Gemeinderat

Umstrittenes Windrad kann kommen

Einvernehmen zum Bau musste nun erteilt werden. Feldwegesanierung auf den Weg gebracht

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Das Windrad am „Häusemer Berg“ in Großrinderfeld kann gebaut werden. Der Gemeinderat stimmte nun zu. © Seufert

Großrinderfeld. Die Genehmigung des Windrades am Häusemer Berg hat eine lange Historie. Nun kann es gebaut werden. Der Gemeinderat gab bei seiner Sitzung das kommunale Einvernehmen.

Mit dem geplanten Bau eines Windrads im Gewann „Häusemer Berg“ in Großrinderfeld beschäftigt sich das Gremium schon einige Jahre. Unter anderem hatte sich 2017 ein Bürgerentscheid erfolgreich dagegen gerichtet. Der Investor konnte sich letztlich vor Gericht mit seiner Meinung durchsetzen, dass das Windrad genehmigt werden müsse. Folglich hatte der Gemeinderat bereits im letzten Jahr einen Bebauungsplan aufgehoben, der dieser Genehmigung entgegenstand (wir berichteten).

Im Großrinderfelder Gemeinderat notiert

Bei der Sitzung des Großrinderfelder Gemeinderats wurden Natursteinarbeiten für die Sanierung des alten Rathauses in Gerchsheim sowie die Baugrunduntersuchung für das Baugebiet „Beund/Zündmantel“ einstimmig vergeben.

Dem Jahresabschluss 2022 des Wasserzweckverbandes Mittlere Tauber (WVMT) stimmte der Gemeinderat ebenfalls einstimmig zu. Großrinderfeld ist über die Grünbachgruppe an der WVMT beteiligt. Durch den Beschluss kann die Gemeinde auch in der Grünbachgruppe zustimmen. Die dortige Sitzung ist noch nicht terminiert.

Der notwendige Umbau der Kita in Gerchsheim schreitet voran. Der Rat beschloss, die ehemalige Dachsbergschule zu sanieren und dazu alle nötigen Gewerke auszuschreiben. „Die Vergaben sind auf die Gemeinderatssitzung am 6. Februar 2024 terminiert. Mit dieser Vorgehensweise soll erreicht werden, dass möglichst alle auszuschreibenden Gewerke in einer Sitzung vergeben werden und somit eine größtmögliche Kostensicherheit herrscht“, so Bürgermeister Johannes Leibold.

Die Anregung eines Bürgers zur naturschutzgerechten Pflege der Abwassergräben wurde besprochen. Bürgermeister Leibold wies darauf hin, dass die Bauhofmitarbeiter hierzu bereits Schulungen erhalten hätten. Es gäbe aber eine Reihe sich widersprechender Regelungen, was die Sache sehr schwierig mache. Man sei sich der Wichtigkeit des Themas bewusst und arbeite weiter an Optimierungen, so der Rathauschef.

Der Investor hat die Genehmigung nun erneut beantragt. Aufgrund der Rechtslage stand die Entscheidung eigentlich bereits fest: der Bau müsse genehmigt werden. Dies war in den vergangenen Monaten auch den Bürgern erklärt worden. Entsprechend fand sich auch kein einziger an diesem Tagesordnungspunkt interessierte Zuhörer bei der Sitzung ein. Entsprechend kurz war dann auch die Diskussion. Lediglich Gemeinderat Rainer Gerhards wies darauf hin, dass die Zuwegung problematisch sei. „Bereits bei den in der Vergangenheit dort errichteten Windrädern kam es zu hohen Kosten durch Wegeänderungen und -beschädigungen“, so Gerhards. Auf diesen Kosten sei man seinerzeit „sitzen geblieben“ gab das Ratsmitglied zu bedenken. Dies solle nun auf jeden Fall vermieden werden. Der Rat stimmte einstimmig dem Antrag zu.

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Die Feldwegesanierung haben die Mitglieder des Gemeinderats bei ihrer jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht.

Die Gemeinde Großrinderfeld hatte in diesem Jahr eine Förderung von Feldwegen erhalten. Man ist gut bedacht wurden, „sogar besser als erwartet“, so Bürgermeister Johannes Leibold bereits in der September-Sitzung des Gemeinderats. Das Problem: Trotz Förderung muss umfangreich eigenes Geld gezahlt werden. Es geht um eine Summe von über 830 000 Euro bei 273 000 Euro Förderungen. Hinzu kommt, dass das Feldwegebudget durch die Sanierungen in einigen Ortsteilen überschritten würden - und das in wirtschaftlich schwierig Zeiten, sowie hohen Kosten für gesetzlich geforderte umfangreiche Kinderbetreuung.

„Letztlich müssen wir es bezahlen können“, fasste der Rathauschef schon im September die Situation zusammen. Seinerzeit vertagte man sich mit der Bitte an die Ortschaftsräte, die Notwendigkeit der Maßnahmen nochmal genau zu prüfen und möglichst weniger Wichtiges zu streichen.

Dies ist in der Zwischenzeit auf einigen Ortschaftsratssitzungen, Begehungen von geplanten Wegen und vielen Diskussionen auch zwischen Verwaltung und Beteiligten geschehen. Nach diesen Vorarbeiten standen die Sanierungen nun wieder zur Entscheidung an. Die Mühe hatte sich gelohnt.

Alle Ortsvorsteher konnten ein reduziertes Programm anbieten. Gerchsheim konnte umfangreich verzichten, da „einige der betroffen Wege ohnehin in absehbarer Zukunft durch andere Baumaßnahmen mitsaniert werden können“.

Solche Synergien gab es aus Großrinderfeld nicht zu vermelden, eine Reduzierung allerdings doch. Ortsvorsteher Walter Lutz wies darauf hin, dass das Feldwegebudget für Großrinderfeld ausgereicht hätte. „Aus solidarischen Gründen hat der Ortschaftsrat aber auch vertretbare Kürzungen vorgenommen“, so Lutz.

Ebenso konnten in Schönfeld Maßnahmen so weit optimiert werden, dass das dortige Budget grob eingehalten wird. Auch gelang es in Ilmspan das Budget einzuhalten. Dazu war allerdings der Verzicht auf viele Wegstücke nötig.

Viel Geld muss dennoch in die Hand genommen werden. Aktuell geplant sind nun Sanierungen in Höhe von 330 000 Euro bei voraussichtlich 165 000 Euro Förderung. „Das ist immer noch ein dicker Brocken im Haushalt“, so Leibold. „Ich freue mich aber, dass wir hier zu einem guten ortsteilübergreifenden Kompromiss gelangen konnten.“ Das meinten auch die Mitglieder des Gemeinderats und stimmten einmütig für den neuen Plan.

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