Creglingen. Aus alt mach neu: Der seit 1991 bestehende Förderverein der Realschule Creglingen hat sich aufgelöst – und mit dem neuen Förderverein des Schulverbunds Creglingen ist direkt ein Nachfolger gegründet worden. Grund dafür ist das deutsche Vereinsrecht, das es dem Realschulförderverein nicht erlaubt hat, auch die Grund- und Werkrealschule zu fördern. So blieb den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als den einen Verein aufzulösen und den anderen neu zu gründen.
Die deutsche Bürokratie kennt auch beim Vereinsrecht keinen Spaß: Was im Vereinszweck steht, ist in Stein gemeißelt. Das musste der Förderverein der Realschule am eigenen Leib erfahren, als es nach der Gründung des Schulverbundes vor rund vier Jahren und nach der Corona-Pandemie klar wurde, dass Projekte der Grund-und Werkrealschule nicht von ihm unterstützt werden können, weil das die Satzung nicht zulässt. Die Verbundschule war 2020 eingeführt worden und vereinte fortan die drei Schulen unter einem Dach.
Der Schulverbund Creglingen
Der Förderverein der Realschule Creglingen war 1991 gegründet worden. Im Juni 2024 erfolgte seine Auflösung. Der Verein hatte über 200 Mitglieder.
Der neue Förderverein des Schulverbunds wurde im April 2024 gegründet. Vorsitzende ist Stephanie Grün, Stellvertretende Vorsitzende Tanja Fug, Schriftführerin Ann-Kristin Hein, Kassierer Karl-Heinz Stein. Martin Vogel vertritt die Lehrerschaft, dem Beirat gehören unter anderen außerdem Rektorin Diana Romen und Konrektor Michael Frank an.
Der Schulverbund Creglingen besteht seit August 2020 und setzt sich aus Grundschule, Werkrealschule und Realschule zusammen.
Diese drei Einrichtungen werden von rund 570 Schülerinnen und Schülern besucht. abo
„Es war schon ein bisschen Wehmut dabei, als wir den Verein auflösten“, sagte die frühere stellvertretende Vereinsvorsitzende Barbara Bach. Die Auflösung wurde aber einstimmig beschlossen, „wir hatten alles gut vorbereitet,“ so Barbara Bach. Eine Alternative zur Auflösung habe es nicht gegeben, „denn es sollen ja alle Schülerinnen und Schüler gefördert werden“. Der Schulstandort Creglingen sei sehr wichtig, und so sei es dem alten Verein auch wichtig, dass es möglichst nahtlos weitergehe. Eine automatische Übertragung der Vereinsmitgliedschaft ist nicht möglich. Vielmehr endet die Mitgliedschaft automatisch mit der Vereinsauflösung.
Man hofft aber, dass sich die über 200 Mitglieder des alten Vereins nun dem Förderverein des Schulverbundes anschließen. Den Jahresbeitrag in Höhe von zehn Euro hat man deshalb in diesem Jahr nicht mehr eingezogen. Zu Liquidatoren des alten Vereins wurden dessen Vorsitzende Annthrin Große Boes und Kassierer Karlheinz Stein berufen. Die zweite Vorsitzende des neuen Fördervereins, Tanja Fug, betont, dass man nun kräftig die Werbetrommel rühren werde, damit möglichst alle der bisherigen Mitglieder auch dem neuen Verein beitreten werden. Stephanie Grün, die Vorsitzende des neuen Fördervereins, freut sich über die breite Streuung: „Wir sind ein tolles Team, und alle sind gleichberechtigt“, hebt sie hervor. Im neuen Verein sind zudem alle drei Schularten vertreten.
Rektorin Diana Romen ist voll des Lobes: „Es ist sehr positiv, wie der Übergang gelaufen ist“. Der Förderverein habe sich enorme Verdienste um die Realschule erworben. Sie erinnerte an die zahlreichen Projekte, die seit 1991 unterstützt worden wurden, wie etwa die Anschaffung digitaler Tafeln schon vor gut zehn Jahren.
Vortragsabende fortsetzen
Konrektor Michael Frank ergänzt: „Die Boards wurden nicht nur hingestellt, sondern der Förderverein hat auch zusammen mit Stadt und Schule dafür gesorgt, dass sie gleich einsatzfähig waren“.
Ein großes Pfund seien auch die Vortragsabende für Eltern. Immer wieder wurden interessante Themen aufgegriffen, etwa zu Hausaufgaben oder zur digitalen Mediennutzung. Hier will der neue Förderverein anknüpfen. Man will außerdem bei Veranstaltungen präsent sein und dadurch noch erkennbarer werden, wie Stephanie Grün hervorhebt. Im neuen Schuljahr soll durchgestartet werden. Bis dahin hofft man, weitere Mitglieder und Mitstreiter gefunden zu haben.
Der neue Förderverein muss finanziell bei Null anfangen. Denn das Restvermögen des alten Vereins geht laut Satzung zunächst an die Stadt Creglingen, die es dann wiederum für die Realschule verwenden muss. Deshalb wird es laut Rektorin Romen etwas dauern, bis die Förderung für den Schulverbund „hochgefahren werden“ könne.
Aber sowohl Schulleitung als auch Vorstand sind zuversichtlich, dass es keine Anlaufschwierigkeiten geben wird und dass das gemeinsame Ziel erfolgreich erreicht wird: den Schulverbund nachhaltig zu unterstützen.
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