Buchen. „The same procedure as every year“ – „Jedes Jahr dasselbe“: Traditionen leben durch regelmäßige Wiederholungen. Da ist es interessant, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Denn damit Suppe, Rotwein und Gans für die jährliche Zeremonie zur Verfügung stehen, ist die Arbeit ehrenamtlicher Helfer nötig. Darüber haben die Fränkischen Nachrichten mit dem Narrhalla-Vorsitzenden Herbert Schwing gesprochen.
Grünkernsuppe: Jedes Jahr kocht Ute Schwing mit Julia Röther 70 bis 80 Liter Grünkernsuppe mit Markklößchen und Eierstich. „Die Eierstich sind so bunt wie der Huddelbätz“, erläutert Herbert Schwing. Den Grünkern hat seine Frau bereits am Vortag geröstet und eingeweicht. Am 11. 11. beginnen die beiden Damen bereits kurz vor 7 Uhr ihre Arbeit in der Küche in der Narrhalla-Scheune. Die Suppe wird in drei Thermobehälter abgefüllt und zwischen 9 und 10 Uhr ins Alte Rathaus gebracht. Dort wird sie nach der Zeremonie im Museumshof verköstigt Übrigens: Einen Teil der Suppe friert Ute Schwing ein für das Rutenbinden im Januar.
Rotwein: Bis zu 30 Liter Rotwein fließen am 11.11. aus dem „Bacchus“-Hahn am Narrenbrunnen. Dabei handelt es sich um Trollinger-Lemberger aus Großbottwar – also um schwäbischen Wein im Badnerland. Damit der Wein fließen kann, sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig. So haben Helfer der Narrhalla unter einem Kellerraum unter der Rathaustreppe einen Keg-Behälter aufgestellt, ein Mehrwegfass, das zur keimfreien Lagerung und zum Befüllen von Getränken dient. Von dort wird der Rebensaft über Druckschläuche über eine Strecke von 18 Meter zu dem Hahn am Brunnen gepumpt. „Wir haben dieses System gemeinsam mit einem Braumeister von der Distelhäuser Brauerei entwickelt“, sagt Schwing. Wichtig ist, dass man als Treibmittel Stickstoff nimmt und nicht Kohlensäure. Denn der Stickstoff verbindet sich nicht mit dem Wein im Gegensatz zur Kohlensäure. Diese würde aus dem Wein Prosecco machen.
Gans: Die Gans hat ihre Jugend in Hettigenbeuern verbracht. Anton Hirsch hat sie für die Narrhalla aufgezogen. In diesem Jahr nannte Uwe Ristl, stellvertretender Narrhalla-Vorsitzender, den Vogel „Tusnelda“. Das Federvieh wiegt ungefähr vier Kilo und 111 Gramm. Nach der Zeremonie kehrt es nach Hettigenbeuern zurück, wo es als Weihnachtsgans nur über eine vergleichsweise geringe Lebenserwartung verfügt. Der Bürgermeister erhält von der Narrhalla vor Weihnachten eine andere Gans – eine namenlose aus der Tiefkühltruhe.
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