Buchen. Technischer Dezernent Hubert Kieser erläuterte den Zwischenstand des Radverkehrskonzepts bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend in der Stadthalle. So seien sechs von sieben beantragte Projekte zwischenzeitlich vom Regierungspräsidium Karlsruhe als förderfähig eingestuft worden.
Das Radverkehrskonzept umfasse ein „Bündel an Einzelmaßnahmen“, sagte Kieser. Dazu gehörten Beschilderungen, Fahrbahnmarkierungen und das Ausweisen von Geschwindigkeitsbeschränkungen, zum Beispiel „Tempo 30“ in der Schüttstraße.
„Wir haben innerorts nicht überall den Platz, um bauen zu können“, sagte Kieser. Deshalb habe man beim Aufstellen des Konzepts Kompromisse schließen müssen. An manchen Stellen sei gegenseitige Rücksichtnahme der verschiedene Verkehrsteilnehmer nötig.
Der Radweg zwischen Buchen und Hainstadt soll die erste Maßnahme sein, die im Rahmen des Radwegekonzepts der Stadt gefördert wird. Dieser werde den Hainsterbach überqueren. Für die dafür nötige Brücke habe die Stadtverwaltung das wasser- und naturschutzrechtliche Verfahren beim Landratsamt eingeleitet. Dieses habe die Genehmigung in Aussicht gestellt. In den nächsten Tagen wolle die Stadt den Fachförderantrag für den Radweg einreichen. Nach den Worten von Kieser ist für diese Baumaßnahme mit Kosten in Höhe von rund 190 000 Euro zu rechnen.
Gemeinderat in Kürze
Der Gemeinderat hat einstimmig ein Ingenieurbüro aus Heidelberg damit beauftragt, eine „Starkregen-Gefahrenkarte“ für rund 170 000 Euro zu erstellen, allerdings nur, wenn die Stadt die in Aussicht gestellte Landesförderung in Höhe von 70 Prozent erhält.
Rund 65 000 Euro wird die Stadt für eine Biotopverbundsplanung ausgeben. Damit hat das Gremium das Büro Steinbach beauftragt. Das Land fördert diese Investition zu 90 Prozent. Die Planung soll dazu beitragen, dass wildlebende Tiere und Pflanzen besser geschützt werden.
Die Buchener Feuerwehr soll mit Digitalfunk ausgestattet werden. Der Gemeinderat vergab die Arbeiten für die nötige Umrüstung an die Firma „KTF Selectric“ aus Ehingen. Der Preis liegt bei rund 150 000 Euro. Der Landeszuschuss beträgt 15 600 Euro.
Der Buchener Feuerwehrkommandant soll ein anderes Fahrzeug erhalten. Denn das derzeit genutzte ist fast zehn Jahre alt. Bei der Neuanschaffung handelt es sich um ein Fahrzeug mit Dieselantrieb, das ein Jahr alt ist. Es kostet 44 500 Euro. Außerdem muss es für rund 3000 Euro foliert werden.
Die Stadt wird bis Ende 2024 Familien beim Kauf eines Bauplatzes oder Gebäudes in Buchen fördern. Seit dem Jahr 2013 hat die Stadt dafür rund 250 000 Euro ausgegeben. Die Förderrichtlinien findet man unter www.buchen.de.
Die Gewinne aus den Photovoltaikanlagen wird die Stadt für das Jahr 2020 und für die folgenden Jahre der Rücklage zuführen. Damit bleiben die Erträge steuerfrei. mb
Außerdem habe die Stadtverwaltung die Genehmigungsplanung für die Radweganpassung in der Dekan-Blatz-Straße erarbeitet. Über diese sollen Radfahrer aus dem künftigen Wohngebiet „Marienhöhe“ in Richtung Innenstadt und Walldürner Höhe fahren können. Im Bereich des Baugebiets sollen Radfahrer Vorrang vor dem Kfz-Verkehr erhalten. Kieser stellte in Aussicht, dass man noch in diesem Monat den Förderantrag für diese Maßnahme einreichen werde. In diesem Zusammenhang beschloss der Gemeinderat einstimmig, das Ingenieurbüro Dreikant aus Weikersheim für ein Honorar von 75 000 Euro mit der Planung und Bauleitung zu beauftragen.
Dagegen ist die Umgestaltung der Vorstadtstraße im Rahmen des Radwegkonzepts nicht so einfach. Man prüfe derzeit, ob man im Rahmen der Baumaßnahmen auch die Infrastruktur in der Straße, zum Beispiel Leitungen, erneuern könne.
Ursprünglich habe man überlegt, in der Berthold-von-Henneberg-Straße den Belag zu erneuern. Das werde man nicht machen, sondern den Radweg mit Farbe auszeichnen. Kieser ist zuversichtlich, dass man für das Anlegen des Radwegs zwischen Hettingen und Rinschheim spätestens im Mai einen Zuschussantrag werde einreichen können.
Teil des Radkonzepts sind auch Radwege von Unterneudorf nach Buchen und von der Hettinger Straße zur Walldürner Höhe. Wann diese verwirklicht werden könnten, stehe noch nicht fest.
Regina Schüssler (CDU), Ortsvorsteherin von Hainstadt, fragte, wann die Überquerung der Dürmer Straße für Radfahrer, die von der Talstraße kommen, sicherer gemacht werde. Kieser sagte dies bis zum kommenden Frühjahr zu. Magnus Brünner (Freie Wähler) regte an, den Radverkehr im Bereich des Schulzentrums zu optimieren. Außerdem fehlten Abstellplätze für Fahrräder. Nach den Worten von Kieser soll auch das in das Konzept einfließen.
Brücken werden erneuert
Im Rahmen der Bürgerfragestunde monierte Horst Berger, dass der Radweg zwischen Buchen und Hollerbach wegen der gesperrten Brücke unterbrochen sei. Radfahrer müssten auf die Straße ausweichen. Roland Burger teilte daraufhin mit, dass die wasserrechtliche Genehmigung zum Erneuern der drei Fußgänger- beziehungsweise Radfahrerbrücken inzwischen eingegangen sei. Man habe die Aufträge zur Erneuerung der Brücken am Radweg in Richtung Hollerbach, an der Oberen Mühle und an der Mittelmühle bereits erteilt. Am Hollersee soll eine bereits vorhandene Brücke die defekte ersetzen.
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