Neujahrsempfang

Freudenberger schauen mit Zuversicht auf das Jahr 2024

Bürgermeister Roger Henning hatte bei seiner Ansprache Fortschritt und Zusammenhalt im Blick

Von 
bdg
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Freudenberg. Bürgermeister Roger Henning stellte seine Rede beim Neujahrsempfang der Stadt Freudenberg am Sonntag in der Turnhalle unter das Motto: „Fortschritt und Zusammenhalt im Blick.“

Zu der Veranstaltung waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Organisationen, politischen Gruppierungen sowie Bürgerinnen und Bürger gekommen. Die musikalische Umrahmung übernahm die Stadtkapelle Freudenberg. Auch die Sternsinger waren zu Gast.

Pater Artur Schreiber stellte in seiner Ansprache fest, bei all denen Schreckensbotschaften, die man aktuell in den Nachrichten höre, frage man sich, wo ist Gott in diesem Chaos. Er betonte, Glaube bedeute Vertrauen, und warb um dieses Vertrauen in Jesus.

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Bürgermeister Roger Henning blickte in seiner Ansprache zurück auf das Jahr 2023, ein Jahr im „Krisenmodus“. Man habe stürmische Zeiten erlebt, die „uns an die Grenzen der Belastbarkeit“ gebracht hätten. „Doch gerade in diesen Momenten haben wir den unschätzbaren Wert des Zusammenhalts erfahren.“ Er verwies auf viele Maßnahmen der Stadt zur Krisenvorsorge. Dabei forderte er auch die Bürger auf, sich selbst um persönliche Vorsorge zu kümmern.

Der Rathaus-Chef erinnerte an viele Projekte, die 2023 abgeschlossen beziehungsweise angestoßen werden konnten. Dazu zählten unter anderem die Einweihung des Sicherheitszentrums mit Bauhof und Feuerwehrgerätehaus in der Kernstadt sowie der Beginn der Baumaßnahme zur Verlegung der Landesstraße 2310 am Tremhof.

Außerdem berichtete von der konsequenten Strategie des Gemeinderats zur Sanierung der Spielplätze. Dies zeige, dass man die Bedürfnisse der jungen Generation ernst nehme. 2024 stehe die Gestaltung des Spielplatzes in Ebenheid im Mittelpunkt. „Hierbei möchten wir besonders auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen und einen Ort schaffen, der ihrer Fantasie und Kreativität Raum gibt.“

Das Dorfladenprojekt in Boxtal zeige, man musste auch schwierige Entscheidungen treffen, so Henning weiter. Die Entscheidung des Gemeinderats möge nicht jeden zufriedenstellen. Aber: „In einer Demokratie ist es wichtig, dass wir unterschiedliche Meinungen akzeptieren und uns respektvoll austauschen.“

Die kommende Kommunalwahl biete jedem Bürger die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung der Gemeinde zu beteiligen. Als Großprojekte für 2024 nannte Henning beispielsweise die Stadtentwicklung sowie die Sanierung der Kreisstraße zwischen Boxtal und Rauenberg.

Der Bürgermeister sprach den zahlreichen Engagierten in der Gesamtstadt, den Mitarbeitern der Kommune seine Anerkennung für deren Einsatz aus. Weiter betonte er: „Wir schauen zuversichtlich auf das Jahr 2024.“ Henning berichtete seinen Zuhörern, dass er bei der Erstellung seiner Rede er auf die Hilfe von ChatGPD, also künstliche Intelligenz, zurückgegriffen habe. Der so entstandene Text sei zwar sachlich gewesen, aber nicht fehlerfrei.

Der Bürgermeister ging auf die Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz und weiteren Zukunftstechnologien ein. Dabei forderte er das Publikum auf: „Lassen sie uns bereit für Veränderungen sein! Lassen sie uns aktiv diese Veränderungen gestalten im Großen und im Kleinen!“

Professor Dr. Wolfgang Reinhart, Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, sagte mit Bezug zu den Sternsingern, es sei besser, im Dunklen die Sterne zu sehen. Umfragen zeigten, die Skepsis der Menschen gegenüber dem neuen Jahr sei groß. Er schloss sich dem Aufruf von Henning an, zuversichtlich zu sein: „Menschen haben immer Probleme gelöst und sind vorangekommen.“ Man sei hier in der Heimat gut aufgestellt. Der Main-Tauber-Kreis gehöre zu den deutschen Kreisen mit der höchsten Kaufkraft. Außerdem würden 40 Prozent der Menschen auf dem Land leben wollen. Davon profitiere auch Freudenberg.

Wichtig war Reinhart zudem die Solidarität mit der Landwirtschaft zu betonen. 2024 sei auch deshalb ein besonderes Jahr, weil der 1964er Jahrgang 60 Jahre alt werde. Dies sei der geburtenstärkste Jahrgang der Nachkriegszeit.

Landrat Christoph Schauder sagte: „Aufgrund der andauernden Krisen müssen wir aufpassen, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft nicht erodiert.“ An dieser Stelle verwies er insbesondere auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Zustrom von geflüchteten Menschen. Die Unterbringung der zugewiesenen Personen bleibe eine Herausforderung.

Schauder zeigte anhand mehrerer Beispiele aber auch die Vorreiterrolle des Main-Tauber-Kreises in den Bereichen Wirtschaft, Energiewende und Radwegebau auf. So investiere der Landkreis etwa rund 3,9 Millionen Euro in die Sanierung der Kreisstraße zwischen Boxtal und Rauenberg. „Während andere über ein Deutschland-Tempo reden, wird bei uns ein Main-Tauber-Tempo bereits umgesetzt.“

Der Landrat drückte in seiner Rede auch das Bedauern über das Insolvenzverfahren der Rotkreuzklinik in Wertheim aus. Aus der Raumschaft werde immer wieder die Bitte an den Landkreis herangetragen, sich an der Klinik-Rettung zu beteiligen. „Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten.“ Man unterstützte aber im Rahmen der Möglichkeiten die Sanierungsbemühungen. Er sei überzeugt, dass die Klinik gerettet werden kann. Dank sprach Schauder den Gemeinden für die gute Zusammenarbeit mit dem Kreis aus.

Vereinssprecherin Margarete Schmidt würdigte alle, die sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich engagieren – auch jenen die dies im Stillen tun. Besondern Dank sprach sie allen aus, die in Vereinen und Organisationen ehrenamtlich Verantwortung übernehmen. Hier warb sie um weitere Engagierte für solche Aufgaben. 2023 habe man viele Aktivitäten gemeinsam umgesetzt und erlebt. Dies wünschte sie sich auch für 2024. Ebenso betonte sie, jeder solle sich für Frieden einsetzen.

Zum Abschluss wurden traditionell das „Badnerlied“ mit einer eigenen Strophe zu Freudenberg sowie die Nationalhymne von allen Gästen gesungen. bdg

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