Brauchtum

Buchen: Was die Narren für Fastnacht planen

Die Buchener Fastnacht soll in 2023 wieder so wie vor Corona stattfinden. Das planen zumindest die närrischen Akteure von Narrhalla und anderer Gruppierungen.

Von 
Martin Bernhard
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Gänschmarsch in Buchen im Jahr 2022. Die närrischen Akteure planen derzeit die nächste Kampagne wie früher – trotz aller Ungewissheiten. © FN–Archi

Buchen. Der 11.11. naht – da juckt es manchem Narr wieder im Hintern. Nach zwei ausgefallenen und überwiegend virtuell gefeierten Kampagnen soll es ab Schmutzigen Donnerstag, 16. Februar, in der Bleckerstadt wieder rund gehen – vorausgesetzt, die gesundheitliche Lage und die Verordnungen lassen dies zu.

Narrhalla: „Alles läuft wie früher“, teilt Herbert Schwing, Vorsitzender der FG „Narrhalla“, den Fränkischen Nachrichten mit. Er kündigt einen „nicht alltäglichen Fastnachtsorden“ an. Diesen habe die Vorstandschaft entworfen und geplant. Er soll demnächst in Produktion gehen. In diesem Jahr wird die FG wieder zu ihrer Nikolausfeier einladen, wo das Fastnachtsmotto für 2024 festgelegt wird. Zum Rutenbinden am 5. Januar wird Hans Driesel, künstlerischer Leiter des Deutschen Fastnachtsmuseums in Kitzingen, einen Vortrag halten. Herbert Schwing geht davon aus, dass auch die „Hallesitzung“ und das „Wertschaftstreibe“ werden wie früher stattfinden können, ebenso Gänschmarsch und Rosenmontagsumzug. „Wir hoffen, dass nichts dazwischen kommt“, schränkt er allerdings ein. Am 25. November steht bei der Narrhalla zunächst ziemlich Unnärrisches auf dem Programm, nämlich ihre Generalversammlung mit Satzungsänderung und Neuwahlen. Außerdem plant der Verein spezielle Aktionen für die Jugendarbeit.

Kolpingsfamilie: „Die zwei Filme in den vergangenen beiden Jahren waren zwar schön. Wir wollen aber wieder auf die Bühne“, stellt Christof Kieser, Spielleiter der beliebten Kolpingsfastnacht, fest. Er berichtet von Änderungen, die sich ergeben haben, weil der Wimpinasaal nicht mehr für Fasnachtsveranstaltungen zur Verfügung steht (wir berichteten). So werde man erstmals in der Stadthalle spielen, und zwar am Samstag, 11., und Sonntag, 12. Februar. Die Aufführungen am Dienstag vor Fastnacht und Schmutzigen Donnerstag entfallen. „Wir sind guter Dinge, dass das gut klappen wird“, sagt Christof Kieser. Für die Mitwirkenden, die nahezu alle wieder mitmachen, bedeutet die neue Spielstätte eine Herausforderung. So ist die Probezeit eingeschränkt, die Technik aufwendiger und auch bei der Bewirtung wird man sich an die neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Um all das zu bewältigen, habe man Arbeitsgruppen zu den unterschiedlichen Themenfeldern gebildet. Eine davon wird sich den sozialen Medien im Internet widmen.

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Frauenbund: Im Gegensatz zur Kolpingsfamilie verfügt der Frauenbund schon über Stadthallen-Erfahrung. „Wir haben 2020 dieses Experiment gewagt und für gut befunden“, teilt Brigitte Röckel mit. Die Frauen planen ihren Fastnachtsabend „wie gewohnt“. Dieser wird am Dienstag, 8., und Mittwoch, 9. Februar, in der Stadthalle stattfinden. Die Mitwirkenden seien überwiegend bei der Stange geblieben, freut sich Röckel.

Morreschnorranten: Die Morreschnorranten waren auch in der Zeit der Corona-Einschränkungen aktiv, soweit dies erlaubt war. Wie Norbert Hummel erläutert, hat man in 2022 die Fastnacht im privaten Rahmen ausgegraben. Am Fastnachtsamstag habe man in der Fußgängerzone musiziert und Stimmung gemacht. Auch in 2023 wollen die Morreschnorranten „Frohsinn und Leichtigkeit“ verbreiten, wie Norbert Hummel sich ausdrückt. Er rechnet mit einer großen Besetzung der Traditionskapelle, da während der Fastnachtszeit in Sachsen Ferien sind. So können auch seine Enkelkinder mitmachen, die in Görlitz leben.

Wagenrad: Auch die Wagenradsänger kommen allmählich in Schwung. Ein erstes Treffen ist geplant, bei dem man die Themen für die „Dreieckli“ im Wagenrad sammeln wird. Später werden diese in Reimform gebracht. Sollte die „Hallesitzung“ stattfinden, „ist das Wagenrad selbstverständlich dabei“, kündigt Hubert Kieser an. Allerdings ist er - wie Norbert Hummel - skeptisch, ob das närrische Treiben in den Wirtschaften wird wie früher stattfinden können. Üblicherweise zog das Wagenrad am Rosenmontagabend durch die Gaststätten.

Redaktion

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