Dank Förderung aus dem Leader-Fördertopf

Kützbrunn hat wieder einen See

Aufenthaltsort für Jung und Alt entstanden. Brachliegender Naturraum reaktiviert

Von 
Matthias Ernst
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Freuen sich gemeinsam über den neuen See in Kützbrunn, der in Kürze noch eine Bepflanzung erhalten wird (von links): Landschaftsgestalter Richard Kalkofer, Ortschaftsrat Matthias Kraus, Siegfried Scherer von der ausführenden Baufirma Konrad-Bau, Rathausmitarbeiterin Christina Wenz, Bürgermeister Joachim Markert. © Matthias Ernst

Kützbrunn. Eine besondere Idee hatte man in Kützbrunn zum Jubiläum der erstmaligen Erwähnung des Ortes vor 900 Jahren. Zusammen mit der Stadt Grünsfeld wollte man das Projekt „Fit am Wasser“ in Angriff nehmen.

Ortskernnahe Lage

In ortskernnaher Lage wurde auf einem nicht mehr genutzten Gartengrundland mit angrenzendem Wassergraben eine Aktionsfläche geschaffen. In enger Kooperation von Kommune, Bürgerinnen und Bürgern sowie ortsansässigen Firmen wurde brachliegender Naturraum reaktiviert. Dazu stellten zwei Kützbrunner Familien ihre nicht mehr bewirtschafteten Gärten zur Verfügung, die von der Stadt Grünsfeld erworben wurden. Die Stadt selbst steuerte die Fläche des Grabens bei, damit dieser naturnah aufgewertet werden konnte.

Das Projekt setzt neue Impulse durch die Überarbeitung des Natur- und Landschaftsraumes, freute sich Bürgermeister Joachim Markert bei der Übergabe des ersten Bauabschnitts. Stolz ist man in Kützbrunn, dass man mit der Wasserfläche Raum und Rückzugsgebiet für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen hat.

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Dank Garten- und Landschaftsbauer Richard Kalkofer und seiner vielen freiwilligen Helfer, die sich ehrenamtlich für ihren Ortsteil einbrachten, entstand ein echtes Biotop, das mit dem vorher an dieser Stelle befindlichen Verlandungsbecken nichts mehr zu tun hat.

Etwas oberhalb sollen noch Spielgeräte für alle Generationen und eine Aufenthaltsfläche angelegt werden. Zudem wollen die Jugendlichen aus Kützbrunn ein Insektenhotel bauen, und auf den benachbarten Flächen sollen Obstbäume gepflanzt werden. Auch die Bepflanzung rund um den See fehlt noch. Hier will man auf die Expertise des örtlichen Naturschutzvereins hören und entsprechende Pflanzen und Gehölze eingraben.

Im Zusammenhang mit dem Bau des Sees wurde auch die Zuleitung von der Firma Konrad-Bau erneuert, und seitdem fließt kontinuierlich Wasser aus dem ortseigenen Brunnen in den See, das bisher als Sickerwasser im Boden verschwunden war. Zudem entstehen gerade noch einige Nistkästen, die ihre Heimat rund um den See erhalten werden. Das beste an der Geschichte ist, dass die neue Fläche größtenteils barrierefrei erreicht werden kann, freute sich Ortsvorsteher Alexander Schiffermeyer.

Geplant ist auch eine Kräuterschnecke aus Muschelkalksteinen, in der beispielsweise Rosmarin, Tymian, Lavendel, Dill, Schnittlauch, Salbei, Minze oder Zitronenmelisse gedeihen können. Im Uferbereich wurden bereits Wasserminze und Sauerampfer gepflanzt. Der See selbst ist nicht sehr tief und mit einer Folie gegen Wasserverlust geschützt. Durch die Folie kann man später den See leicht reinigen, wenn die abgestorbenen Pflanzenteile zu Boden sinken sollten.

„Mit allen Sinnen soll Neugierde geschaffen werden für die Düfte, die Farben und die Klänge in der Natur“, hatte Christina Wenz im Leader-Antrag formuliert. Und genau so kommt es jetzt, wenn das gesamte Areal fertiggestellt ist. „Hier wurde ein echter Mehrwert geschaffen“, ist sich Bürgermeister Markert mit dem Ortsvorsteher einig. Aus der Leader-Förderung wurde das Projekt mit 47 Prozent der förderfähigen Summe, also mit 67 .543 Euro gefördert. Wenn in Kürze noch die Spielgeräte kommen und die Sitzgelegenheiten installiert sind, wird der neue See sicher ein Ausflugsort für viele Familien werden, nicht nur aus Kützbrunn. Er ist ein gutes Beispiel für das Zusammenspiel von Kommune und Ehrenamt.

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