Creglingen. Auch in schwierigen Zeiten zeigen die Creglinger Firmen unternehmerischen Mut. Ein bunter Branchenmix macht die 13. Leistungsschau des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) zu einem eindrucksvollen Schaufenster für die lokale Wirtschaft. An die 50 Aussteller aus den Bereichen Handwerk, Handel, Dienstleistung, Industrie, Gastronomie und Landwirtschaft präsentieren sich noch bis einschließlich morgigen Sonntag in der Mehrzweckhalle, der Sporthalle und dem vorgelagerten Freigelände. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm rundet die Ausstellung ab, die am Donnerstag feierlich eröffnet wurde. Die stilvolle musikalische Umrahmung lag in den Händen von Harfenistin Bärbel Buß.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte: Der neue Imagefilm über das malerische Städtchen im oberen Taubertal öffnete auch dem letzten Besucher die Augen, wie bunt und vielfältig das Leben in der Gemeinde ist. Es leben zwar nur rund 4500 Menschen im Kernort und den zwölf Teilgemeinden, aber die Menschen wissen zu feiern und halten zusammen. Nur so lässt sich eine Großveranstaltung wie die Leistungsschau stemmen. Die Redner bei der offiziellen Eröffnung in der Cafeteria des Schulzentrums waren voll des Lobes für die Macher, an deren Spitze Manuela Naser steht, die als Vorsitzende des GHV nach 2017 zum zweiten Mal die Leistungsschau verantwortete. Ganze sieben Jahre dauert es, bis die Mammutveranstaltung wieder stattfinden konnte, nachdem der Vier-Jahres-Rhythmus 2021 durch die Corona-Pandemie jäh unterbrochen worden war.
Jugend ins Boot geholt
Das Programm
Samstag, 2. November 11 Uhr Eröffnung, 14 Uhr Tanzvilla „Sumaikas“, 14.30 Uhr Tanzvilla „Zumba“, 15.30 Uhr Modenschau BAG Ceglingen, 17 Uhr Oberländer Musikanten/Stadtkapelle Creglingen. 19 Uhr After-Messe-Party im Foyer der Realschule.
Sonntag, 3. November: 11 Uhr Eröffnung, 13 Uhr Herrgottstaler Musikanten, 14 Uhr Sportschau TV Creglingen, 15.30 Uhr Modenschau BAG, 17.45 Uhr Ziehung der Gewinner des Gewinnspiels. 18 Uhr Ende der Leistungsschau.
Kinderbetreuung an allen Tagen im Gymnastiksaal der Sporthalle. abo
„Seit 2017 hat sich viel verändert“, stellte die GHV-Vorsitzende vor den geladenen Gästen fest. Und nicht alles zum Besseren, wie sie sagte. Denn auch in Creglingen haben einige Geschäfte für immer geschlossen. Umso erfreulicher sei es, dass zahlreiche Firmen keine Nachwuchssorgen hätten. „Sie haben die Jugend mit ins Boot genommen“, betonte Manuela Naser. „Das macht Mut und sorgt für Zuversicht“, so die Vereinsvorsitzende. Creglingen sei ein guter Standort zum Leben und zum Arbeiten. „Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen“, ergänzte sie schmunzelnd. Abschließend würdigte sie den Einsatz aller Beteiligten, einschließlich der Stadtverwaltung, mit der man eine rundum gute Zusammenarbeit pflege.
Bürgermeister Uwe Hehn sprach von einem „bewundernswerten“ Engagement der Beteiligten. Wer angesichts der schwierigen Lage noch eine solche Veranstaltung auf die Beine stelle, beweise Mut, bekräftigte das Stadtoberhaupt, das die Politik aufforderte, für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen.
Der Chef der Stadtverwaltung verwies auf den neuen Imagefilm der Stadt, den der Mediengestalter Alex Ranft im Auftrag der Stadt gedreht hat und der dafür monatelang im Stadtgebiet unterwegs war. „Das Werk ist sehr gelungen“, lobte Uwe Hehn das Ergebnis, das den Besuchern der Leistungsschau auf Großleinwand präsentiert wurde. Der Film ist unter anderem auf den Social-Media-Kanälen der Stadt zu sehen und während der Leistungsschau zu jeder vollen Stunde auf Großleinwand. Wie Uwe Hehn weiter ausführte, gebe es darüber hinaus weitere kleine Kurzfilme. „Wir wollen das lebendig halten“, betonte Hehn. Mediengestalter Alex Ranft, gebürtig aus Wolfsbuch, war für die Dreharbeiten im ganzen Stadtgebiet unterwegs. Sein Fazit: „Creglingen hat unglaublich viele Facetten und herzliche Menschen“.
MdL Armin Waldbüßer (Grüne) zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Creglinger. „Ich komme gerne hierher“, sagte der Betreuungsabgeordnete aus Obersulm, der sich als Kommunalpolitiker definiert und zudem seit gut drei Jahren im Landtag sitzt. „Diese Leistungsschau ist eine tolle Sache, Sie können stolz darauf sein“, wandte er sich an die Veranstalter. Uwe Hehn sei ein dynamischer Bürgermeister, der viel erreicht habe. Als Beispiel nannte Waldbüßer die in städtischer Eigenregie bewältigte Modernisierung des Schulzentrums.
Creglingen könne zudem froh sein, dass es nun mit dem Glasfaserausbau voran gehe. Das sah auch Uwe Hehn so: „Die BBV hat uns eine Firma geschickt, die tatsächlich auch gräbt und Kabel reinlegt“, meinte er augenzwinkernd.
Leistungsstärke bewiesen
Als „dynamische Gemeinde“ bezeichnete Creglingen der neue Chef des Regionalverbandes Heilbronn-Franken, Dr. Andreas Schumm. Der Nachfolger von Klaus Mandel bescheinigte der Leistungsschau „Ausstrahlungskraft weit über die Stadtgrenzen hinaus“. Die Aussteller stünden sinnbildlich für die Leistungsstärke der Kommune. Es sei wichtig, gerade auch den Nachwuchs anzusprechen und ihm zu zeigen, was die Gemeinde zu bieten habe. „Ich bin überzeugt, dass wir die Chance haben, uns positiv weiterzuentwickeln“, sagte der Verbandsdirektor.
Landrat Christoph Schauder zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Bandbreite der beteiligten Firmen. „Wir brauchen solche Veranstaltungen“, betonte der Landrat, der das Engagement der rund 50 Aussteller würdigte. „Das ist heute nicht mehr selbstverständlich“. Den Landkreis bezeichnete er als Landkreis der Energiewende und der Weltmarktführer.
Man müsse die jungen Menschen dafür sensibilisieren, welche Chancen ihnen der Landkreis mit seinem bunten Branchenmix biete. „Ich bin überzeugt, dass wir auch die aktuelle Krise meistern“, schlug der Landrat optimistische Töne an.
Der Landkreis sei bei der Energiewende im Land ganz vorne, „und wir werden weiter unseren Beitrag leisten“. Der Landrat verband diese Aussage allerdings mit der Aufforderung an das Land, an anderer Stelle Entgegenkommen zu zeigen – etwa bei der Ausweisung von Baugebieten und Gewerbegebieten. „Da muss in Stuttgart an mancher Stelle noch ein weiteres Umdenken erfolgen“.
Nachdem Manuela Naser und Bürgermeister Uwe Hehn symbolisch ein Band am Eingang zur Mehrzweckhalle durchschnitten hatten, folgte der traditionelle gemeinsame Rundgang durch die Ausstellung, ehe diese dann auch für das Publikum öffnete.
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