Merchingen. Regierungspräsidentin Sylvia Felder hat sich am Mittwochnachmittag über die größten Herausforderungen der Stadt Ravenstein informiert. Die Beamtin nahm sich etwa drei Stunden Zeit, um mit Bürgermeister Ralf Killian, Rechnungsamtsleiterin Sandra Schöll und Hauptamtsleiterin Kerstin Nunn das Schloss in Merchingen zu besichtigen und einen kurzen Ortsrundgang zu machen. Im Rathaus informierte Killian die Besucherin unter anderem über die Herausforderungen im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr, bei Kinderbetreuungsplätzen und der Schaffung neuer Räume für die Grundschule.
Zunächst stellten Bernd Otterbach, Vorsitzender des Dienstleistungsbetriebs Schloss Merchingen, und Klaus Leimbach, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Merchingen, das Schloss vor und erläuterten die Herausforderungen für die beiden Vereine wegen Auflagen durch vorbeugenden Brandschutz. Im schlimmsten Fall drohe die Schließung des Hotels und des Bewirtungsbetriebs. Damit würden 40 Jahre ehrenamtliches Engagement für das Schloss und die Stadt ein jähes Ende finden.
„Es ist toll, was Sie im Ehrenamt geleistet haben“, sprach Sylvia Felder ihre Anerkennung für das Geleistete aus. Auch sie würde es bedauern, wenn man die finanziellen Probleme nicht lösen könnte. Bürgermeister Ralf Killian schätzt die Aufwendungen dafür auf mindestens 1,5 Millionen Euro.
Große Investitionen wird die Stadt voraussichtlich für ein neues Schulgebäude leisten müssen. Denn wegen steigender Schülerzahlen reicht das aktuelle Gebäude nicht aus. Man könnte das Nachbargebäude des Schlosses sanieren. Dieses gehört allerdings einer Privateigentümerin, die man bisher nicht habe erreichen können. Eine Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes ist nicht machbar. Somit käme nur ein Neubau im Bereich des Kindergartens infrage. Dieser würde wahrscheinlich etwa zehn Millionen Euro kosten. In der heutigen Gemeinderatssitzung werde eine Machbarkeitsstudie zu diesem Thema vorgestellt.
Auch die Kindertagesstätte ist zu klein geworden. Man müsste drei Millionen Euro investieren, um Platz für insgesamt 144 Kinder schaffen zu können. Allerdings wäre hier der Personalstand der begrenzende Faktor. Man stehe wegen Personalmangels derzeit davor, die Betreuungszeiten von Kindern reduzieren zu müssen.
Vor ihrer Rückkehr nach Karlsruhe trug sich die Regierungspräsidentin ins Goldene Buch der Stadt ein. Ausführlicher Bericht folgt.
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