Buchen. Buchen. Samstagmorgen, 8 Uhr: Die Stadträte trafen sich im Rahmen ihrer traditionellen Fahrt durch die Kernstadt und in einige Stadtteile zur ersten Station bei der Wimpina-Grundschule. Dort wird derzeit für rund 490 000 Euro der Schulhof saniert. Die Arbeiten begannen zu Beginn der Sommerferien, um den Schulbetrieb möglichst wenig zu stören. Sie sollen im November abgeschlossen sein. Wie Beigeordneter Benjamin Laber erläuterte, seien drei Bauabschnitte für das Schulzentrum geplant. Nach der Grundschule sei der Hof der Realschule an der Reihe. Anschließend werde man sich um den Außenbereich der Sport- und Spielhalle kümmern.
Weiter ging es zu Fuß zum Sportkindergarten, wo der Außenbereich inzwischen gestaltet wurde. Wie Bürgermeister Roland Burger erläuterte, besuchten 82 Kinder diese Einrichtung, die über zwei Gruppen mit Kindern ab drei Jahren, eine mit Kindern unter drei Jahren und eine altersgemischte Gruppe verfügt. Benjamin Laber wies darauf hin, dass man beim Bau des Kindergartens den Zeit- und Kostenplan eingehalten habe. Die Bauzeit habe ein halbes Jahr betragen, die Baukosten rund fünf Millionen Euro.
Millionenprojekt Grundschule
Mit dem geplanten Neubau der Jakob-Mayer-Grundschule könnte auf die Stadt Buchen eine weitere millionenschwere Investition zukommen. Die Stadtverwaltung schätzt die Kosten für den Abbruch der drei Pavillons und den Bau von zwei neuen zweigeschossigen Gebäuden auf rund 18 Millionen Euro. „Die bestehenden Gebäude waren nicht für die Ewigkeit geplant“, stellte Burger fest. „Das sieht man an der Bretterverkleidung.“ Derzeit sei es noch unklar, ob und wie viel Zuschuss die Stadt für den Neubau vom Land erhalte. „Das ist eine unerträgliche Ausgangssituation“, sagte Burger. Denn eigentlich habe man geplant, im September 2025 mit der Baumaßnahme zu beginnen und diese innerhalb von zwei Jahren zu beenden.
Ein Reisebus brachte die Stadträte nach Einbach, wo sie sich über das Baugebiet „Zeitelfeld“ informierten. Dieses bietet acht neue Bauplätze, von denen schon sieben reserviert oder verkauft sind. Mitte September sollen die Bauarbeiten für das Baugebiet abgeschlossen sein. Die Stadt investiert dafür rund 150 000 Euro.
In Waldhausen stand die Begutachtung der Friedhofskapelle auf der Tagesordnung der Rundfahrt. In diese war jahrelang Wasser durchs Dach eingetreten und hatte die Dachhölzer stark angegriffen. Deshalb musste der Dachstuhl erneuert und das Dach mit Schindeln aus Blech neu eingedeckt werden. Außerdem ließ man die Fassade neu streichen. Die Sanierung kostete insgesamt rund 100 000 Euro. Auch die Sporthalle in Waldhausen war in die Jahre gekommen. Die Stadt investiert rund 470 000 Euro in ihre Sanierung. So wird unter anderem das Satteldach wärmedämmend neu eingedeckt. Die Fassade wird gestrichen, der Boden wird erneuert und erhält eine Fußbodenheizung und eine Fluchttür wird geschaffen. Außerdem wird der Spielfeldbereich mit einer Prallschutzwand ausgestattet.
Wie Bürgermeister Burger erläuterte, ist das Bildungshaus Bödigheim dadurch entstanden, dass man Schule und Kindergarten an einem Ort vereinigte. Weil die Schülerzahlen steigen, muss die Stadt zwei zusätzliche Betreuungsräume schaffen. Das tut sie mit einem Anbau auf dem Schulhof. Dieser soll in Holzmodulbauweise erstellt werden. Die Baumaßnahme soll noch in diesem Monat starten und im Februar 2025 beendet sein. Außerdem werde man das Bestandsgebäude mit einer Brandmeldeanlage ausstatten und Elektro- und Datenkabel verlegen. Die Gesamtkosten sollen sich auf rund 1,1 Millionen Euro belaufen.
