„Rathaus vor Ort“

Über Rauenberger Projekte gesprochen

Veranstaltung mit Freudenberger Verwaltungsspitze war nur mäßig besucht

Von 
Birger-Daniel Grein
Lesedauer: 
Am Ortsausgang von Rauenberg in Richtung Ebenheid soll ein neues Mischgebiet entstehen, in dem unter anderem der Bau des gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für Wessental und Rauenberg geplant ist. © Birger-Daniel Grein

Rauenberg. Bei der „Veranstaltung „Rathaus vor Ort“ in Rauenberg stand die Verwaltungsspitze der Stadt Freudenberg den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort.

Bürgermeister Roger Henning betonte, diese jährlichen Termine in den Ortsteilen seien wichtig. Er bedauerte, dass nur wenige Bürger gekommen waren. Auch bei den Gemeinderatssitzungen wünschte er sich mehr Zuhörer.

Bei „Rathaus vor Ort“ in Rauenberg notiert

Bei „Rathaus vor Ort“ in Rauenberg“ nahm Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning zu einigen bei der Veranstaltung im Jahr 2022 genannten Punkte Stellung.

So soll der Kreistag den Baubeschluss für die Kreisstraße zwischen Boxtal und Rauenberg noch in diesem Jahr fassen. Die Sanierung sei dann 2024/25 möglich. Die dringend nötige Investition liege bei rund vier Millionen Euro.

Die Behebung von Schäden an Kanaldeckeln in der Ortschaft sollen nach und nach behoben werden.

Gemäß dem Beschluss des Ortschaftsrats bleibt der alte Baum am Rathaus stehen.

Abgeschlossen ist inzwischen die Sanierung der Fahrbahndecke der Ortsdurchfahrt. Man sei froh über die Umsetzung, die Kommunikation seitens des Landratsamts sei aber nicht so gut wie gewünscht gewesen, sagte Henning.

Zur aktuellen Lage der Stadt erklärte der Bürgermeister, es wird nicht besser. Man komme von einer Krise in die andere. Beispielhaft verwies er auf die aktuelle Flüchtlingskrise, die am Ende durch die Anschlussunterbringung bei den Kommunen ankomme – inklusive der Kosten. Überall gebe es Sanierungsstau. Außerdem würden Einnahmen der Kommune schwinden.

Die gewünschte Geschwindigkeitsanzeigetafel an der Ortseinfahrt von Ebenheid kommend wird in Rauenberg aufgestellt.

Henning freute sich, dass der Bauwagen für den Zoo-Kindergarten für Kinder aus allen Ortsteilen geliefert wird. Er wird kommende Woche eingeweiht. Einweihung soll in der kommenden Woche sein. Der neue inklusive Spielplatz am Main in der Kernstadt wird am 29. Oktober um 11 Uhr eingeweiht. Der Spielplatz sei ei Anziehungspunkt für die gesamte Region, so der Bürgermeister.

Das Mäuseproblem auf dem Friedhof soll man mit einer Fachfirma angegangen werden. Der Grünschnittcontainer in der Ortschaft ist bis Ende Oktober jeden Samstag zugänglich, danach bis April 2024 nach Vereinbarung mit dem Ortsvorsteher. Auf der Maibaumwiese soll ein zwei bis 2,5 Meter hoher Christbaum gepflanzt werden.

2029 feiert Rauenberg sein 650-Jahr-Jubiläum. Im Sommer 2024 soll dazu mit der Sammlung von Ideen gesammelt werden.

Rätin Margarete Schmidt wünschte sich ehrenamtliches Engagement für die Pflege der vielen öffentlichen Sitzbänke. Aktuell kümmern sich die Bauhofmitarbeitenden im Rahmen ihrer Möglichkeiten darum.

Einstimmig wurden die Haushaltsmittelanforderungen für 2024 beschlossen. Sie beinhalten erneut die Punkte von 2023: Rathausumbau zum Bürgertreff, Überplanung Friedhof, Sanierung Eidelsgasse und Errichtung einer öffentlichen Wasserentnahmestelle durch Nutzung der alten Rauenberger Quelle. Letzteres soll ein Service für Bürger sein und die Trinkwasserentsorgung in Sachen Gießen entlasten. bdg

Aus Reihen der Rauenberger gab es zwei Anliegen: So wurde nach dem Sachstand des neuen Mischgebiets am Ortsausgang neben dem Malerbetrieb Schönig gefragt. In diesem soll auch ein neues Feuerwehrgerätehaus für die Ortsteile Wessental und Rauenberg entstehen. Ein weiteres Anliegen betraf die Situation bei Starkregen am Weg vom Dürrhof in die Ortschaft und den Bereich Hohlenweg.

