Dorothea-von Rieneck-Schule - Aus dem Ausbildungsbündnis GRÜWI ist GRÜWIKI geworden

Kirchheim gesellt sich zu Grünsfeld und Wittighausen

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Rektorin Miriam Wülk (links) freut sich, dass sich vier Firmen zum Ausbildungsbündnis hinzugesellen und so aus GRÜWI nun GRÜWIKI geworden ist.

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Grünsfeld. "Hauptschulen in Baden-Württemberg sind schon seit langem berufsorientiert, insofern hat die Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieben Tradition", meint Miriam Wülk, Rektorin der Dorothea-von-Rieneck-Grund- und Werkreal-Schule in Grünsfeld. An ihr lernen zur Zeit 113 Grund- und 98 Hauptschüler. "Wir haben deshalb mit unserem Projekt kein Neuland betreten."

Das Projekt, von dem Wülk spricht, heißt GRÜWIKI. Dahinter verbirgt sich ein Ausbildungsbündnis zwischen der Dorothea-von-Rieneck-Schule und Firmen aus Grünsfeld (GRÜ), Wittighausen (WI) und Kirchheim (KI). Gegründet wurde das Bündnis zunächst als GRÜWI im Jahre 2010. Die Schule und Firmen aus Grünsfeld und Wittighausen reagierten mit ihm auf einen dramatischen Wandel auf dem Lehrstellenmarkt. "Kamen bis vor wenigen Jahren auf einen Ausbildungsplatz, beispielsweise in der Krankenpflege, bis zu 200 Bewerber, so sind es heute statistisch gesehen gerade einmal 0,6", fährt Wülk fort. "Den Firmen droht künftig massiver Fachkräftemangel und das hat sie alarmiert. Während früher Betriebe aus einer Fülle von Bewerbern sich die besten heraus suchen konnten, müssen sie heute selbst aktiv werden und auf die jungen Leute zugehen", erläutert die Rektorin. Dies geschehe beispielsweise beim Tag der offenen Tür, an dem sich Firmen im Schulhaus präsentierten und nach künftigen Mitarbeitern Ausschau hielten.

Das Ausbildungsbündnis GRÜWI ließ sich so gut an, dass dessen Erweiterung nur logisch erschien. Als im Jahr 2011 die Hauptschule im benachbarten Kleinrinderfeld geschlossen wurde, bot die Dorothea-von Rieneck-Schule den dortigen Schülern die Aufnahme an. Seither fahren rund 30 bayerische Schüler aus Kirchheim und Geroldshausen zum Unterricht nach Grünsfeld.

Das brachte Rektorin Miriam Wülk auf die Idee, sich an den Kirchheimer Bürgermeister Anton Holzapfel zu wenden, um auch Firmen aus der Nachbargemeinde ins Boot zu holen. Vier Firmen fühlten sich angesprochen, unter ihnen die Firma Dieter Günzel, bad&heizung; Bergschreiner Robert Dürr; Haaf, Spreng-, Bohr- und Erdwärmetechnik und Natursteinwerk Borst. Die Tochter des Firmeninhabers Dieter Günzel ist ehemalige Schülerin der Dorothea-von-Rieneck-Schule in Grünsfeld, man kannte sich also bereits. Was lag näher, als aus GRÜWI länderübergreifend GRÜWIKI werden zu lassen und damit zugleich Kirchheimer Firmen im Ausbildungsbündnis willkommen zu heißen?

Beim jüngsten Tag der offenen Tür präsentierte Moritz Günzel, stellvertretend für seinen Vater, die elterliche Firma, die zur Zeit sieben Mitarbeiter beschäftigt und regelmäßig jungen Leuten eine Ausbildung zum Gas-Wasser-Installateur oder Heizungsanlagenbauer ermöglicht.Aus GRÜWI war GRÜWIKI geworden. "Allerdings hatten wir noch keine Schüler der Dorothea-von-Rieneck-Schule bei uns als Praktikanten", räumt Chefin Ruth Günzel ein. "Wir haben jedoch mit anderen Hauptschülern durchwegs gute Erfahrungen gemacht. Was nicht ist, kann ja noch werden, Grünsfelder Schüler sind uns jedenfalls willkommen", fügt sie hinzu.

Rektorin Miriam Wülk denkt schon einen Schritt weiter. "Vielleicht heißen wir bald GRÜWIKIGE", schmunzelt sie. "Dann, so mein Wunsch, hätten wir auch Firmen aus Geroldshausen für uns gewonnen". Dass sich der Einsatz für die berufliche Zukunft der Schüler lohnt, beweist das Berufswahlsiegel BORIS, das in der Aula der Dorothea-von-Rieneck-Schule hängt. Wegen deren besonderen Engagements hatte es die Industrie- und Handelskammer Heilbronn bereits vor Jahren schon einmal an die Schule vergeben. Umso stolzer ist die Rektorin, dass BORIS heuer erneut nach Grünsfeld ging. waha

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