Eigenleistungen am Jugendhaus
Beim Jugendhaus in Bödigheim soll der Vorplatz überdacht werden, um Platz für eine Musikkapelle zu schaffen. Die Stadtverwaltung hat rund 3800 Euro dafür eingeplant. Wie Ortsvorsteher Martin Heyder sagte, werde man die Überdachung in Eigenleistung aufbauen.
In Götzingen informierten Roland Burger und Benjamin Laber über die Schulhofgestaltung. Der Hof werde für 260 000 Euro saniert und umgestaltet. Man soll ihn zum Spielen und Feiern, aber auch zum Parken nutzen können. Burger ging auch auf das sogenannte „Schwanen“-Areal nördlich der Thingstraße ein. Nach einem Brand hat die Stadt das Gelände gekauft. Darauf könnten auf drei Bauplätzen Ein- und Mehrfamilienhäuser errichtet werden.
Der „Dorfladen Rinschbachtal“ Götzingen soll am 20. September der Öffentlichkeit präsentiert werden. „Das ist ein Vorzeigeprojekt“, sagte Burger. Nach den Worten von Ortsvorsteher Kai-Christopher Rösch liegt das Projekt im Zeit- und Kostenplan. Bauherr und Träger ist eine Genossenschaft mit 215 Mitgliedern und einem Stammkapital von über 100 000 Euro. Der Laden kooperiert mit dem Franchisegeber „Tante M“. Derzeit suche man noch nach einem Bäcker, der Backwaren liefern würde. Die Stadt Buchen übernimmt die anteiligen Kosten von sechs Parkplätzen in Höhe von 11 000 Euro.
In Hettingen muss der bestehende Kindergarten kernsaniert und ein Anbau geschaffen werden. Die Stadt werde dafür rund 5,4 Millionen Euro investieren. Dagegen werden die Baumaßnahmen an der Schule zurückgestellt. Auf dem Hettinger Friedhof ging Burger auf die Änderungen in der Bestattungskultur ein. Habe man vor 40 Jahren noch befürchtet, der Friedhof könnte zu klein werden, so ist er jetzt zu groß. Denn die Zahl der Urnenbestattungen habe inzwischen einen Anteil von über 80 Prozent erreicht. So fanden in Hettingen die letzten beiden Erdbestattungen im Oktober 2023 und Januar 2024 statt. „Wir sollten uns eine neue Konzeption für unsere Friedhöfe überlegen“, regten Burger und Laber an.
Neue Mietwohnungen
Auf der Fahrt nach Hainstadt legte der Gemeinderat eine Zwischenstation bei einem Mehrfamilienhaus in der Bürgermeister-Vinzenz-Kieser-Straße ein, das die Genossenschaft „Familienheim“ derzeit errichtet. Deren geschäftsführender Vorstand Mark Fischer stellte die Baumaßnahme vor. Nach seinen Worten entstehen dort jeweils sieben Zwei-und Dreizimmer-Wohnungen. Im Januar werde man das benachbarte Haus abreißen und dort ein vergleichbares Gebäude errichten. Ein Teil der erforderlichen 14 Stellplätze für den Neubau werde entlang der Straße ausgewiesen.
In Hainstadt wird derzeit die Dürmer Straße vom Friedhof bis zum Ortsausgang für rund 940 000 Euro saniert. Im Bereich von Hainsterbach und Unterer Hainstadter Weg wird ein Radweg über den dortigen Bach verlegt. Für den Brücken- und Wegebau wird die Stadt voraussichtlich rund 220 000 Euro ausgeben. 90 Prozent davon erhält sie als Zuschuss vom Land zurück. Der Radweg soll zum Jahresende fertig sein. „Das entlastet die Radfahrer vor gefährdeten Wegabschnitten“, sagte Burger.
In Hettigenbeuern informierten Burger und Laber darüber, dass der Friedhof ein neues Urnenfeld erhalten und seine Wege neu hergerichtet werden sollen. Außerdem müsse man die Friedhofskapelle sanieren. Hier fallen Gesamtkosten von rund 25 000 Euro an. Auch die historische Umfassungsmauer müsse saniert werden.
Die Stadtrundfahrt endete mit einem fast vollendeten Projekt: Der Kurpark in Hettigenbeuern wurde saniert und die Minigolfanlage erneuert. Sie ist seit dem 20. Juli in Betrieb (wir berichteten). Man müsse nur noch das Freiluft-Schachspiel erneuern, fehlende Beleuchtung anbringen, Ablagepulte an den Bahnen montieren und die Kneipp-Anlage sanieren.
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