pumpe und Trog verschwunden. Jetzt sind beide wieder aufgetaucht. Herbert Spengler und sein Mitarbeiter haben beide Zeugnisse der Vergangenheit als Teil der Heimatgeschichte wieder aufgestellt. feu
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