Urkunde überreicht - 24 Jahre lang die Geschicke des Tauberstädtchens geleitet. Mammutaufgabe „Einheitsgemeinde“ prägte einen großen Teil seiner Amtszeit

Creglingen ernennt Altbürgermeister Helmut Bauer zum Ehrenbürger

24 Jahre lang – von 1964 bis 1988 – hat Helmut Bauer die Geschicke der Stadt Creglingen geleitet. Jetzt wurde dem Altbürgermeister die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Von 
Markhard Brunecker
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Unter lang anhaltenden stehenden Ovationen wurde Altbürgermeister Helmut Bauer (links) für all seine Verdienst um die Stadt Creglingen durch Bürgermeister Uwe Hehn die vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Ehrenbürgerurkunde am Sonntag im Rahmen des Stadftestes verliehen. © Markhard Brunecker

Creglingen. Unter lang anhaltenden stehenden Ovationen bekam im Rahmen des Creglinger Stadtfestes Altbürgermeister Helmut Bauer formell vom amtierenden Bürgermeister Uwe Hehn die Ehrenbürgerurkunde überreicht.

In seiner Laudatio ging der aktuelle Bürgermeister auf die außerordentlichen Verdienste des neuen Ehrenbürgers der Stadt ein. Er habe von Anfang an die neue Gesamtstadt Creglingen geprägt.

Bei seiner ersten Wahl zum Bürgermeister im Jahre 1964 – damals noch Creglingen ohne Stadtteile – war er gerade einmal 25 Jahre alt und damit jüngster Bügermeister im Land.

Die Geschicke der Stadt Creglingen hat Bauer anschließend 24 Jahre – von 1964 bis 1988 (1972 kamen durch die Gebietsreform zwölf Gemeinden hinzu) – mit sehr viel Um- und Weitsicht gemeistert. Er ist damit der bislang dienstälteste Bürgermeister von Creglingen. Als großes Lebenswerk sieht man in Creglingen die damals viel diskutierte Integration der Orte „links und „rechts der Tauber“. Es sei eine große Leistung gewesen, mit diesen wei verzweigten Strukturen diese neue Gemeinschaft zu führen. Auch um den größten örtlichen Verein, den TV Creglingen mit seinem damaligen Frauenteam in der Volleyball-Bundesliga, hat sich der 83-Jährige sehr große Dienste erworben. Vor allem die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse – enstanden durch die Kosten für die Bundesligamannschaft – wurden unter ihm wieder in Ordnung gebracht.

Auch überörtlich, wie beim Zweckverband Hohenloher Wasserversorgungsgruppe, hat der Altbürgermeister die Interessen des oberen Bezirks vertreten – als Bürgermeister und später dann als Geschäftsführer.

Landrat Christoph Schauder stimmte seinem Vorredner zu, dass er einen großen Anteil an der heute gut funktionierenden Gesamtgemeinde habe. Er war Verwaltungschef einer neu zusammengesetzten Gemeinde.

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Arno Boas
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„Das tut richtig gut“ waren die ersten Worte von Helmut Bauer nach der Überreichung der Urkunde. Fast im gleichen Atemzug fügte er aber hinzu: „Auch ich habe Fehler gemacht, habe Ecken und Kanten und habe manche vor den Kopf gestoßen. Das verlangte aber auch oft das Amt des Bürgermeisters“.

Er sei stolz und demütig zugleich, denn die Verleihung verpflichte auch. Er lebe nun fast 60 Jahre in Creglingen und habe viele Höhen, aber auch Tiefen erlebt. Er fühle sich hier sehr wohl und geborgen. Er wünsche sich, dass dies auch für alle seine künftigen Lebensjahre so sein wird.

Zum Jubiläum „50 Jahre Einheitsgemeinde Creglingen“ ergänzte er, dass sich dadurch auch der Gemeinderat auf 20 Mitglieder vergrößerte. Entsprechend der Größe hatte die Kernstadt mit ihren 2000 Einwohnern sieben Sitze und die anderen Gemeinden mit rund 4000 Einwohnern 13 Sitze – bis auf Reinsbronn, das zunächst zwei Sitze hatte.

Später wurde die Zahl des Gemeinderates auf 18 Mitglieder reduziert – sechs für Creglingen, zwölf die Umlandgemeinden. Weitere Schwierigkeit war, dass die neuen Stadtteile einen Ortschaftsrat und einen Ortsvorsteher eingerichtet hatten. Das war für den Kernort Creglingen vor allem aus Kostengründen nicht gewünscht und praktikabel.

Als Hilfskonstruktion wurde ein so genannter Bauausschuss einberufen, womit das baden-württembergische Innenministerium einverstanden war.

Im Nachhinein müsse man feststellen, so Bauer, dass die Sitzverteilung von 13 zu 7 nie eine Rolle gespielt habe. Zum Abschluss meinte Helmut Bauern gerührt: „Creglingen ist ein lebenswertes Städtchen, und die Dörfer sind quicklebendig, ich hoffe dies auch für die Zukunft“. Als Dank gab’s gleich eine üppige Spende für den Kindergarten.

Bei einer Extrafeier zu einem späteren Zeitpunkt soll die Ehrenbürgerverleihung im kleineren Kreis noch würdig gefeiert werden.

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