Rauenberg/Boxtal. Nach jahrelangem Warten auf die Sanierung und einer mehrmonatigen Bauzeit mit Vollsperrung wurde die Kreisstraße K 2831 von Boxtal nach Rauenberg am Mittwochmittag im Rahmen einer kleinen Feierstunde in Rauenberg offiziell wieder für den Verkehr freigegeben. Der Landkreis hat in die Sanierung rund 2,5 Millionen Euro investiert. Damit fielen die Kosten deutlich geringer aus, als die vom Kreistag auf Basis der Schätzung genehmigten Mittel von etwa drei Millionen Euro. Die Endabrechnung der Maßnahme steht noch aus.
Landrat Christoph Schauder sprach von einer wichtigen Strukturmaßnahme für die Stadt Freudenberg. Zum – im Vorfeld von Bürgern kritisierten – Zeitpunkt der Feier erklärte er, es sei schwierig, in der dunklen Jahreszeit eine solche Eröffnung am Nachmittag oder Abend zu veranstalten. Die längerfristige Planung der Eröffnungsfeier und die Ansprüche des Bauverlaufs an den Termin für die Freigabe seien nicht ganz einfach gewesen. Es sei dem Landkreis aber wichtig gewesen, diese große grundhafte Sanierung mit einem entsprechenden Akt zu beenden.
Weiter stellte er fest: „Ich freue mich sehr, für die gelungene Maßnahme noch in diesem Jahr Vollzug zu vermelden, und heute den Verkehr freizugeben.“
Die Bauzeit dauerte rund vier Monate. „Es war die größte Straßenbaumaßnahme des Landkreises in diesem Jahr“, so Schauder. Die Sanierung sei dringend notwendig gewesen, verwies er unter anderem auf die zuvor vorhandenen vielen Schlaglöcher und tiefe Risse mit bis zu drei Metern Länge. Diese Kreisstraße sei nicht nur als Ortsverbindung, sondern auch als Umleitung für die Landesstraße 2310 wichtig.
Ziel des Main-Tauber-Kreises sei es, sukzessive den Sanierungsstau der Kreisstraßen abzubauen. In der Sanierung der K 2831 sah der Landrat ein Beispiel dafür, dass dies gelingt.
Er ging weiter auf die konkreten Maßnahmen an der Kreisstraße ein. Die Sanierung erfolgte seit Juli auf einer Länge von knapp zwei Kilometern. Die Entwässerungseinrichtungen wurden gespült oder erneuert, Versorgungsleitungen umgelegt, Schutzplanken neu geschlagen und montiert, die Randeinfassung bergseits erneuert sowie die Asphalttragschicht mit einer Träger-, Binder- und Deckschicht neu aufgebaut und verstärkt. Die Fahrbahnbreite habe man bei rund 5,50 Meter belassen. Allerdings seien die neu gebauten Bankette mit Schottermaterial befestigt, so dass bei Begegnungsverkehr breiter Fahrzeuge ein Ausweichen über das Bankett gefahrlos möglich sei.
Kostenrahmen unterschritten
Die investierten über zwei Millionen Euro seien eine stattliche Summe, so Schauder. Man habe alles ohne Förderung von Land und Bund finanziert. Der Kostenrahmen sei sogar unterschritten worden. Das sei gerade in Zeiten sehr knapper Mittel nicht unwesentlich.
Der Redner dankte dem Straßenbauamt auch für die engmaschige Kostenkontrolle. Die Sanierung sei auch ein Signal an Bevölkerung und Wirtschaft, dass man mutig, aber mit Köpfchen in den Flächenlandkreis investiere. Man lasse nicht nach, gute Verkehrsinfrastruktur zu schaffen.
Schauder dankte allen Beteiligten, unter anderem der ausführenden Firma Leonhard Weiss aus Bad Mergentheim und dem Büro REMA-Plan Mosbach, für Planung und Bauüberwachung. Besondere Anerkennung zollte er der Stadt Freudenberg und deren Bürgermeister Roger Henning. Man habe stets vertrauensvoll zusammengearbeitet. Bei jeder Gelegenheit habe Henning auf die Notwendigkeit der Sanierung hingewiesen, aber auch Verständnis für die nötige Zeit gezeigt.
Henning sagte einleitend: „Gut Ding braucht manchmal Weile.“ Er habe die Thematik 2015 von seinem Amtsvorgänger Heinz Hofmann übernommen. Blicke man die Straße nun hinunter, könne man sich kaum vorstellen, wie sie vorher aussah. Sie habe eines der höchsten Verkehrsaufkommen im gesamten Landkreis und zudem ein Gefälle von neun Prozent. Zudem sei sie sehr kurvenreich.
Rauenberg sei eine der höchsten Stellen im Landkreis. Dort könne es noch zu Schnee und Glatteis kommen. Zudem sei die Straße wichtig für die Schülerbeförderung, nannte der Bürgermeister weitere Gründe, warum die Sanierung so wichtig war. Wie bedeutend diese Kreisstraße ist, habe man gemerkt, als man die Umleitung fahren musste. Er dankte Anliegern und Verkehrsteilnehmern für ihr Verständnis und ihre Geduld.
Die Bedeutung einer guten Verbindungsstraße zeige sich auch bei Anfahrten zu Notfalleinsätzen, wie etwa in jüngster Zeit bei den beiden Bränden in Ebenheid. Die Straßensanierung erhöhe auch die Sicherheit.
Hennig betonte, die Stadt Freudenberg sei dankbar, dass der Landkreis seine eigenen Straßen zur Priorität mache. Er verwies auf die zahlreichen, bereits umgesetzten Straßendeckensanierungen in der Gesamtstadt. „Diese sind sinnvoll, weil wir die Straßen zum Leben brauchen.“ Es gebe aber auch bei weiteren Kreisstraßen in der Gemarkung Handlungsbedarf, beispielsweise bei der Ortsdurchfahrt Boxtal. Wichtig sei auch eine intensive Zusammenarbeit bei der weiteren Sanierung der L 2310 zwischen Tremhof und Freudenberg, in der Ortsdurchfahrt der Kernstadt und weiter zur bayrischen Grenze Richtung Bürgstadt. Dort sei der Zustand desolat.
Zur Freigabe der Kreisstraße Boxtal – Rauenberg betonte der Bürgermeister: „Heute ist ein großer Tag zum Feiern.“ Er war überzeugt, auch in Zukunft werde man gemeinsam viel erreichen.
Mit dem traditionellen Durchschneiden des Bands gaben Vertreter aus Politik, der Landkreisverwaltung und der beteiligten Firmen die Straße für den Verkehr frei.
Musikalisch umrahmt wurde die kleine Feier vom „Romanike Akustik-Duo“.
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