Freudenberg. Alles drehte sich beim Gottesdienst am Samstag in der Kirche St. Laurentius um die Liebe. Die Seelsorgeeinheit Freudenberg hatte zu einem Dank- und Segensgottesdienst Ehepaare eingeladen, die von Januar 2020 bis Mitte April 2023 ein Ehejubiläum begehen durften. Gekommen waren über 40 Jubelpaare, die zwischen 25 und 65 Jahre verheiratet sind.
Wie Diakon Michael Baumann sagte, sei die Idee für den Gottesdienst während der Pandemie entstanden, da in dieser Zeit viele Paare ihre Ehejubiläen nicht feiern konnten. Künftig soll solch eine Feier alle ein bis zwei Jahre stattfinden. Man sei überrascht gewesen, wie viele Paare sich zu diesem Premieren-Gottesdienst angemeldet haben.
Dieser wurde von Pater Artur Schreiber, Baumann und Diakon Michael Schlör zelebriert. Sie erteilten den Jubelpaaren später auch den Segen. „Es soll ein Gebet sein, das auch die schweren Zeiten mit berücksichtig, wie im Leben“, so Baumann.
Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgten Walter Kobes an der Orgel sowie der gemischte Chor „Belcanto“ (Leitung Walter Kirchgäßner). Letzterer stimmte neben klassischen Kirchen- und Jubelliedern unter anderem den Titel „The Rose“ („Die Rose“) in Deutsch und Englisch an. Es handelt davon, dass die Liebe wie eine Rose ist, schön, aber auch mit Dornen.
Zu den Teilnehmenden des Gottesdienstes gehörten Alfred und Marliese Eckert aus Wessental. Sie feierten 2022 ihre goldene Hochzeit. Ihre Tochter hat sie nun zum Segensgottesdienst angemeldet, berichteten sie erfreut im Gespräch mit unserer Zeitung.
Pater Artur scherzte einleitend, bei so vielen Zahlen der Jubiläen könnte man Lotto spielen. Aber die Paare hätten schon gewonnen. Man wolle im Gottesdienst Dank sagen für das Vergangene sowie Wünsche, Bitten und Hoffnung für die Zukunft vor Gott bringen. In der Lesung ging es um das Miteinander, das Vergeben, das miteinander Leben und die Liebe. Auch im Evangelium war die Liebe Thema, jene von Gott und Jesus.
Baumann wandte sich an die Jubilare. Jubilar sei eine schöne Bezeichnung, meinte er. Sie zeige, man habe allen Grund zu jubeln, zur Freude und Dankbarkeit. Er freute sich, dass so viele Jubelpaare positiv in die Zukunft blicken. Zähle man die Jubiläen der Angemeldeten zusammen, käme man auf 1730 Ehejahre. Damit bewiesen die Paare, es sei möglich, lange gemeinsam durchs Leben zu gehen, durch Höhen und Tiefen .
Der Redner ging auf die unterschiedlichen Bezeichnungen der großen und kleinen Ehejubiläen ein. Anschließend erzählte er die Geschichte der alten blauen Butterdose, deren Deckel beim Herunterfallen zerbrach. Dabei kam die Erinnerung an die Großmutter auf, die alles reparieren und Schmerzen wegpusten konnte. „Narben, Risse und Flecke erzählen Geschichte und Abenteuer des Lebens“, hieß es in der Geschichte. Baumann betonte: „Das, was einem am Herzen liege, das repariert man.“ Dies galt auch für die Liebe der Großeltern in der Geschichte.
Der Diakon sagte: „Wir müssen immer wieder den Mut haben, die Liebe zu reparieren und dranzubleiben.“ Bei jedem der Anwesenden habe es in der Liebe mal Risse gegeben. „Nur dann, wenn wir dranbleiben und nicht davonlaufen, kann man nicht nur die Dornen der Liebe sehen, sondern die gesamte Rose“, zog er die Verbindung zum Lied des Chors. Er wünschte allen, dass sie noch lange beieinanderbleiben, bei allen Höhen und Tiefen, begleitet von Gott.
Nach dem Gottesdienst kam man im Hof der Kirche zu einem Sektempfang zusammen. bdg
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