Gerchsheim. Was für eine prächtige Stimmung: Der Narrentempel kochte. Beim Jedermannfasching der Vereine in der Festhalle in Gerchsheim kamen die Närrinnen und Narren bei einem fast fünfstündigen Programm voll auf ihre Kosten. Und mit dem Besuch der KaGe Elferrat Würzburg stand ein besonderer Höhepunkt an.
Nachdem es in Gerchsheim zwar mehrere Garden des TSV, aber keinen Faschingsverein und damit weder Prinzenpaar noch Elferrat gibt, hatte man sich hohen Besuch aus Würzburg eingeladen. Die 1. KaGe Elferrat war mit Prinzessin Kata I. und Prinz Phil I., mit Ranzengarde, Elferrat, Hofstaat und Prinzengarde angereist. Und die Gäste aus der Mainmetropole staunten nicht schlecht über den grandiosen stehenden Empfang, den ihnen die Strohnäpf’ aus Gerchsheim beim Einzug boten. „Ihr seid spitze“, fanden die Elferräte. So viele freudige Gesichter hätten sie in der ganzen Session nicht einmal erlebt, gab es ein großes Kompliment vom Prinzenpaar an das Gerchsheimer Narrenvolk.
„Feiert bis es nicht mehr geht“, rief Prinzessin Kata den Fastnachtern zu. Und die revanchierten sich mit Helau-Rufen und Applaus für den letzten Auftritt der KaGe in dieser Kampagne. Mit einem flotten Gardetanz und einem Showtanz mit über die Bühne wirbelnden Feuerwehrfrauen eroberte die Würzburger Garde die Bretter und die Herzen des Auditoriums, nachdem die Ranzengarde bereits kräftig eingeheizt hatte.
„Wir sind überwältig, das hat Gerchsheim noch nicht erlebt“, meinte denn auch Veit Heer zu diesem Höhepunkt, der nicht nur ihm Gänsehaut bescherte. Er hatte durch das kurzweilige Programm der Gerchsheimer Sitzung geführt. Das startete mit dem Begrüßungslied der „Flotten Bienen“ Katja Michel, Marion Stoy, Alexandra Kretzer und Eva Brunner. Die Vier der Frauengemeinschaft stehen schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne und sorgten einmal mehr für gute Laune im vollbesetzten Saal.
Die Lacher auf ihrer Seite hatte Katja Michel, die sich als Bürgermeister Johannes Leibold Gedanken machte über das Ehrenamt und die Beweggründe einiger Ehrenämtler für ihr Engagement.
Die Pfundsweiber (Marion Stoy, Eva Brunner, Alexandra Kretzer und Katja Michel) nahmen musikalisch die Problemzonen von Frauen, aber auch die Klimakleber auf die Schippe. Zu früh gefreut: Bei ihrem Sketch „Sterben und erben“ hatten sie schon mal das Erbe von Tante Fanny geteilt, die allerdings nicht tot, sondern auf den Malediven ist. Kein Auge trocken blieb bei Rosa Fingernagel (Marion Stoy), die sich bei einer einschlägigen Telefonhotline Hilfe holte – um die orthopädische Anziehhilfe für Socken zu nutzen. Für Lachsalven sorgten auch Marion Stoy und Katja Michel, die als Ehepaar von den Schwierigkeiten eines gemeinsamen Thermalbadbesuches einiges zu berichten hatten.
Mexikanisch wurde es mit der Gruppe „Los Companeros Cesta de Paya“. Philipp Albert, Christian Kretzer, Daniel Götzelmann und John Heer hatten nicht nur den Schlager „Guantanamera“ umgedichtet. Sie sinnierten musikalisch über weiches Wasser, das alte Rathaus und „Knöchle mit Kraut“.
Jede Menge Lokalkolorit versprühten Veit Heer und Roman Arnold in ihrer Bütt, die beim nachbarlichen Gespräch über den Gartenzaun das Lokalgeschehen von Rathausumbau bis Naherholung unter die närrische Lupe nahmen.
Bereichert wurde das umfangreiche Programm durch die Tanzeinlagen der TSV-Garden, die unter der Gesamtleitung von Andrea Reichel stehen. Den Auftakt machten die Kleinsten, die „Rainbowkids“ (Leitung Andrea, Paulina und Susanna Reichel). Sie entführten als Jahreszeitenfeen in zauberhafte Welten. Die „Lollipops“ (Trainerinnen Julia Schubert und Ann-Kathrin Reuter) eroberten als Panzerknacker und Ducktales die Bühne, während die „Showtanzteenies“ (Trainerin Jasmin Wendt) zu einer Reise durch Disneys Märchenland aufbrachen.
Für musikalische Stimmung unter dem Narrenvolk und jede Menge Schunkelrunden sorgten die „Strohnapf Buam“ (Christian Kretzer und John Heer), ehe sich zum Schlusslied alle Akteure noch einmal auf der Bühne versammelten. Mit einem dreifachen „Strohnapf Helau“ und vielen begeisterten Zuschauern ging der Jedermannfasching zu Ende. Und die Gerchsheimer freuen sich auf den nächsten närrischen Besuch aus Würzburg.
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