Vorbereitungen sind getroffen

Projekt „Dorfladen Boxtal“ ist in der entscheidenden Phase

Freudenberger Gemeinderat muss über Förderung entscheiden

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Die Boxtaler Dorfladeninitiative informiert bei vielen Gelegenheiten über ihr Konzept. Bei verschiedenen Aktionen wie etwa beim „Autofreien Sonntag“ (Bild) generierte sie auch Einnahmen über das Projekt. © Birger-Daniel Grein

Boxtal. Mit großer Leistung arbeitet die Dorfladeninitiative Boxtal daran, die Nahversorgung im Dorf zu festigen. Im Dezember soll die endgültige Entscheidung fallen, ob der Dorfladen realisiert werden kann. Hauptgrund für diesen Zeitpunkt ist, dass die genehmigten Fördermittel aus der Programm Entwicklung ländlicher Raum (ELR) bis Ende 2023 abgerufen werden müssen. Am 4. Dezember geht es im Gemeinderat Freudenberg in öffentlicher Sitzung um die städtische Förderung des Projekts. Zeitnah danach soll im großen Kreis aller Ehrenamtlicher der Initiative über die Realisierung des Ladenkonzepts und den Neubau am Kinderspielplatz entscheiden werden.

„Wir haben fast zwei Jahre darauf hingearbeitet und von überall Unterstützung erfahren. Jetzt ist es der entscheidende Punkt“, sagte Klaus Böxler. Zusammen mit Rolf Döhner und Mario Eckert von der Initiative berichteten sie am Mittwoch im Gespräch mit unserer Zeitung über das Erreichte und das weitere Vorgehen.

Dankbar sind die Drei für die umfassende Unterstützung aus Regional- und Landespolitik, durch die Allianz für Beteiligung sowie viele Boxtalerinnen und Boxtaler. „Wir haben ein gutes Konzept“, waren sie sich einig.

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Eine große Unterstützung seien die Beratungsgutscheine des Förderprogramms „Gut Beraten“, der Allianz für Beteiligung. Damit finanziert wird die Beratung durch Dorfladenexperte Wolfgang Gröll. Dieser hat den Prozess von Anfang an und auch nach der Gründung der UG & Still am 7. Oktober 2022 begleitet. Beispielsweise stellte er Musterentwürfe für Verträge bereit, beriet bei behördlichen Themen und Besprechungen, aktualisierte die Wirtschaftlichkeitsberechnung zum jeweiligen Planungsstand, und vermittelte Kontakte zu Lieferanten. „

Mit eigenen Veranstaltungen der Initiative wurden zudem Geldmittel für das Projekt erwirtschaftet. Die drei Aktiven erinnerten an die Halloweenparty, das Froschbierfest und den Flammkuchenverkauf am „Autofreien Sonntag“. Außerdem übernahmen die Ehrenamtlichen die Bewirtung bei einem Firmenfest. Weiterhin brachte man einen Jahreskalender 2024 mit Fotos des Dorfs heraus. Die Bilder dafür machten die Kinder des Vereins Junge Forscher Main-Tauber Freuenberg.

Dankbar ist die Initiative für die Unterstützung aus vielen Bereichen. Die Mehrheit der Vereine habe die Mittelgewinnung durch Mithilfe bei Veranstaltungen unterstützt, freute sich Döhner. Auch nach einer Realisierung des Dorfladens wolle man Veranstaltungen für das Dorf anbieten, kündigten die drei Aktiven an.

Stolz sind die Verantwortlichen auch darauf, dass man das Projekt in den vergangenen beiden Jahren nicht nur bei verschiedenen Veranstaltungen und bei vielen Gesprächen mit Beteiligten, Sponsoren, Anteilseignern und weiteren Unterstützern vorgestellte, sondern auch im Dezember 2022 auch im b aden-württembergischen Landtag. Zudem waren Vertreter der Initiative zum Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten eingeladen.

Die Mitglieder der Arbeitskreise der Initiative haben bereits viel Arbeit ins Projekt gesteckt. Vorangebracht wurde etwa die Detailplanung für das Gebäude sowie die Einholung von Angeboten bei regionalen Firmen. Eine große Unterstützung bei der Gebäudeplanung sei eine dorfansässige Bauingenieurin, die sich ehrenamtlich einbringt, freuten sich die Männer. Das Gebäude in Holzständerbauweise soll eine Fläche von 240 Quadratmeter haben, davon 160 Quadratmeter Verkaufsfläche, 40 Quadratmeter für das Dorfkaffee und 40 Quadratmeter für Betriebsräume.Beim Innenausbau wollen sich die Boxtaler stark mit Eigenleistungen einbringen.

Geplant ist ein Vollsortiment mit etwa 1500 Artikeln. Zudem ist eine Frischetheke mit Metzgerei- und Bäckereiprodukten aus der Region vorgesehen. „Dafür haben wir schon Lieferanten, die Interesse zeigen.“ Auch ein Teil des Obst- und Gemüses sowie Produkte wie Honig und Eier sollen aus der nahen Umgebung kommen. Das Dorfkaffee soll ein Treffpunkt sein, in dem auch Veranstaltungen der Initiative stattfinden. Diese brächten weitere Einnahmen und böten zugleich etwas für die Bevölkerung. „Alle bisher angefallenen Kosten sind durch Veranstaltungen und Beratungsförderung gedeckt“, betonten die Drei.

Erfreut zeigten sie sich auch darüber, dass man die stillen Beteiligungen seit der Gründungsversammlung der Gesellschaft verdoppeln konnte. Aktuell sind es 160 stille Teilhaber, die eine Gesamtsumme von insgesamt 71 900 Euro gezeichnet haben. Realistisches Ziel sei eine Summe von 90 000 Euro, was rund 15 Prozent der Gesamtkosten entspreche. Durch ELR können 30 Prozent (maximal 200 000 Euro) gefördert werden. Von der Stadt Freudenberg wünscht man sich ein Drittel der Gesamtkosten als Förderung. Die restlichen rund 20 Prozent sollen per Kredit finanziert werden. Außerdem hofft man, dass die Stadt das kommunale Grundstück für den Bau des Dorfladens auf Erbbaurecht zur Verfügung stellt.

Die Vertreter der Initiative sind optimistisch, das ihr schlüssiges Konzept überzeuge und die Umsetzung gelingt, resümierten Klaus Böxler, Rolf Döhner und Mario Eckert abschließend.

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