Verkehr

Radverkehrskonzept: So geht es weiter

Nachdem sich die erste Aufregung nach der Aufbringung der Radfahrstreifen gelegt hat, geht der Blick wieder nach vorne. Stadt geht von 50-prozentiger Förderung aus

Von 
Michael Fürst
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Noch haben die Verkehrsteilnehmer nicht ganz verinnerlicht, dass man die neuen Radfahrstreifen eigentlich nicht dauerhaft befahren darf. Aber das kann ja noch werden. © Michael Fürst

Die erste Aufregung nach Aufbringung der Radfahrstreifen in der Innenstadt Buchens hat sich gelegt. Zusammen mit Bürgermeister Roland Burger schauen die FN auf die Maßnahmen, die als nächstes folgen sollen.

Buchen. Als in der Kalenderwoche 25 urplötzlich Radfahrstreifen auf einigen Straßen im Zentrum der Stadt Buchen aufgetragen waren, war die Aufregung bei vielen Autofahrern erst einmal groß – erst recht, als einige Tage lang unklar war, ob Pkw diese Streifen nun überfahren dürfen oder nicht. Auch vor diesem Hintergrund räumt Bürgermeister Roland Burger auf FN-Anfrage heute ein, dass im Vorfeld eine bessere Kommunikation der Kommune an die Bürger notwendig gewesen wäre. Er sagt zudem: „Es gibt einen Konsens im Gemeinderat und in großen Teilen der Bevölkerung, dass Buchen fahrradfreundlicher werden soll. Wenn die Theorie dann aber in die Praxis übersetzt wird und das zu einer praktischen Veränderung führt beziehungsweise einzelne Autofahrer sich subjektiv in ihren gefühlten Rechten beschnitten fühlen, sieht das gleich ganz anders aus. Diesen Aspekt haben wir unterschätzt, obwohl es ja keine wirklichen Einschränkungen gibt.“

Nur bei Bedarf

Die Unklarheiten darüber, ob die Streifen nun von Autos und Lkw überfahren werden dürfen oder nicht, sind aber seit Dienstag vor zwei Wochen beseitigt (wir berichteten). Klar ist: Jeder Radfahrstreifen darf bei Bedarf überfahren werden, zum Beispiel bei Gegenverkehr. Eine Dauernutzung ist indes nicht erlaubt. Nach Beobachtungen der Fränkischen Nachrichten hat sich das bei den Verkehrsteilnehmern noch ganz verinnerlicht, denn die meisten Autos fahren dauerhaft auf dem Streifen. Aber das kann ja noch werden…

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L.M.
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Und wie geht es mit dem Radverkehrskonzept in Buchen nun weiter? Bürgermeister Roland Burger zeigt die nächsten Schritte auf:

Fußradweg Buchen-Hainstadt: Der Bau hat Anfang Juli begonnen, etwa 220 Meter Wegebau plus Brücke über den Hainsterbach. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 250 000 Euro.

Fortführung des Radwegs in der Dekan-Blatz-Straße unter Einbezug der Einmündung in das Baugebiet Marienhöhe und Abt-Bessel-Straße, Anbindung an den Fußradweg im Baugebiet Hainsterbach nach Hainstadt: Die Genehmigungsplanung ist fertig, die Ausführungsplanung ist für August/September vorgesehen, der Bau wäre im vierten Quartal möglich; die Kosten belaufen sich auf etwa 250 000 Euro.

Fußradweg Rinschheim-Hettingen: Die Entwurfsplanung liegt vor, Genehmigungsplanung 2024/25, Bau 2025, Kosten etwa 1,3 Millionen Euro.

Fußradweg „Vordere Wanne“ in Richtung Daimlerstraße: Die Entwurfsplanung liegt vor, die Genehmigungsplanung ist für 2025 vorgesehen, der Bau 2026/26, die Kosten belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro.

Fußradweg Vorstadtstraße-Amtsstraße: Die Entwurfsplanung liegt vor, Genehmigungsplanung 2025, Bau 2026/2027, Kosten etwa 1,2 Millionen Euro.

Bereits umgesetzt sind diese Maßnahmen: Radbeschilderung, Fahrbahnmarkierungen, neue Wegeführung bei der „Lebenshilfe“ in Hainstadt, Querungshilfe Unterer Hainstadter Weg/Talstraße und neue Wegeführung in der Abt-Keller-Straße mit einer Sichtverbesserung.

Land gibt 100 Millionen Euro

Das Land Baden-Württemberg fördert den Ausbau von Radwegen mit insgesamt 100 Millionen Euro. Und wie viel davon bekommt die Stadt Buchen? Roland Burger sagt dazu: „Da die Maßnahmen aus verschiedenen Töpfen und mit unterschiedlichen Fördersätzen gefördert werden, kann die Förderung nur geschätzt werden auf rund 50 Prozent der Gesamtkosten.“ Und diese beliefen sich nach Einschätzung des Stadtoberhaupts, Kostensteigerungen miteingerechnet, auf rund fünf Millionen Euro. Dabei sind die Kosten für Begleitmaßnahmen (wie zum Beispiel Kanalerneuerungen) herausgerechnet.

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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