Verabschiedung

Verlässlicher Partner für die Landwirte

Pflanzenberater Hartmut Lindner ging nach 38 Jahren in den Ruhestand. Bauernverband überreichte Ehrennadel

Von 
Tilmann Zeller
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Pflanzenschutzberater Hartmut Lindner wurde in den Ruhestand verabschiedet. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit seiner Frau Andrea. © Zeller

Bad Mergentheim/Creglingen. Pflanzenschutzberater Hartmut Lindner wurde kürzlich bei einer Feier in Creglingen in den Ruhestand verabschiedet. Er feierte mit vielen Menschen, mit denen er 38 Jahre lang als Pflanzenschutzberater am Landwirtschaftsamt Bad Mergentheim vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammen gearbeitet hatte. Hartmut Lindner wollte keine Geschenke, sondern die Ukrainehilfe unterstützen, die Albrecht Müller in einer Station des vielgestaltigen Abschiedsreigens vorstellte.

Es war kein Zufall, dass in Creglingen gefeiert wurde, denn in diesem landwirtschaftlichen Hotspot musste im Jahre 1986 der junge Pflanzenschutzberater lang andauernde abendliche Winterveranstaltungen mit damals hundert Landwirten etwa zum Thema Fusarium meistern. „Ohne Dich wäre dies nicht gelungen“, dankte er seinem einstigen Referatsleiter Helmut Baumann. „Mit Theo Bender habe ich auch einen kompetenten Nachfolger“ freute er sich.

Tiefer Respekt

Menschen, die ihm wichtig waren und die ihn als jungen Berater an die Hand genommen haben, stellte er in Fotos vor. „Die besten Bauern kommen von den schlechten Äckern“, war seine Erfahrung. „Ich habe viel im menschlichen Bereich gelernt und einen tiefen Respekt vor den Bäuerinnen, die Multitalente sind, und oft besser als Männer die richtigen Entscheidungen treffen“. Augenzwinkernd meinte Lindner: „Man kann im Leben auch glücklich sein, wenn man mit einer starken Frau verheiratet ist“.

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Der vielfältige Main-Tauber-Kreis ist ihm ans Herz gewachsen. Dies unterstrich er mit tollen Fotos. „Ohne Pflanzenschutz sind im Ackerbau keine zuverlässigen Erträge möglich, auch kann das standortspezifische Ertragspotenzial nicht ausgeschöpft werden. Es kommt wie immer auf das richtige Maß an“, resümierte er seine jahrzehntelange Versuchs- und Beratungstätigkeit.

Wertvolle Arbeit

Den Reigen der Wortbeiträge eröffnete Marcus Köhler als Leiter des Landwirtschaftsamtes und damit Lindners fünfter Chef. Der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Reinhard Friedrich und sein Stellvertreter Matthias Klingert dankten mit der Goldenen Ähre, der Ehrennadel des Bauernverbands, für die wertvolle Arbeit.

Alois Fahrmeier und Helmut Banzer erinnerten an Lehrfahrten und das breite und erfolgreiche Arbeitsfeld des Arbeitskreises Pflanzenbau. Sein Kollege Günter Grieser zitierte Gottlob Haag und folgerte: „Von Dir, Hartmut, hätte unser Herrgott ruhig noch a paar mehr machen können“.

Begeisterungsstürme ausgelöst

Elmar Sack berichtete, dass Hartmut Lindner einst als erster staatlicher Pflanzenschutzberater in Baden-Württemberg ein Handy, so groß und schwer wie ein Brikett, im Außendienst einsetzte.

Rainer Ott und Kurt Immel mit ihrem Kartoffelsketch und Albin Neckermann und Theo Bender mit ihrer Geschichte zum Frankenwürfel lösten wahre Begeisterungsstürme aus. Und Bauer Fritz (Friedrich Wild), ein schauspielerisches Naturtalent, beleuchtete humorvoll und nachdenklich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Landwirtschaft.

2400 Euro gesammelt

Hartmut Lindner war tief berührt von den vielen Lobeshymnen. „Niemals hätte ich mit so einer Wertschätzung gerechnet“. Sein besonderer Dank galt den Vortragenden, den Kuchenbäckern und der BAG Creglingen. Am meisten freute er sich über den Inhalt der Spendenbox: Sie beinhaltete die stolze Summe von 2400 Euro. Die Weikersheimer Ukrainehilfe werde damit hilfsbedürftige Menschen und die Krankenversorgung in der Ukraine unterstützen. „Verabschiedet habe ich mich als Pflanzenschutzberater im Main-Tauber-Kreis. Als Unterstützer der Landwirtschaft, vom Schwaben zum Tauberfranken mutiert, ist mit mir dagegen noch zu rechnen“, meinte Hartmut Lindner abschließend augenzwinkernd.

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