Jubiläum

Landfrauenverein Finsterlohr ist auch mit 70 Jahren „topfit und up to date“

Feier fand mit einem Jahr Verzögerung statt. Vorsitzende und ihr Team sind ein „Glücksfall“

Von 
aras
Lesedauer: 

Finsterlohr/Schonach. Elf mutige Frauen haben am 2. Mai 1951 den Landfrauenverein Finsterlohr gegründet. In einer schwierigen Zeit, nur sechs Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs, wollten sie Verantwortung übernehmen und gemeinsam die Lage der Frauen verbessern. 70 Jahre später ist dank des unentwegten Einsatzes viel erreicht. Das wurde bei der Jubiläumsfeier im Gasthaus „Zum Rappen“ in Schonach deutlich. Die Geburtstagsfeier fand wegen Corona mit einem Jahr Verzögerung statt.

Vor den Grußworten, dem Jubiläums-Büfet und den Ehrungen zeigten die „Alimas“ der Tanzvilla Creglingen unter der Leitung von Jeanette Kellert einen ebenso bunten wie flotten Ausschnitt aus ihrem Programm. Unter den Gästen waren auch die Vertreterinnen des Kreislandfrauenvereins sowie der benachbarten Landfrauenvereine Oberrimbach, Schmerbach, Schwarzenbronn und Archshofen, die kurze Grußworte sprachen.

Die Geehrten

Im Rahmen der 70-Jahr-Feier des Landfrauenvereins Finsterlohr gab es zahlreiche Ehrungen. Hier die Namen aller Mitglieder, die länger als 25 Jahre dabei sein.

64 Jahre: Elsbeth Scheuenstuhl.

62 Jahre: Marianne Pflüger.

59 Jahre: Erna Gottschalk.

52 Jahre: Inge Horn, Elsbeth Freund und Herta Kleider.

49 Jahre: Gertrud Conrad, Margret Stier, Lore Thürauf.

48 Jahre: Helga Strauß.

47 Jahre: Gertrud Kraft, Ruth Schurz und Isolde Strauß.

46 Jahre: Elfriede Döhler, Renate Schwarz und Hildegard Strauß.

44 Jahre: Ilse Kilian.

43 Jahre: Elfriede Trump.

40 Jahre: Sonja Keim.

38 Jahre: Gerdi Dörfler und Gunda Horn.

37 Jahre: Rosemarie Glück und Gudrun Langenbuch.

36 Jahre: Elsbeth Langenbuch.

35 Jahre: Karin Danner, Renate Schuch und Renate Kellermann.

34 Jahre: Doris Gehringer.

32 Jahre: Elsbeth Schön und Ute Stammler.

31 Jahre: Margrit Oehm-Krebs.

30 Jahre: Heidrun Gerlinger.

29 Jahre: Brigitte Krax.

28 Jahre: Martina Keim, Heike Kellermann und Ute Rössler.

26 Jahre: Katja Kraft.

25 Jahre: Eva Denecke und Ulrike Kammleiter.

Vereinsvorsitzende Rosi Glück erinnerte an die Anfänge des Vereins, der am 2. Mai 1951 gegründet wurde. In den vergangenen 70 Jahren seien aus elf inzwischen 81 Mitglieder und zwei Fördermitglieder geworden. Besonders wichtig sei dem Verein die Fortbildung der Mitglieder, wobei die Themenpalette mit den Jahren stetig erweitert worden sei, so Rosi Glück. Neues komme hinzu, Bewährtes werde beibehalten, so wie etwa die Gymnastikgruppe unter Leitung von Elsbeth Freund. Seit der Gründung im Jahr 1973 leitet sie die Gruppe. Nächstes Jahr stehe damit die 50-Jahr-Feier an.

Mehr zum Thema

Mitgliederversammlung der Lebenshilfe

Seniorengruppe geplant

Veröffentlicht
Von
Adrian Brosch
Mehr erfahren

Rosi Glück erwähnte auch die 2007 gegründete Akrobatikgruppe unter Leitung von Nicole Russ. Die Gruppe sei zwar momentan nicht aktiv, aber sie habe die Hoffnung der Reaktivierung noch nicht aufgegeben, so Rosi Glück. Ferner gibt es die Nordic-Walking- beziehungsweise Gymnastikgruppe unter Leitung von Betty Schön. Allen Übungsleiterinnen gebühre Dank und Anerkennung, betonte die Vorsitzende.

Zwar sei der Altersschnitt im Verein recht hoch, doch dank der Initiative von Monika Keim seien in letzter Zeit 14 junge Frauen in den Verein eingetreten, freute sich die Vorsitzende, der es deshalb um die Zukunft des Vereins nicht bange ist. In ihren Dank schloss sie alle Vorstandsmitglieder und im besonderen ihre Stellvertreterin und Schriftführerin Brigitte Krax ein. „Wir sind eine gute Gemeinschaft und machen ein interessantes Programm“, so die Vorsitzende. Der Verein lebe durch seine Mitglieder. „Nur zusammen können wir etwas bewegen“, bekräftigte Rosi Glück.

Die Vorsitzende des Kreislandfrauenvereins, Margret Beck, attestierte dem Landfrauenverein Finsterlohr eine „prächtige Entwicklung“. Der Verein habe das „Wir-Gefühl“ nie aus dem Blick verloren. Rosi Glück und ihr Team seien ein „Glücksfall“ für den Landfrauenverein Finsterlohr, sagte Margret Beck. Sie hoffe, dass die Akrobatikgruppe reaktiviert werden könne, denn diese sei einmalig gewesen im Bereich des Kreislandfrauenvereins. Der Finsterlohrer Pfarrer Tilman Staak würdigte das Engagement des Landfrauenvereins. „Sie leisten viel für die Gemeinschaft“, so der Pfarrer, der einige Gemeinsamkeiten sah zwischen evangelischer Kirchengemeinde und Landfrauenverein.

Ortsvorsteher Bernd Scheuenstuhl bezeichnete den Verein als „bedeutende kulturelle Einrichtung“. Der Verein gehöre zu den größten und aktivsten im Dorf. „Auf euch kann man sich immer verlassen, ihr seid fit und up to date“, hob der Finsterlohrer Ortsvorsteher hervor.

Förder-Mitglied Arno Boas sagte, Finsterlohr ohne den Landfrauenverein sei fast nicht vorstellbar. „So wie die Frau die Familie zusammenhält, so hält der Landfrauenverein in gewisser Weise die dörfliche Gemeinschaft zusammen“. Der Verein lege Wert auf Tradition, sei aber auch offen für Neues. Dass die Biene das Symboltier der Landfrauen sei, passe wie die Faust aufs Auge: Das Tier stehe für Fleiß und sei wichtig für das gesamte Ökosystem. „Ohne euch Landfrauen wäre die Welt um vieles ärmer – vor allem wir Männer“, meinte der Redner mit einem Augenzwinkern.

Zum Abschluss sangen die Landfrauen gemeinsam das Landfrauenlied. Zuvor hatten sie sich noch an einem Sketch erfreuen können, in dem der Gegensatz Land und Stadt köstlich persifliert wurde. aras

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten