Konzert im Romschloss

Aus Creglingen hinaus in die große Welt von Oper und Operette

Der 22-jährige Bassbariton Luca Zink gastiert mit zwei Kommilitoninnen in seiner Heimatstadt. Programm lautet „Meine Liebe – Deine Liebe“

Von 
Arno Boas
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Der angehende Creglinger Opernsänger Luca Zink und seine Kommilitoninnen Franziska Gschlecht (Sopran) und Joana Morant (Klavier) gastieren am Samstag, 6. Juli, im Rahmen der Reihe „Creglinger Konzerte“ im Romschloss. © Veranstalter

Creglingen. Die von Christoph von Weitzel verantwortete Reihe „Creglinger Konzerte“ bietet am Samstag, 6. Juli, um 19 Uhr, im Romschlössle ein besonderes Schmankerl. Denn mit dem 22-jährigen angehenden Opernsänger Luca Zink gastiert ein echter Lokalmatador in Creglingen. Luca Zink studiert in Mannheim klassischen Operngesang. Mitgebracht hat er nicht nur einen bunten Strauß an Liedern aus der Opern- und Operettenwelt, sondern auch zwei Kommilitoninnen: Franziska Gschlecht, Sopran, und Joana Morant, Klavier. Im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten spricht Luca Zink über seinen Werdegang, seine beruflichen Ziele und seine große Vorfreude auf das erste Konzert in seiner Heimatstadt.

Herr Zink, viele junge Menschen wollen Informatiker werden, Techniker oder Pädagoge. Sie haben einen ganz anderen Weg eingeschlagen…

Zur Person Luca Zink

Luca Zink wurde 2002 in Creglingen geboren. Er studiert seit 2021 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim klassischen Operngesang.

In der Zwischenzeit hat er bereits bei der Jungen Oper Weikersheim und bei Opernaufführungen im brandenburgischen Schloss Rheinsberg mitgewirkt.

Das Konzert am Samstag, 6. Juli, um 19 Uhr findet im Rahmen der „Creglinger Konzerte“ im Romschlössle statt, steht unter dem Titel „Meine Liebe – Deine Liebe“ und führt in einem Streifzug durch die beliebtesten Melodien aus Opern und Operetten von Wolfgang Amadeus Mozart, Albert Lorzing, Franz Lehar, Carl Millöcker und vielen anderen Komponisten. Auch werden einige der schönsten Kunstlieder zu hören sein.

Musikalisch begleitet wird er dabei von seinen Mitstreiterinnen Franziska Gschlecht, Sopran, und Joana Morant am Klavier.

Karten sind bei Schreibwaren Schönberger in Creglingen, Telefon 07933- 990016 und bei der Tourist-Information Creglingen, Telefon 07933-631, erhältlich. abo

Zink: Kurz vor der Oberstufe am Gymnasium Weikersheim habe ich die Möglichkeit bekommen, bei der Jungen Oper Schloss Weikersheim im Opernchor mitzusingen. Dort habe ich auch Stimmbildung bei zwei Professorinnen bekommen. Sie haben mich ermutigt, das Studium zumindest zu überlegen.

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Und wie ging es danach weiter?

Zink: Ich habe dann Musik als Leistungskurs belegt und mit meiner Lehrerin Edith Wolf mein Repertoire vorbereitet, 2021 dann wieder bei der Jungen Oper in Weikersheim mitgemacht, wo ich auf einen Professor traf, der mir das Studium in Mannheim angeboten hat.

Wo Sie dann zum Vorsingen angetreten sind.

Zink: Genau, die Aufnahmeprüfung ist leistungsbasiert, das heißt, wenn man ins Studium aufgenommen werden will, muss man sowohl in Musiktheorie als auch beim Vorsingen vor einer Kommission eine bestimmte Punktzahl erreichen, um eine Zulassung zu bekommen.

Wie groß war denn die Aufregung vor dem Vorsingen?

Zink: Ich stehe schon seit jungen Jahren auf der Bühne, insofern war das mit der Aufregung für mich kein größeres Problem. Das größte Problem war, dass ich an dem Morgen wahrscheinlich zu viel Kaffee getrunken und etwas zittrig war (schmunzelt).

Wann haben Sie gemerkt, dass klassische Musik Ihnen so gefällt, dass Sie beruflich in diese Richtung gehen wollen?

Zink: Ich hatte in meiner Kindheit fast nichts mit klassischer Musik zu tun, keinen Klavierunterricht, keinen Gesangsunterricht. Ich konnte singen, habe aber mehr Pop gesungen. Als ich dann bei der Jeunesses Musicales zum ersten Mal mit Oper in Kontakt gekommen bin, dieses große Orchester vor mir hatte und dann ohne Mikrofon auf der Bühne singen konnte, habe ich gesehen, wie genial diese Kunst eigentlich ist. Nur mit der menschlichen Stimme so viele Mitmenschen zu erreichen und mit so vielen anderen Musik zu machen, ist unfassbar.

Wie reagieren denn Ihre Mitmenschen darauf, wenn sie erfahren, dass Sie Opernsänger werden wollen?

Zink: Es gibt zwei Arten von Reaktionen. Die einen fragen: Das kann man studieren? Die anderen sagen: Ah, dann sing mal was vor! Es hat noch nie jemand meine Entscheidung kritisiert. Die Welt der Oper ist noch lange nicht ausgestorben, und es gibt genug Möglichkeiten, in diesem Bereich zu arbeiten.

Sie haben das Solo bei der Creglingen-Hymne gesungen, die 2022 im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums der neuen Stadt Creglingen von Karl-Heinz Rehfeld und Evi Gillig initiiert wurde.

Zink: Das war eine sehr interessante Geschichte. Ich wurde angefragt, die CD aufzunehmen, und es war definitiv eine schöne Erfahrung und große Ehre für mich.

Kann man Sie mit Ihren 22 Jahren eigentlich als Spätstarter bezeichnen, da Sie als Kind nie in einem Chor sangen?

Zink: Absolut nicht! Wir Sänger sind erst richtig einsetzbar im Alter ab zirka 30 Jahren, die Stimme muss mindestens acht bis zehn Jahre ausgebildet werden. Ich bin Bass-Bariton, und diese relativ tiefen Stimmen müssen sich erst mal entwickeln. Während Geiger schon als Kinder ihre Instrumente kennen lernen müssen, werden Sänger damit geboren und müssen eher ihren Charakter ausbilden.

In welche Richtung soll es denn nach dem Studium beruflich für Sie weitergehen?

Zink: Für mich lautet das Ziel im nächsten Jahr erst einmal, mich stimmtechnisch weiterzuentwickeln. Ich habe da zwar schon große Fortschritte gemacht, aber ich sehe auch, wo es noch hingehen kann. Konzerte wie jetzt am 6. Juli im Romschlössle in Creglingen helfen mir, Erfahrung zu sammeln. Genau wie durch die Teilnahme an Gesangswettbewerben.

Ist Creglingen Ihr erster öffentlicher Auftritt als Solist?

Zink: Mit meinen Kommilitoninnen, der Sopranistin Franziska Gschlecht und der Pianistin Joana Morant, bin ich ja nicht komplett auf mich allein gestellt. Das Programm haben Franziska und ich zusammen entwickelt. Der Titel lautet „Meine Liebe – Deine Liebe“. Aber in dieser Länge ist es mein erster Gesangsabend.

Mit welchem Gefühl werden Sie am 6. Juli in Creglingen auftreten?

Zink: Ich freue mich wahnsinnig auf das Konzert in meiner Heimatstadt, ich werde dabei Menschen treffen, die mich seit meiner Kindheit kennen, mich geprägt und unterstützt haben. Ich habe Creglingen als Konzertort ausgesucht, weil ich gerne etwas von meinen Erfahrungen aus der Welt der Musik zurück geben möchte.

Redaktion Redakteur bei den FN

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