Creglingen. Nach der kürzlich fertiggestellten neuen Senioreneinrichtung ist es das größte Hochbauprojekt in Creglingen: die zwei Mehrfamilienhäuser in der Rothenburger Straße. Coronabedingt fand man zu Beginn keinen Termin für den offiziellen Spatenstich, doch dieser wurde nun mit einem „Deckenfest“ nachgeholt.
Im Vorfeld gab es massive Kritik an der viergeschossigen Bauweise. Die Tiefgarage sei eigentlich keine Tiefgarage, sondern das erste Geschoss, die Höhenangaben würden nicht stimmen, waren die Einwände. Doch im Stadtrat sah man den großen Bedarf an Wohnungen und stimmte dem Vorhaben bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen zu.
Beim „Deckenfest“ dieser Tage stellte der Gründer und Hauptgesellschafter der Paulus Wohnbau GmbH in Pleidelsheim das Projekt vor. Erwin Paulus selbst stammt aus dem Creglinger Ortsteil Waldmannshofen, ging in die Creglinger Realschule und war 16 Jahre Bürgermeister der rund 7000 Einwohner zählenden Gemeinde Pleidelsheim bei Ludwigsburg. 1998 gründete er das Bauunternehmen, das sowohl bei der Bundesgartenschau in Heilbronn im Einsatz war als auch zahlreiche zukunftsweisende Bauprojekte mit rund 250 Wohnungen im Raum Stuttgart und Heilbronn realisiert hat.
In seiner Heimatgemeinde Creglingen sollen jetzt 22 Wohneinheiten von 35 bis 93 Quadratmetern in Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 1573 Quadratmetern sowie 25 Stellplätze entstehen.
Projektstart war im Januar 2020, die Erteilung der Baugenehmigung erfolgte im März 2021. Am Jahresende 2021 erfolgten die Abbrucharbeiten des „Hollenbach-Hauses“ auf dem knapp 1900 Quadratmeter großen Grundstück, im Mai folgten die Erdarbeiten.
Wie Paulus und der Uffenheimer Architekt Diplom-Ingenieur Michael Preininger betonten, soll es sich um attraktive, hochwertige Eigentumswohnungen handeln, die bis Anfang 2024 bezugsfertig sein sollen.
Der Dank von Geschäftsführer Paulus galt vor allem der Verwaltung der Stadt, habe diese das Projekt mit ermöglicht und immer unterstützt. Erfreut zeigte sich der Geschäftsführer auch, dass bereits über die Hälfte der 22 Wohneinheiten in den beiden Häusern mit einer Pelletsheizung und einer monolithischen Bauweise aus hochwärmedämmendem Ziegelmauerwerk verkauft sind.
Das Investitionsvolum beträgt laut Paulus 6,6 Millionen Euro.
Da es keine Grundsteinlegung gab, fand nun die Einmauerung einer Zeitkapsel statt, in der sich neben der örtlichen Tageszeitung Münzen und Kopien der gesprochenen Reden/Grußworte befanden.
Creglingens stellvertretender Bürgermeister Karl Haag zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über das Projekt. Dass man – ob der Größe – mit Einsprüchen, vor allem aus der Nachbarschaft, habe rechnen müsse, sei verständlich. Für Creglingen sei es gut, solch gute, neue Wohnungen zu bekommen, denn Wohnungen seien Mangelware in seiner Kommune. Damit könne man auch der sinkenden Einwohnerzahl entgegenwirken und vor allem die zahlreichen Pendler für die vielen guten Arbeitsplätze als Bürger in Creglingen gewinnen. Aber auch für die jungen Creglinger würden die Wohnungen Perspektiven für ein dauerhaftes Wohnen in ihrer Heimatgemeinde bieten. bru
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