Freudenberg. Zu einer öffentlichen Sitzung traf sich der Freudenberger Gemeinderat am Montag im Sitzungssaal des Rathauses.
Dabei ging es um die Einrichtung eines gemeindlichen Vollzugsdienstes (halbe Stelle) und die Übertragung von Aufgaben an diesen ab dem 1. November. Fachbereichsleiterin Irina Friesen sagte, für den Vollzugsdienst sei ein Katalog mit Aufgaben vorgegeben. Ein Großteil betreffe das Straßenverkehrsrecht. So dürften etwa auch Verwarnungen erteilt werden. Entsprechende Schulungen seien vorgesehen.
Im Freudenberger Gemeinderat notiert
Bei der Sitzung des Freudenberger Gemeinderates wurden vom Gremium nichtöffentlich gefasste Beschlüsse bekannt gegeben. Demnach wurde die Stelle im Sekretariat der Verwaltung besetzt. Eva Berberich tritt ihren Dienst im nächsten Monat an.
Seine Freude und Anerkennung drückte Bürgermeister Roger Henning über die Spenden und vielen Eigenleistungen aus, die für den Kindergarten Boxtal erbracht wurden.
Die Ergebnisse des Verkehrschecks werde man abarbeiten, sicherte der Rathaus-Chef zu. Mit Blick auf den Schleusenspielplatz zog er vor dem Bauhof sprachlich seinen Hut vor dem, was geleistet wurde.
Henning verwies auf die „große Mitmach-Aktion“ am 22./23. September und das Gemeinschaftsprojekt von Kirchengemeinde und Stadt zum Thema Zoopädagogik ab Ende September: „Das wird eine tolle Sache“.
Anfragen beschäftigten sich damit, ab wann es schnelles Internet in der Kommune gibt und ob Sonnensegel am Spielplatz Maingasse möglich sind.
Hartmut Beil fragte, ob die Kommune im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes einen Wärmeplan erstellen werde. Der Bürgermeister stellte fest, ein solcher habe den Vorteil, dass man sich Gedanken über ein Nahwärmenetz mache. Dabei sei das gesamte Stadtgebiet von der Kernstadt aus zu betrachten.
Rolf Döhner meinte, bei den Teerarbeiten an der Kreisstraße seien Informationen und Beschilderung „sehr dürftig“ gewesen. Der Bürgermeister schloss sich dieser Feststellung an.
Siegbert Weis erkundigte sich, wann in Rauenberg die Wasserversorgung verbessert werde. Roger Henning dazu: „Wenn, dann nächsten Jahr“. hpw
Bürgermeister Roger Henning ergänzte, das Thema werde in Baden-Württemberg komplex gehandhabt. Im Moment übernähmen Leute diese Aufgaben, die dafür nicht ausgebildet seien. Zur Frage aus dem Gremium, ob der Vollzugsdienst auch für die Ortsteile gedacht sei, informierte Henning, die Person werde überall eingesetzt, auch präventiv, und ganz bestimmt nicht arbeitslos.
Zur Nachfrage aus dem Gemeinderat, ob ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden müsse, sagte der Bürgermeister, „wir halten Fahrzeuge bereit“. Auch wenn die Arbeit nicht immer vergnügungssteuerpflichtig sein werde, hoffe er auf zahlreiche Bewerbungen. Der Gemeinderat stimmte einhellig der Einrichtung eines gemeindlichen Vollzugsdienstes wie von der Verwaltung vorgeschlagen zu.
Weiter informierte Friesen über die im ersten Halbjahr 2023 bei der Stadt eingegangenen Spenden. So seien zur Einweihung von Feuerwehrhaus und Bauhof 5600 Euro eingegangen. Henning sah das Geld „sicherlich gut investiert“. Die Spenden wurden formell angenommen.
Dann berieten die Räte über die Änderung der Verbandssatzung des Zweckverbands Wasserversorgung Main-Tauber. Für Freudenberg ändere sich gar nichts, hieß es, beim „guten Partner“ schon. Die Stadtwerke Wertheim GmbH hatte eine Anpassung ihrer in den Zweckverband entsandten Vertreter beantragt. Demnach soll die GmbH sechs Vertreter entsenden können, nämlich ihren Geschäftsführer, Technischen Leiter sowie vier Mitglieder ihres Aufsichtsrats. Freudenberg soll in der Verbandsversammlung weiter vom Bürgermeister, von vier Ortsvorstehern und einem Gemeinderat vertreten werden. Das befürworteten die Räte einstimmig.
Das kommunale Starkregenrisikomanagement umfasst die Schritte hydraulische Gefährdungsanalyse (Grundlagenermittlung, Modellerstellung, Überflutungssimulation, Erstellung der Starkregengefahrenkarten), Risikoanalyse (Auswertung der Starkregengefahrenkarten, Ermittlung kritischer Objekte, Risikoermittlung und -bewertung) sowie die Erstellung eines Handlungskonzepts. Dazu hat die Stadtverwaltung vier Angebote von kompetenten Ingenieurbüros eingeholt.
Als annehmbarster Bieter hat sich die Firma Kobus und Partner mit einem Angebot zum Preis von rund 63 393 Euro herausgestellt. Die Verwaltung hat. Mit den Angeboten war ein Förderantrag über die Untere Wasserbehörde ans Regierungspräsidium Stuttgart eingereicht worden. Wie erklärt wurde, erhalte die Kommune die volle Zuwendung in Höhe von 70 Prozent (44 400 Euro).
Ziel der Förderung ist die Erstellung von Starkregengefahrenkarten für seltene, außergewöhnliche und extreme Oberflächenabflussereignisse mit nachfolgender Risikoanalyse und darauf aufbauend die Entwicklung eines kommunalen Handlungskonzepts. Wie Henning betonte, wolle man keine Panik erzeugen, sondern informieren. Erschreckend sei, mit welcher Geschwindigkeit Katastrophen einhergingen. Das Gremium vergab den Auftrag nach eingehender Diskussion einmütig.
Vergeben wurden auch die Kanalarbeiten am Stadteingang Süd, zum einen in geschlossener, zum anderen in offener Bauweise. Im Be-reich Hauptstraße/Wohnmobilstellplatz verläuft ein Regenwasserkanal mit Einleitung in den Main. Eine Kamera-Befahrung im Oktober 2020 ergab, dass aufgrund von Schäden wie Muffenversatz, schadhaften Anschlussstutzen, gebrochenen Rohren und Rohreinbrüche gehandelt werden muss. Nach den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft erhielt die Stadt bereits am 29 April 2022 die Zusage für einen Zuschuss von 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die damalige Kostenschätzung belief sich auf 73 284 Euro, die Förderzusage auf 58 600 Euro.
Nach Rücksprache mit dem Ingenieurbüro Mohn erfolgten nun durch die Kommune zwei getrennte beschränkte Ausschreibungen. Die „Kanalsanierung Stadteingang Süd in geschlossener Bauweise“ übernimmt nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats die Airless Umweltservice GmbH (Meckenheim) für 44 780 Euro brutto. Bei einer Enthaltung erhielt für die „Sanierung Stadteingang Süd in offener Bauweise“ die Konrad Bau GmbH & Co.KG (Lauda-Königshofen) für 69 969 Euro brutto den Zuschlag.
Der Bürgermeister meinte, „insgesamt können wir uns nicht beschweren“. Die Stadt Freudenberg werde im Rahmen der Möglichkeiten sehr gut unterstützt.
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