Hainstadt. Nach zwei Jahren Corona-Pause gab es endlich wieder närrisches Treiben am Samstag live und in Farbe in der Mehrzweckhalle in Hainstadt. Viele waren der Einladung der FG „Heeschter Berkediebe“ zu ihrer diesjährigen Prunksitzung gefolgt. Der Vorsitzende und Präsident Jörg Rathmann und Vize-Präsident Maxi Mackert eröffneten die Sitzung mit einer Parodie auf die vergangen Online-Veranstaltungen und begrüßten schließlich das Publikum sowie die Gastabordnungen aus der Region. Man sei froh, nach zwei Jahren Pause wieder vor Ort mit allen gemeinsam feiern zu können, denn man habe die Fastnacht in den vergangenen beiden Jahre sehr vermisst. Man sei stolz, in diesem Jahr Gastgeber der Eröffnungssitzung des Narrenrings Main-Neckar gewesen zu sein.
Erste herzhafte Lacher
Nach den Grußworten der Gastabordnungen begann so gleich das Programm mit dem Einzug der FG. Mit dem Gardetanz der Kindergarde der „Heeschter Berkediebe“ starteten die Jüngsten das bunte Treiben und stimmten das Publikum gleich tänzerisch auf den Abend ein. Es folgte die Bütt von Lina Zang alias „der Bedienung von der Höh“, die mit ihren Geschichten aus dem stressigen Alltag einer jungen schwerbeschäftigten Kellnerin im Familienbetrieb den Zuschauern die ersten herzhaften Lacher abgewann. Danach begeisterte das Tanzmariechen Marie Pfeiffer das Publikum mit ihrer Tanzeinlage.
Aus dem Leben eines Nagetiers mit Kanalisationshintergrund erzählte Silke Flores in ihrer Bütt „ein possierliches Tierchen“ und erfreute hiermit nicht nur gestandene Rattenfreunde.
Der Schautanz „Der König der Jahreszeiten“ der TSG der Spvgg. Hainstadt bezauberte das Publikum mit einer bunten Tanzperformance, die den „König Fasche- nacht“ hochleben ließ. Dirk Hemberger ließ das närrische Publikum in seiner Bütt „ein Pechvogel“ an seinem unglücklichen Leben teilhaben, in dem doch immer wieder alles schief geht.
Auch der gute Zweck sollte an diesem Abend nicht zu kurz kommen. Wie Präsident Rathmann erzählte, haben alle Trainer und Mitglieder der „Heeschter Berkediebe“ auf ihre Präsente verzichtet. Das gesparte Geld wurde an den Ponyhof in Rippberg gespendet, der vor zwei Wochen bei einem Feuer niederbrannte (wir berichteten).
Einige Eindrücke aus den Online-Sitzungen der vergangenen Jahre folgten und der Dank an alle, die die Fastnachtsgesellschaft durch den Kauf der „Prunksitzung to go Tüte“ unterstützt hatten. Anschließend entführte die gemischte Schautanzgruppe der FG „Höpfemer Schnapsbrenner“ das Publikum in die Welt der Arabischen Nächte.
Es folgte ein Ausflug in die verrückte Welt der Esoterik, gepickt mit Tischverenkungen und Tanzeinlagen in der Bütt „Erna und Frieda beim Kaffeeklatsch“ von Elke Hemberger und Bianca Seitz.
Das „Stammtischgespräch“ zeigte ein Reifenwechseldrama in drei Akten, gefolgt vom Tanzmariechen Silja-Maria Fieger, das mit ihrem Auftritt begeisterte. Für einige Schmunzler sorgten auch die Outtakes der Online-Sitzungen, die gezeigt wurden.
Tänzerisch ging es weiter mit der Jugendgarde der FG und schließlich einem der Höhepunkte des Abends: dem Auftritt der Männergarde, die mit ihrem Schautanz „Auf geht’s zum Trachtenfest“ das Publikum in den Bann zog. Nach dem eigens gespielten Einzug stockte bei den Sprüngen und der Flugakrobatik der Tänzer einigen Zuschauern der Atem.
Das Vater-Tochter-Duo Dorothea und Gerhard Gramlich drohte als „zwei Faschnachtsaktivisten“ zwar das Ankleben auf der Bühne an, sorgte aber doch viel mehr für Erheiterung beim Publikum. Es folgte ein Auftritt der abgesägten Verteidigungsministerin „Krisertine Lambrecht“ mit einer Ordensauszeichnung an Guido Hoffmann für 22 Jahre an hinterster Front als Abordnungsführer für Buchen.
Nach dem Gardetanz der Seniorengarde deckte ein „persönlicher Jahresrückblick“ von Ralf Zang alle Themen seines vergangenen Jahres von A wie Austauschschüler bis W wie Werbung ab. Den Abschluss des Abends bildete der Klosterchor Amorbach mit ihren satirischen Liedern auf bekannte Melodien über Merkel, Ampel und Co. Nach dem Finale bedankte sich Rathmann bei allen Mitwirkenden und der Musikverein Hainstadt, der den Abend musikalisch begleitete, spielte weiter auf.
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