Mehr zum Thema

Stadtteilbeirat Innenstadt

Plan für neues Wertheimer Quartier nimmt Formen an

Veröffentlicht
Von
Gerd Weimer
Mehr erfahren
„Der Laden“ eröffnet

Im Creglinger "Laden" sich selbst und der Umwelt Gutes tun

Veröffentlicht
Von
Arno Boas
Mehr erfahren

Wie Henning sagte, soll neben dem Unternehmen Schönig gemäß dem Flächennutzungsplan ein zusätzliches Mischgebiet entstehen. Er lobte Ortsvorsteher Siegbert Weis für seinen großen Einsatz bei Gesprächen mit den Flächeneigentümern für einen Ankauf der Grundstücke durch die Stadt. Sei dieser erfolgt, gehe es an die Aufstellung des Bebauungsplans. Im Mischgebiet soll unter anderem die Firma Schönig sich erweitern können und das Feuerwehrgerätehaus entstehen. Die Förderanträge seien gestellt.

Man wolle sich für die weitere Planung das Feuerwehrhaus Steinbach-Hundheim ansehen. „Wir können hier keine Stützpunktwache wie in Freudenberg bauen“, erklärte Henning. Man habe in den Ortschaften einsatzbereite Kameraden und Fahrzeuge. Problem sei das Thema Gerätehäuser. Ein neues Gebäude sei auch eine Motivation für neue Mitglieder, wie Freudenberg zeige. Das neue Gerätehaus in Rauenberg werde künftig von den Abteilungen aus der Ortschaft und aus Wessental genutzt. Es bestehe die Option irgendwann Ebenheid hinzuzunehmen. Boxtal könne aufgrund der Gemarkungsfläche nicht einbezogen werden, da dann Anfahrtswege zu lang werden. Dazu „sind wir im Gespräch mit der Stadt Wertheim“. Man habe in der Gesamtstadt eine Feuerwehr, auf die man sich verlassen könne, lobte Henning. Auch bei der Ausstattung stehe man nicht schlecht da. Man habe das Geld dafür in den vergangenen Jahren gut investiert.

Zum Thema Starkregen betonte Bürger Dieter Steiniger, dass das Wasser nicht mehr über die Gräben ablaufe, sondern über die Straße und auf Grundstücke. Das Problem bestätigte auch Ortschaftsrätin Margarete Schmidt. Henning erklärte, das Starkregenrisikomanagement habe aufgrund der Ereignisse im Ahrtal große Bedeutung erlangt. Durch Starkregenereignisse werde „jedes Kanalsystem, egal wie dimensioniert werde“ überfordert. Was man verhindern müsse, seien Todesfälle wie im Ahrtal.

Freudenberg sei eine von sechs Kommunen im Landkreis, die es geschafft habe, einen Antrag auf ein Förderprogramm für Sirenenmodernisierung zu stellen. Bedacht wurde aber nur eine. Freudenberg ging leer aus. Man frage sich als Stadt, wozu der Aufwand der Antragstellung, wenn der Bund die Mittel trotz Bedarf nicht erhöhe. Bewilligt wurde hingegen der Antrag für Gutachten zum Starkregenrisikomanagement. Ein Fachbüro analysiere mögliche Wasserwege und Folgen von Starkregen. „Jeder Eigentümer ist verpflichtet, sich selbst zu schützen.“ Dazu müsse er aber von Gefahren wissen. Die Daten dazu liefere die Analyse. Bauamtsleiter Klaus Weimer ergänzte, die Prognosedaten sollten Ende 2024, spätestens Anfang 2025 vorliegen.

Zum aktuellen Problem mit dem Ablauf des Oberflächenwassers im genannten Bereich sagte Weimer, es entstehe durch die Formen der Ränder. Ähnliche Probleme habe man in Wessental und Boxtal. Die einzige Lösung sei es die „Hubbel“ zu entfernen, um den Wasserfluss zu ändern. Mit einem Bagger sei da aber nichts zu machen. Nun soll eine Erdfräse zum Einsatz kommen. Diese muss sich die Gemeinde ausleihen. Das ist laut Bürgermeister nicht ganz einfach. Weimer erklärte, es sei unsicher, ob das Fräsen noch 2023 erfolgen kann. Auf jeden Fall wird man es Anfang 2024 umsetzen.

Ortsvorsteher Siegbert Weis verwies auf die kaputten Rabatten am Gehweg in der Kurve der Schulstraße. Ein Anwohner würde die Reparatur übernehmen. Henning sagte zu, die Stadt werde das nötige Material bereitstellen. Er dankte den Bürgern, die sich für ihr Dorf einsetzen, etwa auch beim Streichen der Spielgeräte am Spielplatz: „Wir müssen uns wieder besinnen auf Zusammenhalt und Eigenleistung.“ Durch Zusammenwirken von Stadt, Bauhof, Fördermittel und Eigenleistung könne man auch in diesen schwierigen Zeiten viel erreichen.

Erfreuliche Information hatte Henning zum ersten Bauabschnitt der Sanierung des Rauenberger Rathauses mit barrierefreiem Zugang, öffentlicher Toilette, Herren- und Damen-WC sowie Verlegung des Ortsvorsteherzimmers. Fördermittel gebe es vom Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und dem Ausgleichsstock. Im zweiten Bauabschnitt soll ein Bürgertreff im Rathaus entstehen.

Freier Autor

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke