Buchen/Mosbach/Hardheim. Wenn die Neckar-Odenwald-Kliniken mit ihren beiden Standorten in Mosbach und Buchen Blutkonserven benötigen, wenden sie sich an den Blutspendedienst für Baden-Württemberg und Hessen. Doch dass Blutkonserven in den vergangenen Tagen und Wochen eine knappe Ressource geworden sind, wurde auch dort deutlich.
Zwei Anhaltspunkte
„Der Mindestbestand ist derzeit gewährleistet. Die Vorhaltung orientiert sich grundsätzlich ein wenig an der Verteilung der Blutgruppen in der Bevölkerung, ergänzt um die im Rahmen der Vorbereitung von operativen Eingriffen notwendigen Blutkonserven“, erklärt Dr. Harald Genzwürker, Ärztlicher Leiter Neckar-Odenwald-Kliniken, auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten.
Das sind die Reserven
Aktuell sind folgende Mengen an beiden Standorten in Mosbach und Buchen auf Lager (Stand: 13. Juli):
A positiv: Mosbach 11, Buchen 14.
A negativ: Mosbach 4, Buchen 5.
B positiv: Mosbach 5, Buchen 6.
AB positiv: Mosbach 3, Buchen 2.
Null positiv: Mosbach 9, Buchen 15.
Null negativ: Mosbach 7, Buchen 6. nb
„Die Nachbestellungen erfolgen durch Alexander Rohrbach und sein Team sehr flexibel und bedarfsadaptiert. Sollten Lieferengpässe bestehen, wird sofort eine Information an die Chefärzte übermittelt, damit notwendige Reaktionen geprüft werden können“, erklärt er weiter. Als Leiter des Blutdepots überwacht Rohrbach die Zahlen der Blutkonserven sehr genau. Täglich werde beim Blutspendedienst nachbestellt, so Genzwürker. Die Lieferungen kommen aus Mannheim. „Die Kunst besteht darin, immer genug Blut auf Lager zu haben, aber nicht zu viel zu bestellen, weil die Ressource knapper wird. Wir müssen sehr verantwortungsvoll damit umgehen“, sagt der Ärztliche Leiter.
Natürlich könne es aber vorkommen, dass die Kliniken sechs Blutkonserven einer bestimmten Blutgruppe bestellen, der Blutspendedienst jedoch weniger zur Verfügung stellt, weil die Produkte gerecht auf die Kliniken verteilt werden. „Ich bewundere, wie der Blutspendedienst die Verteilung vornimmt“, äußert er anerkennend.
Sollte aber doch einmal Not am Mann sein, schicken sich die Kliniken kurzfristig Konserven gegenseitig zu. Auch umliegende Krankenhäuser könnten im Notfall angefragt werden.
Weniger Blutkonserven notwendig
Grundsätzlich habe sich der Verbrauch bei den Kliniken in den vergangenen Jahren drastisch reduziert, merkt Genzwürker an. Die Versorgung der Patienten hat sich dadurch aber nicht verschlechtert. 2009 wurden in Mosbach noch 1572 Blutkonserven im Jahr verbraucht. 2016 waren es 780. Durch Umstrukturierungen einzelner Abteilungen innerhalb der Kliniken sei die Zahl bis 2021 dann wieder auf 1172 angestiegen. In Buchen zeichnet sich ein ähnliches Bild. 2009 wurden dort 1489 Konserven jährlich verbraucht. Tiefstand war 2017 mit 732 benötigten Blutbeuteln. Im vergangenen Jahr waren es 748 benötigte Konserven.
Mehrere Sparmöglichkeiten
Die Kriterien, laut denen eine Bluttransfusion notwendig ist, haben sich über die Jahre verändert, wodurch weniger Blut transfundiert wurde, erklärt Genzwürker. Da viele Operationen auch minimalinvasiv durchgeführt werden, konnten so über die Jahre ebenfalls Blutkonserven gespart werden. Nur bei ganz geringen Lagerbeständen müssten geplante Operationen, bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, Blutkonserven zu benötigen, ausnahmsweise verschoben werden, um diese zu sparen. Genzwürker appelliert an die Bevölkerung: „Bitte gehen Sie spenden, wir benötigen die Blutprodukte regelmäßig und manchmal auch sehr dringend.“ Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und spendete am Montag bei der Aktion in Hettingen Blut.
Das Krankenhaus in Hardheim beziehe seine Blutkonserven überwiegend von den Neckar-Odenwald-Kliniken, erklärt Verwaltungsleiter Lothar Beger. Nach Verfügbarkeit werden Blutbeutel auch direkt von der Blutbank in Mannheim angefordert und per Kurier nach Hardheim gebracht.
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