Narrenring Main-Neckar (plus Video und Bildergalerie)

Empfang in Hainstadt: „Fastnacht schenkt Kraft für die restliche Zeit des Jahres“

Die Vertreter des Narrenrings Main-Neckar haben sich am Samstagnachmittag zu einem offiziellen Empfang im „Schwanen“-Saal in Hainstadt getroffen. Alle Redner freuten sich, nach zweijähriger Pause wieder Fastnacht feiern zu können.

Von 
Martin Bernhard
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Die Abordnungen der Mitgliedsvereine des Narrenrings Main-Neckar freuten sich im „Schwanen“-Saal in Hainstadt über die heiße Phase der Fastnacht. © Martin Bernhard

Hainstadt. Sie feiern wieder, die Narren im Narrenring Main-Neckar. Beim Empfang im Saal des Gasthauses „Schwanen“ in Hainstadt herrschte am Samstagnachmittag große Freude, nach zweijähriger Pause wieder gemeinsam närrisch sein zu dürfen.

Die „Heeschter Berkediebe“ bestehen seit 77 Jahren. Sie nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, in diesem Jahr Gastgeber von Empfang und Eröffnungssitzung zu sein. „Es ist schön, dieses bunte Bild zu sehen“, freute sich Berkedieb-Vorsitzender Jörg Rathmann in seiner Begrüßungsansprache. „Ihr macht mit eurem Engagement die Fastnacht bunt“, lobte er die Vertreter der Mitgliedsvereine des Narrenrings. Außerdem wies er auf eine geografische Tatsache hin: „Heescht ist der Nabel vom Narrenring Main-Neckar!“

Narrenring-Präsident Stefan Schulz drückte am Rednerpult sein „Hochgefühl“ darüber aus, wieder Fastnacht feiern zu dürfen. „Viel zu lange mussten wir ruhig sein. Jetzt können wir wieder“, stellte er fest.

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Bürgermeisgter Roland Burger, Schirmherr der Narrenring-Eröffnungssitzung, zitierte das über die Grenzen der Kernstadt Buchen hinaus bekannte Gedicht „Wenn’s Neujohr vorbei und der Lenz nimmi weit“ des Buchener Mundartdichters Jakob Mayer. Die Sitzung am Abend gebe einen „Vorgeschmack auf die Faschenacht“, sagte Burger. Er persönlich brauche allerdings noch eine „Eingewöhnungsphase“ in die Kampagne.

Das kann Landrat Achim Brötel nicht nachvollziehen: „Ich brauch keine Eingewöhnungsphase. Man muss mich eher bremsen“, bekannte der Buchener. Er ging an diesem Wochenende fremd und hatte sich ein Berkedieb-Kostüm angezogen. Doch auf seiner Brust baumelte ein Huddelbätz-Anhänger, damit jeder sehen konnte, wofür sein Herz schlägt.

Brötel hält es für richtig, dass man trotz Kriegs in der Ukraine Fastnacht feiert: „Grad in solchen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir das Leben auch wieder zu feiern lernen.“ Denn es gehe bei Fastnacht nicht allein ums Feiern, sondern um Brauchtumspflege und dei Bewahrung von Tradition. Menschen bräuchten zum Leben zwingend Spaß, Freude und Humor. „Das schenkt nebenbei auch Kraft für die restliche Zeit des Jahres“, sagte der Landrat.

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Brötel wies darauf hin, dass es im Land auch „spaßbefreite Zonen“ gebe, zum Beispiel Stuttgart. Von dort kommt am Freitag Ministerpräsident Winfried Kretschmann in den Neckar-Odenwald-Kreis zu Besuch. Und die Stadt Mosbach habe ungeachtet der an diesem Samstag stattfindenden Eröffnungssitzung des Narrenrings zu einem Neujahrsempfang eingeladen. Brötel werde deshalb den ersten Teil der Sitzung verpassen, versprach aber, die versäumte Zeit ans Ende dranzuhängen. Der Landrat dankte dem Narrenring-Präsidium und allen Fastnachtern für ihre Arbeit bei der Organisation von Umzügen und Veranstaltungen.

Robin Schmelcher, Präsident und Co-Vorsitzender der „Hettemer Fregger“, warb für die Narrenring-Eröffnungssitzung im nächsten Jahr. Diese soll im Lindensaal in Hettingen stattfinden. Und damit das Buchener Dreigestirn, bestehend aus Hainstadt, Buchen und Hettingen, komplett wird, forderte er die Kernstadt-Fastnachter der FG „Narrhalla“ dazu auf, in zwei Jahren die Organisation der Narrenring-Eröffnungssitzung zu übernehmen.

Orden ausgetauscht

Außerdem tauschten die Fastnachter Orden aus. Die Vertreter der verschiedenen Narrengesellschaften verliehen den Präsidiumsmitgliedern des Narrenrings die jeweiligen Orden. Im Gegenzug erhielten sie den Narrenringorden, der mit dem der „Heeschter Berkediebe“ kombiniert ist.

Den offiziellen Empfang umrahmten die beiden Tanzmariechen Marie Pfeiffer und Silja-Maria Fieger sowie die Juniorengarde der einheimischen Fastnachtsgesellschaft „Heeschter Berkediebe“ mit ihren schwungvollen Tänzen.

Redaktion

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