Neckar-Odenwald-Kreis. „NOKolade“ – den griffigen Titel haben Lisa Marie Bundschuh und Ulrike Paeper vom Weltladen in Mosbach für ihr Produkt, die fair gehandelte Schokolade für den Neckar-Odenwald Kreis, gewählt. Natürlich die Kombination aus dem Wort Schokolade und NOK für den Neckar-Odenwald-Kreis. Und mit dem Hinweis auf „fair gehandelt“ ist man schon auf der richtigen Spur, wenn man die Frage nach dem Sinn der Kreis-Schokolade stellt.
Im Gespräch mit den FN erinnert Lisa-Marie Bundschuh an die Zertifizierung des Neckar-Odenwald-Kreises als „Fairtrade-Landkreis“. „Da wäre es doch schön, ein eigenes Produkt zu haben“, erläutert sie den Hintergrund. „Damit wollen wir den Gedanken des fairen Handels und Konsumierens transportieren, das ist uns wichtig“, unterstreicht Bundschuh.
In Frage gekommen wäre auch ein fair gehandelter Kreis-Kaffee. Doch Kaffeeprodukte gibt es ja auch im Landkreis schon in vielen Läden und Cafés, sagt Bundschuh. So fiel die Wahl des „Steuerungsteams“ im Landkreis auf Schokolade. „Das ist mal was anderes. Süß und lecker, das spricht jeden an, auch Kinder“, ist sie überzeugt.
Wo es die NOKolade gibt
An den folgenden Verkaufsstellen im Kreis gibt es die NOKolade schon, weitere können noch dazukommen:
Weltladen Mosbach.
Central Apotheke Mosbach.
ZG Raiffeisen Mosbach,Hardheim und Osterburken.
Hofladen Heinrichhof Obrigheim.
Fritze Beck Biobackstube Großeicholzheim.
Weltladen Osterburken.
Landhandel Barth Aglasterhausen.
Beeren Bauer Naturkost Adelsheim und Buchen.
Eigentlich eine Praline
„Geburtshilfe“ leistete Ulrike Paeper, Vorsitzende des Weltladen-Vereins in Mosbach. Sie ist bereits seit vielen Jahren auf dem Gebiet des fairen Handels zuhause und kannte die von der World Fair Trade Organization (WFTO) zertifizierte Bio-Schokoladenmanufaktur Zotter.
Eigentlich, da sind die beiden Frauen überzeugt, ist das handgeschöpfte Naschwerk der Firma im österreichischen Riegersburg gar keine Schokolade, sondern eine Praline.
Zotter gab dem Kreis auch die Möglichkeit, für die ungewöhnlich geformte Schokolade – die eigentliche Tafel ist rund, die Verpackung erinnert an eine CD-Hülle – eine individuelle Verpackung zu gestalten: Das Logo des Landkreises mit dem blauen Fluss, den Hügeln und dem Grün ist „schokoladig“ uminterpretiert, auch wenn man schon genau hinschauen muss, um das zu entdecken.
Aber schmeckt sie denn überhaupt, die NOKolade? Im Weltladen Mosbach, wo mehrere Tafeln als Blickfang direkt vor der Theke präsentiert werden, machen wir den Test.
Beim Auspacken fällt die knisternde Folie auf. „Bio-Plastik“, klärt Ulrike Paeper sofort auf, kann also in die Verwertung. Jetzt wird die leckere Schoko-Scheibe zerbrochen und geteilt. Hans-Peter Menger, der zufällig im Laden und ein selbsterklärter „Süßer“ ist, muss nicht lange überredet werden. Er lässt sich ein großes Stück auf der Zunge zergehen, das nächste wandert gleich hinterher – Test mit Bestnoten bestanden. Eine Tafel für den Heimweg kauft das „Versuchskaninchen“ auch gleich noch. Ein Handwerker, ebenfalls zufällig im Laden, nickt beifällig, Ulrike Paeper und Lisa-Marie Bundschuh muss man nicht mehr überzeugen.
Aber es geht natürlich nicht nur um den hervorragenden Geschmack, sondern vor allem um den Herstellungsprozess. Der ist „from bean to bar“ zertifiziert, also von der Kakaobohne bis zum fertigen Produkt. Zotter kennt seine Hersteller und Lieferanten, besucht und kontrolliert sie regelmäßig, unterstreicht Bundschuh. Die Bauern erhalten für ihre Ware einen gerechten Lohn, ein Mehrfaches des Weltmarktpreises. „Das alles entspricht genau dem, wofür unsere Kampagne ‚Fair und Regional’ steht. Es ist uns sehr wichtig, dass alles genau nachvollziehbar ist und dass vor Ort so viel ankommt, dass die Kleinbauern von ihrer Arbeit Leben können.“ So viel Gutes hat natürlich auch seinen Preis: 3,30 Euro kostet die 70-Gramm-Tafel. Nicht für jeden Tag, aber für ein besonderes Mitbringsel durchaus vorstellbar.
Viele Sorten stellt Zotter her, drei gibt es nun als Kreis-Schokolade, und an die Auswahl erinnert sich die Kreisentwicklerin Bundschuh gern: Sie erfolgte in einer dreitägigen Testung in der Zentralstelle. „Was Dunkles, was Nussiges und was Fruchtiges sollte es sein“, schmunzelt sie. Heraus kam einmal die Sorte „Nobel Hobel“, eine dunkle Schokolade mit 70 Prozent Kakao, garniert mit einer noch dunkleren Schoko-Scheibe und knackig veredelt mit gerösteten Kakao-Nibs. Das Nuss-Doppel „Nussi Bussi“ kombiniert Haselnussragout und Milchschokolade mit einer kleinen Cashew-Nougat-Scheibe. „Rock’n’Roses“ schließlich ist zarte weiße Schokolade gemischt mit Milchschokolade, kombiniert mit einer Himbeerscheibe und Rosenblüten. Ob noch eine Sorte dazu kommt, steht noch nicht fest, aber: „Sag niemals nie“, lacht Lisa-Marie Bundschuh, „Vielleicht ergibt sich noch was“.
Viele Fans
Inzwischen hat die NOKolade schon viele Fans gefunden. Besonders freut man sich beim Landkreis über eine große Firma, die das Naschwerk in hoher Stückzahl bestellt hat – möglicherweise als Weihnachtspräsent für Geschäftspartner oder Mitarbeiter.
Interessierte Weiterverkäufer können sich bei Ulrike Paeper im Weltladen Mosbach melden, welche die Bestellungen koordiniert. Oder direkt über nokolade@t-online.de bestellen.
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