Gemeinderat tagte

Neue Pläne für Wohnheim der Caritas in Grünsfeld vorgestellt

In Gesprächen mit der Stadt Grünsfeld kam die Idee auf, einen Teil des ehemaligen Seubert-Areals umzunutzen. Statt Wohnraum für die Allgemeinheit sollen dort nun 24 Personen in vier Wohngruppen untergebracht werden. 

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Matthias Ernst
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Der Plan für ein neues Wohnheim der Caritas in Grünsfeld wurde in der Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. © Matthias Ernst

Grünsfeld. Erst im November 2022 hatte der Grünsfelder Gemeinderat nach längerer Diskussion beschlossen, das ehemalige Gelände des Seubert-Areals in der Leuchtenbergstraße an die Investoren-Gemeinschaft Bauwerk4 und Marcel Michel zu verkaufen. Nun haben sich neue Erkenntnisse ergeben, die eine Umgestaltung erforderten, so Bürgermeister Joachim Markert in der Sitzung des Gemeinderates im Treffpunkt Zimmern. Hierher war man extra umgezogen, weil die vielen Tagesordnungspunkt erwarten ließen, dass viele Besucherinnen und Besucher an der Sitzung teilnehmen würden. Und tatsächlich, das Interesse war größer als sonst.

Bei dem Projekt geht es um den Neubau eines Wohnheims für Menschen mit Beeinträchtigung. Vorgestellt wurde es vom Geschäftsführer des Caritasverbands Tauberkreis, Bastian Weippert, und von Architekt Gerhard Pfund von Bauwerk4.

Das bisher von der Caritas genutzte Wohnheim St. Elisabeth in Grünsfeld entspricht nach 25 Jahren nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen und hätte durch einen Anbau vergrößert werden müssen. Hierfür gibt es allerdings keine Zuschüsse, hatten erste Vorgespräche ergeben, erklärte Weippert. So war man auf der Suche nach einem Grundstück, auf dem 24 Menschen eine neue Heimat finden können. Die bisher zusätzlich in Grünsfeld lebenden 24 weiteren Personen sollen noch diesen Herbst nach Boxberg in einen Neubau umziehen.

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In Gesprächen mit der Stadt Grünsfeld kam die Idee auf, einen Teil des ehemaligen Seubert-Areals umzunutzen. Statt Wohnraum für die Allgemeinheit sollen dort nun diese 24 Personen in vier Wohngruppen untergebracht werden. Den Baukörper selbst stellte Architekt Pfund vor.

Das Gebäude soll als eingeschossiger Bau alle Voraussetzungen für eine perfekte Wohnanlage bieten und sich harmonisch der Straße und der Umgebung anpassen, sagte er. „Unseres Erachtens nach ist es ein Glücksfall“, ergänzte Bürgermeister Joachim Markert. Die Menschen des St.-Elisabeth-Wohnheims wären in Grünsfeld gut integriert und „gehören einfach dazu“.

So soll ein Wohnbereich auf etwa 1500 Quadratmetern entstehen, wobei der eigentliche Wohnbereich nach Süden, Südwesten und Südosten ausgerichtet ist, die Funktionsräume und Technikräume Richtung Norden. So will man ein angenehmes Wohnklima schaffen.

Auch der frühere Ausstellungsturm werde etwas anders ausfallen, als ursprünglich geplant, erläuterte Architekt Pfund. Man plant jetzt nur noch mit 17 statt 22 Wohnungen. Damit will man die Belastung in der Umgebung verringern. Die Zufahrt könnte über eine Stichstraße erfolgen, die auch die von der Stadt vorgesehene Wohnbebauung auf dem Nachbargrundstück erschließt.

Die Gesamtfläche, die von der Caritas Tauberkreis in Erbbaurecht übernommen wird, beträgt 4270 Quadratmeter. Die restlichen 3130 Quadratmeter werden an die Investorengemeinschaft Bauwerk4 und Marcel Michel verkauft, änderte der Gemeinderat seinen Beschluss vom November.

Baubeginn soll für das Caritas-Gebäude im Frühjahr 2024 sein. Pfund möchte mit seinem Projekt schon in diesem Jahr starten, möglichst zeitgleich mit dem Abriss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Firma Seubert, der von der Stadt Grünsfeld übernommen wird.

„Das wird ein schönes Inklusionsprojekt“, freut sich Bürgermeister Markert über die Umnutzung. Die soll auch das ehemalige Wohnheim erfahren. In einem Teil des Gebäudes wird die aktuell integrierte Werkstatt erhalten werden, sodass die Menschen weiter direkt am Ort arbeiten können. Im restlichen Gebäude könnte nach den aktuellen Planungen ein Teil der Caritas-Geschäftsstelle und Räumlichkeiten für Beratung und Fortbildung entstehen.

Gegen eine Stimme beschloss der Gemeinderat die Änderung des Beschlusses vom November und die Verpachtung im Erbbaurecht an die Caritas Tauberkreis.

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