Windpark Welscheberg - Rodungsarbeiten nordwestlich von Hainstadt abgeschlossen / Anlagen sollen Ende 2022 in Betrieb genommen werden

Standorte im Wald für den Bau der Windräder vorbereitet

Von 
Ralf Scherer
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Die Vorbereitungen für den Bau von Windkraftanlagen auf dem Welscheberg nordwestlich von Hainstadt sind abgeschlossen. In den vergangenen zwei Wochen wurden an den vier Standorten im Wald Bäume gefällt. © Ralf Scherer

Hainstadt. Für den Bau von vier Windkraftanlagen auf dem Welscheberg nordwestlich von Hainstadt ist sprichwörtlich der Boden bereitet. Gut zwei Wochen lang waren an den Standorten im Wald Bäume gefällt worden, um Platz für die Anlagen selbst und den Transport der dafür notwendigen Materialien zu schaffen. Pünktlich Anfang Oktober sind nun die Flächen für den Beginn der Bauarbeiten fertig vorbereitet.

In dem Waldgebiet zwischen Hainstadt, Stürzenhardt, Hettigenbeuern und Hornbach errichtet die Firma Abo Wind (Wiesbaden) in den kommenden Monaten vier Windräder des Typs Vestas V126. Diese sollen rund 31 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Jede Anlage ist 212 Meter hoch und für eine elektrische Leistung von 3,45 Megawatt ausgelegt. Der Abstand der Windräder zum Ortsrand von Hainstadt beträgt mindestens 2087 Meter und zum Ortsrand von Stürzenhardt 2219 Meter. Weil der Windpark ursprünglich schon im zweiten Quartal 2017 ans Netz hätte gehen sollen, sind die Anlagen nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik.

Der Bau modernster Anlagen wäre mit einem erneuten Genehmigungsverfahren verbunden gewesen. Dieses Risiko wollte Abo Wind nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre nicht eingehen.

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2017 hatte das Landratsamt dem Projekt die Genehmigung aus Artenschutzgründen verweigert. Damit wollten sich die Verantwortlichen von Abo Wind jedoch nicht abfinden und erhielten vor dem Verwaltungsgericht (VG) Karlsruhe recht.

Gegen diese Entscheidung ging wiederum das Landratsamt im August 2018 in Berufung. In letzter Instanz ließ der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg im Januar 2021 die Berufung gegen das Urteil der Karlsruher Richter nicht zu. Damit war deren Urteil unanfechtbar rechtskräftig.

Wenn die Bauarbeiten reibungslos verlaufen, ist die Inbetriebnahme des Windparks im vierten Quartal des kommenden Jahres vorgesehen. Dann soll nicht nur die Umwelt durch regenerativ erzeugten Strom profitieren. Um die Akzeptanz für den Bau der Anlagen in der Bevölkerung zu stärken, will Abo Wind die neue Möglichkeit des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) nutzen und die Stadt Buchen an den Einnahmen beteiligen. Für jede vom Windpark produzierte Kilowattstunde Strom sollen 0,2 Cent in die Stadtkasse fließen. Abo Wind geht davon aus, dass Buchen auf diese Weise jährlich rund 50 000 Euro erhält. Während der 20-jährigen EEG-Vergütungszeit summiert sich der Ertrag für die Stadt auf rund eine Million Euro.

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